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Colsons PoV

Frei. Nach vier stressigen Monaten hatte ich endlich einige Stunden für mich allein. Und mit allein meinte ich allein. So sehr ich meine Freunde, meine Fans und vor allem meine Tochter liebte, manchmal mussten einige Stunden für mich selber einfach drinn' sein.

Heute hatte ich den ganzen Tag beim Soundcheck für meinen nächsten Auftritt verbracht. Zum Glück hatte sich dieser Termin wegen
Komplikationen in die Länge gezogen. Alles verlief nämlich nach Plan.

Bevor einige Paparazzi diesen Ort überfluteten, lief ich zusammen mit dem Sicherheitsdienst durch den Hinterausgang zu dem grauen Van.
Die Scheiben waren getönt und Blitzlicht-Dicht. Ich beugte mich langsam rein, ehe ich es mir auf den Rücksitzen gemütlich machte. Gerade als ich Rook anrufen wollte, um zu fragen, wo er und Slim bleiben, stiegen diese auch schon in den Van.

Mittlerweile hatten wir 12:47 Uhr. Ich hatte also noch mehr als genug Zeit für Casie. Schließlich sehe ich sie aufgrund meiner Karriere in letzter Zeit zu wenig. Ehe einer der beiden Jungs gegenüber von mir Fragen konnten, was heute ansteht, wählte ich Emmas Nummer in meinem Handy. Slim und Rook lächelten kurz, da sie verstanden, wen ich anrief.

"Emma?", fragte ich in den Hörer hinein, als das Klingeln aufhörte.
"Hey Colson.", ihre Stimme klang glücklich und im nächsten Moment hörte ich schon die Stimme meines kleinen Engels.

"Daddy!"
"Hallo Schatz. Wie geht es dir?"
Es folgte ein kurzes Lachen, ehe meine kleine, sechsjährige Tochter zu mir weiter sprach.
"Gut", kicherte sie.

Die Glücksgefühle, die sich in mir bildeten, während ich meinem bezaubernden Engel redete, waren unbeschreiblich. Ihre Stimme gab mir die Kraft, am Boden zu bleiben und mich durch mein Leben zu schlagen. Casie war der Grund, wieso ich meinem Leben kein Ende gesetzt hatte. Niemals würde ich meinen Schatz alleine auf dieser grausamen, verlogenen Dreckswelt lassen. Ich würde immer für sie da sein. Egal was es mich kosten würde.

Nach einem kurzen Gespräch mit meiner Tochter sprach auch schon Emma mit mir weiter: "Du hast schon Schluss für heute?" "Ja. Der Soundcheck verlief relativ schnell und ich wollte dich deswegen fragen, ob ich Casie abholen kann. Ich bringe sie heute Abend gegen 18 Uhr zurück."

Emma fragte mich noch Fragen über den Tag sowie über Klamotten, die sie in eine Tasche tun würde. Sollte sie dringende Wechselklamotten brauchen. Und dann beendeten wir schon das Gespräch.

Anscheinend grinste ich erneut wieder über beide Ohren. Denn meine zwei besten Freunde beobachteten mich mit einem Grinsen. Ich fing an zu lachen, worauf beide einstimmten und wir gemeinsam lachten. Beide wussten, was Casie mir bedeutete und das auch kein Mensch ändern würde.

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"Daddy!" Mit einem breiten Grinsen stieg ich aus meinem violetten Ashton Martin aus. Und lief über den Vordergarten an die Eingangstür, wo meine geliebte Tochter mit ihrer Mutter stand. Glücklich hob ich Casie in meine starken Arme und drehte sie mehrmals. Was sie dazu brachte, kurz zu schreien und zu lachen. Mein Herz füllte erneut diese Leere. Zudem verteilte ich sanfte Küsse auf ihrem Kopf.

Emma lächelte mich und unsere gemeinsame Tochter an.

"Wir sind gegen 18 Uhr wieder da.", lächelte ich ihr zu und lief mit unserem gemeinsamen Kind zu meinem Auto. Sobald meine kleine Prinzessin bei mir war, hatte ich das Gefühl, ich würde eine Schutzwand aufbauen. Drogen und Alkohol rührte ich in Casies Anwesenheit gar nicht an: Zumindest griff ich zu dem ein oder anderen Joint nur nachts, während sie schlief.

Casie erzählte mir staunend von ihrem Tag. Und beschwerte sich auch über Barbie Puppen, die trotz angekündigter Party immer noch so gekommen seien, als hätte es einen Sturm gegeben. Es brachte mich zum Lachen, doch ich spielte empört mit. Dies schien ihr zu gefallen, denn im nächsten Moment lachten wir gemeinsam.

H A B I T  -  C O L S O N  B A K E RWo Geschichten leben. Entdecke jetzt