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Freyas PoV

Müde.
Anders konnte ich meinen jetzigen Zustand nicht beschreiben. Ich hatte bis vier Uhr in der Nacht gearbeitet und lag jetzt erst im Bett. Mittlerweile hatten wir kurz vor 5 und nach wenigen Stunden würde mein Tag weiter gehen. Colson hatte beschlossen, das ich ihn zum roten Teppich begleiten soll und nun nicht nur über Social Media, sondern auch vor der Klatschpresse unsere Beziehung öffentlich machten. Ich war relativ offen dafür, jedoch machte ich mir Sorgen darum, was mein Beruf daraus machen würde. Insbesondere Casie gegenüber, die ich vor einigen Tagen kennenlernen durfte.

Mit einem rollen nach Links und nach Rechts versuchte ich vergeblich einzuschlafen. Doch irgendetwas hielt mich davon ab einzuschlafen.
Genervt stöhnte ich auf, ehe ich mit einem Ruck aufstand und meine Zigaretten aus meiner Tasche kramte, um auf der Terrasse zu rauchen. Das Wetter war recht kühl, weswegen ich meine Strickjacke überzog- schließlich hatten wir Ende November.

-

„Und was soll ich bitte anziehen? Ich hatte mir jetzt extra ein gelbliches Kleid rausgesucht als du meintest, dass dein Sakko gelb ist."
Genervt sah ich Kells an, der einen grauen Anzug am Kleiderhaken an meinen Schrank hing. Dieser hingegen lachte nur und schüttelte amüsiert den Kopf. Vergeblich kramte ich die einzelnen Regale und Kleiderstangen meines Schrankes ab, in der Hoffnung ein graues Kleid zu finden. Um meinen Körper trug ich nur ein Handtuch, meine nassen Haare hingen einfach nur herunter.

„Wieso lachst du?"

Mein Freund blickte mich an, ehe er einfach nur eine  Tüte hochhielt. „Denkst du ernsthaft, daran denke ich nicht? Ich hoffe es passt dir."

Mit einem leichtem Pokerface blickte ich diesen nur an, ehe mir die röte in die Wangen knallte. Der Mann gegenüber von mir lachte nur mehr, ehe dieser das Kleid rausholte und es mir zeigte. Es war ein graues, mattes Samtkleid, welches an der Seite einen Schlitz bis zu den Oberschenkeln hatte. Doch gerade als ich danach greifen wollte, hielt dieser es zurück. Behutsam hing er es ebenfalls neben sein Sakko und zog mich an der Hüfte eng an ihm.

„Das gefällt mir aber besser.", hauchte dieser in mein Ohr und verteile Küsse auf meinem Nacken.
Während ich mich hochstreckte, um ihn zu küssen, spürte ich etwas leicht gegen mein Bauch drücken, ehe ich grinsend mit der Hand über die Beule seiner Hose strich. Nach kürzester Zeit lagen wir beide im Bett und hatten Sex. Dieses mal ohne Kondom, da ich zur Verhütung mit der Hormonspritze angefangen hatte. Laut meiner Ärztin war dies für mich, neben dem Kondom, die sicherste Verhütungsmethode. Auch wenn mein Körper fremde Stoffe nur abwies, sei es ihrer Meinung nach immer noch am besten.

Ich atmete etwas schneller und blickte zu meinem Freund, der ebenfalls mit einem flachen Atmen neben mir lag. Kurz küssten wir uns, ehe wir beide unsere Handys schnappten und auf die Uhr blickten.

*

Ehe wir schon zur Location fuhren, wurden wir von Blitzlichtgewitter eingefangen. Trotzdessen Colson meine Hand beim Aussteigen hielt, hielt ich selber meine eigene Hand vor mein Gesicht. Die Paparazzi blitzte echt nah und sehr viel- es war schwierig, die Augen aufzuhalten. Colson wurde immer wieder etwas zugerufen, ehe wir den roten Teppich betraten und genau die selbe Prozedur erneut losging. Von einem Mitarbeiter wurden wir jeweils immer zusammen an bestimmte Stellen hingestellt, an denen wir abgeblitzt wurden.

