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Freyas PoV

Schmerzen.
Ich spürte nur Schmerzen.

Mittlerweile sind schon einige Tage nach dem Angriff vergangen. Derek hatte mir erlaubt, erst arbeiten zu gehen, sobald ich vollständig genesen war.

Bleibende körperliche Schäden hatte ich nur an meiner Nase erlitten, die zum Glück mit einem kleinen chirugischen Eingriff wieder gerichtet werden konnte.

Dennoch: Der psychische Schaden war nach wie vor groß. Auch, wenn ich dieses Gefühl immer wieder versuchte zu unterdrücken.
Zudem wurde ich gestern entlassen und war auf mich alleine gestellt.

Kells kam wirklich jeden Tag ins Krankenhaus, unterhielt sich mit mir, brache Blumen und wenn er es schaffte auch etwas von Mc Donalds oder KFC.
Natürlich, wenn die Krankenschwestern und Ärzte hinsahen- versteht sich natürlich.

Auf dem Weg Richtung Couch nahm ich mein Handy in die Hand und erkannte eine WhatsApp Nachricht. Hinter der Nummer stand als Name nur ein X.

Hoffe es geht dir gut. Schick mal deine Adresse rüber, bringe dir noch was.

Auch Josh hatte sicj die letzten Tage sehr um mei Wohlergehen bemüht. Er war jeden Tag da und schlief auch seit meiner Entlassung bei mir, da ich nich ausruhen sollte. Gestern hatte ich ihn Nachhause geschickt, damit er sich nicht wie ein persönlicher Pfleger fühlen sollte.

Normalerweise würde ich solche Nummern sofort ingnorieren und löschen- Doch ich wusste, dass diese Nummer Kells angehörte.
Woher?Als seine Show geplant wurde, gab Derek ihn meine Nummer und auch im Krankenhaus schrieben wir über WhatsApp.

Nachdem ich dem Rapper meinen Standort schickte rappelte ich mich auf und lief in die  Küche um einige Snacks vorzubereiten.
Also schmiss ich Mikrowellen Popcorn in die Minrowelle, füllte Schalen mit Chips auf und legte Gummibärchen dazu.

*

Mein Blick wendete ich zu Kells, der sich an meine Küchentheke gesetzt hatte und sein Hamburger abbiss.

Er hatte uns beiden etwas von Mc Donalds gekauft: Nun saßen wir uns gegenüber und aßen den Fast Food. "Danke. Aber es wäre nicht nötig gewesen, dass du so viel fürmmich tust."

"Der Arzt meinte du brauchst Ruhe Freya. Auch wenn du körperlich nicht viel erlitten hast, hast du vermutlich psychische Schäden, von denen du dir selber nich nicht bewusst bist. Also hör auf dich zu bedanken."

Jedoch waren meine Psychischen Schäden länger vorhanden, als dieser Angriff überhaupt aktuell war. Aber das musste er nicht wissen.

"Ich verstehe nur nicht, wieso du dich so um mich sorgst Kells. Wir hatten einmalig eine Sache am laufen und haben uns durch die Planung deiner Show verstanden. Außerdem denke ich nicht, dass das hier richtig ist."

Langsam wurde die Stimmung angespannter. So sehr ich diese Nähe und die Zeit mit ihm genoss, ich habe mir was geschworen: Ich würde mich nie wieder verlieben. Oder daran denken.

Colson jedoch legte seinen Burger in die Box uns sah mich mit einem Blick an, den ich nicht definieren konnte.
Und dann sprach er auch schon.

"Anscheinend ergeht es dir nicht so wie mir. Ich habe wirklich Interesse an dir gehabt, dich als Freundin kennenzulernen und eine Freundschaft zu beginnen. Du bist locker, hast viel Humor und bist nicht wie die anderen Weiber. Du Freya, bist in meinen Augen etwas ganz besonderes. Aber wenn dass alles hier für dich zu Blöd ist und du kein Bock darauf hast, kann ich mich auch verpissen."

Autsch.
Etwas überfordert sah ich den Rapper vor mir an:
In der nächsten Sekunde stand Colson auf, nahm seien Jacke und lief Richtung Haustür und ich folgte ihm.

"So war das nicht gemeint!", ich versuchte ihn aufzuhalten, doch im nächsten Moment knallte die Tür ins Schloss und ich zuckte zusammen.
Verdammt.

*

"Warum sagst du auch sowas Freya?"
Joshs Blick traf auf meinen und ich blickte gereitzt von meiner Kaffetasse auf.

"Willst du mir weiter Schuldgefühle machen oder mir helfen, wie ich mich bei Kells entschuldigen kann Josh?"

Ein Säuftzen von Josh beantwortete meine Frage und ich legte meinen Kopf in meine Hände.

"Was hätte ich denn sonst sagen sollen? 'Ja ich habe mich in dich verliebt weil wir Sex hatten aber kann dich nicht an mich ran lassen weil ich mich wegen einem Vorfall vor sechs Jahren nicht verlieben will'. Der wird mich auch für bescheuert halten, alleine weil ich damals ein Teenager war."

"Freya, es kst ein Vorfall gewesen, das jedem in jedem Alter wiederfahren kann. Ich denke nicht, das Kells so dumm ist und dich dafür verurteilt. Und ja. Sag es ihm so. Sag khm das du Angst hast, jemanden an dich ranzulassen und Gefühle aufzubauen. Sag  ihm alles."

Langsam wandelte sich meine Verzweiflung in Wut um und ich schlug mit meiner Flachen Hand auf den Thresen.
"Verdammt Josh er ist Vater. Er hat eine kleine Tochter seitdem er achtzehn ist und es ist sein Ein- und Alles. Und wenn schon das alles klappen sollte, habe ich kein Recht mich zwischen die beiden zu Stellen."

"Wer redet eigentlich davon, dass du dich zwischen Sie stellen wirst? Du lernst ihren Vater kennen und mit der Zeit bestimmt auch Sie. Und wer weiss, vielleicht werdet ihr auch gute Freundinnen Freya. Hör auf, immer vom schlimmsten auszugehen."

Tränen bildeten sich in meine Augen und ich atmete mehrmals ruhig aus.

"Ruf ihn an oder geh ins Studio. Mach ein persönliches Treffen mit ihm aus und rede mit ihm. Erzähl ihm, warum du so reagiert hast. Erklär ihm deine Sicht und lass ihn seine Meinung dazu beitragen. Erst dann kannst du über deine weiteren Schritte nachdenken- es sei denn, es ist für dich wirklich nur eine einmalige Sache gewesen. Dann entschuldige dich bei ihm und mach ihm keine Hoffnungen."

Josh streckte mir mein Handy aus und sah mich mit gehobener Augenbraue an.

H A B I T  -  C O L S O N  B A K E RWo Geschichten leben. Entdecke jetzt