Ich war sehr unsicher, legte dennoch meine Arme an Colsons Schultern als dieser seine um mich legte und mir in die Augen schaute. Er lächelte sanft und strich über meine Taile: „Du siehst wunderschön aus."

Meine Lippen formten ein Lächeln, während wie weiterhin abgeblitzt wurden. Neben Colson fühle ich mich einfach wohl. Er gab mit die perfekte Nähe und hatte mit mir extra geübt, wie ich lästigen Paparazzi entgehen konnte. Mitten in diesen ganzen Fotografen befanden sich ebenfalls sehe viele Reporter. So blieb es nicht aus, dass mein Freund mich hinter ihm herzog und sofort ein Kameramann sowie Reporterin auf uns aufmerksam wurden.

„Machine Gun Kelly meine Lieben! Und neben ihm seine Begleitung..", fing diese an ihre Zuschauer einzuweihen. „Meine Begleitung ist meine Freundin,  Freya.", unterbrach Colson sie freundlich. „Hallo,", entgegnete ich und winkte kurz in die Kamera.
Die Reporterin sprach weiter: „Ihr beide trägt ja Partnerlook! Beide silber und silberner Schmuck. Und dein Kleid Freya, es ist atemberaubend."

„Colson hat es mir geschenkt. Ich liebe es auch sehr.", gab ich lächelnd zu und blickte meinen Freund mit einem Lächeln von der Seite an, der nur grinste. Die Interviewerin gab jedoch keine Gelegenheit freie Minuten zu verschwenden und fragte mich etwas, die mich zunächst überforderte.

„Wir und sicher auch die Zuschauer sowie Fans haben bestimmt erwartet, das du etwas freizügiger gekleidet sein würdest. Schließlich bist du Stripperin und hast sicher kein Problem dich mal in knapper Kleidung zu zeigen. Oder wird da jemand eifersüchtig?", diese grinste und wackelte am Ende ihrer Frage mit ihren Augenbrauen.

„Sie haben Recht, ich bin Stripperin. Jedoch beruflich. Nicht privat. Und außerdem liebe ich es auch mal lange Kleidung zu bevorzugen. Zu ihrer zweiten Frage: Es wird keiner eifersüchtig. Mein Freund unterstützt mich mit allem und steht in all dem was ich tue hinter mir- sowie ich hinter allem stehe, was er tut. Ich liebe ihn und bin ihm dafür sehr dankbar."

Anscheinend hatte der Rapper mit dieser Antwort nicht gerechnet. Die Reporterin blickte Colson und mich abwechselnd an, doch wir beide lächelten schließlich nur und bedankten uns für das Interview.
Während dieser noch alleine abgeblitzt wurde, Interviews beantwortete und Fans etwas Zeit schenkte, ging ich mit seinem Security in den Backstagebereich und machte mich erneut frisch. So trug ich nochmal neu Parfüm auf, puderte die glänzenden Stellen in meinem Gesicht nach und verbrachte noch etwas Zeit auf Social Media.

Nach und nach floss ein Glas die nächste in Colsons Mund und der Alkohol machte sich schon nach einigen Gläsern bemerkbar. Ich hatte mich mit einem Glas Whisky immer mal wieder zum Rauchen zurückgezogen und gönnte meinem Freund den Abend mit seiner Crew und seiner Arbeit. Immer mal wieder machte er ebenfalls Instagram Storys, mischte sich immer mehr starken Alkohol und rauchte nicht nur Tabak. Seine drei Freunde, Slim, Rook und Baze taten dies ihm gleich und genossen den Moment in vollen Zügen.

Doch woher hätte ich wissen sollen, das dieser Tag der Gratis-Eintritt in meine persönliche Hölle war?


AHHH.
Noch vier Kapitel.

H A B I T  -  C O L S O N  B A K E RWo Geschichten leben. Entdecke jetzt