Drawn Love (Taddl FF)

9. Agent T und Minecraft?

'"Wir müssen hier sofort raus!", schrie Agent T gegen den Alarm an, der vor wenigen Minuten begann und unsere Basis mit Angst und Schrecken erfüllt hatte. Mit großen Augen und pochendem Herzen, das meinen Brustkorb zu zerreißen schien, schaute ich ihm in seine blaugrauen Augen und nickte, seine Aussage bestätigend.

"Na dann los", flüsterte er nah an meinem Ohr, packte mein Handgelenk und rannte Richtung Ausgang. Ich hatte derweil meine komplette Orientierung verloren, denn der Rauch, der sich zu einem dichten Nebel vor meinen Augen gebildet hatte, verhinderte mir die Sicht. Rastlos und mit tränenden Augen stolperte ich meinem Partner hinterher, der sich durch das Abschürzen seines Mundes und seiner Augen vor dem Nebel zu schützen versuchte. Plötzlich schoss mir das Gefühl durch den Körper, etwas vergessen zu haben, sodass ich ruckartig stehen blieb. Agent T merkte dies erst, als mit einem Ruck unsere Hände getrennt wurden. Sofort blieb auch er stehen und kam näher an mich herangerückt.

"Mrs. A, wir müssen sofort aus diesem Gebäude heraus. Alle anderen wurden bereits evakuiert und sind in Sicherheit gebracht worden! Halten Sie sich nicht unnötig auf!", schrie er und wollte mich wieder mitziehen, aber ich hielt dagegen an, sodass er mich flehend ansah. Seine, vom Rauch tränenden Augen, sahen in meine und seine Haare, die er sonst immer ordentlich nach oben gekämmt hatte, hingen ihm tief in die Stirn. Das letzte Mal, dass ich ihn so gesehen hatte, waren wir auf dem Planeten Coruscant stationiert und kämpften gegen die Sith.

"Ich kann hier nicht raus! Ich habe mein Skizzenbuch vergessen! Sie wissen, dass dort wichtige, von mir entworfene, Skizzen zu neuen Schiffen stehen!", schrie ich und zog ihn zurück, doch er war zu stark, sodass er mich Richtung Ausgang schubste.

"Das können Sie nicht machen! Es wird verbrennen!", rief ich und rannte wieder in die Basis, doch er packte mich zum wiederholten Male und zog mich nah an ihn heran. Zu nah für ein Verhältnis wie unseres.

"Ich werde es für Sie holen, Abby!", sagte er und schaute mir tief in die Augen. Irgendwo rechts von uns explodierte etwas, aber mich kümmerte dies nicht. Ich hatte nur noch Gehör für seine Worte und Augen für seine Blauen. Blitzschnell schnellte ich vor und legte meine Lippen auf die Seinigen. Ich sah noch, wie sich seine Augen überrascht weiteten, bevor ich meine schloss und er den Kuss erwiderte. Sanft schloss er seine starken Hände um meine Taille und seine leichten Bartstoppeln kitzelten mein Kinn. Langsam trennte er seine Lippen von meinen strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und ließ mich los ,nur um im nächsten Moment im dichten Rauch vor mir zu verschwinden.

"Viel Glück, Taddl", hauchte ich noch bevor ich mich Richtung Ausgang begab.'

Sanft fiel ich aus meinem Traum und fand mich in meinem weichen Bett wieder, allein. Nachdem ich noch ein paar Minuten in meinem Bett liegengeblieben war, zog ich meine Socken an, von denen ich immer ein paar auf meinem Nachtschrank liegen hatte und schlich ins Badezimmer. Schnell putzte ich meine Zähne und wusch mir mein Gesicht, bevor ich in die Küche ging, aus der ich Tobi hantieren gehört hatte.

"Was machst du da?", fragte ich ihn und er deutete als Antwort nur auf den gedeckten Frühstückstisch.

"Du solltest Hausfrau werden", grinste ich und zwinkerte ihm zu, worauf er mich gespielt böse, aber immer noch müde anfunkelte.

"Warum hast du noch deine Schlafklamotten an?", fragte er und musterte mich.

"Weil ich das so will und weil die gemütlich sind", motzte ich und dann fiel mir auf, dass mein Sketchbook mitten auf dem Tisch lag.

"Woher hast du das?", fragte ich erstaunt und nahm es in die Hand.

"So ein komischer blonder Freund von dir war vorhin da und hat nach dir gefragt. Als ich gesagt habe, dass du noch schläfst hat er mir dein Buch einfach in die Hand gedrückt und ist wieder gegangen. Der Blödian hat mich aus dem Schlaf gerissen. Ich sah aus wie 'ne Leiche", antwortete er mit einem Schulterzucken und stellte das Nutella auf den Tisch.

"Siehst du immer noch."

Ich hatte es komplett verpennt, dass Taddl heute früh vorbeikommen wollte, um mir mein Sketchbook wiederzubringen. Innerlich ärgerte ich mich darüber, dass Tobias mich gestern so krass abgelenkt hatte, dass ich sogar Taddl vergessen hatte. Und das Schlimmste an der ganzen Sache war ja, das Taddl nun wahrscheinlich dachte, Tobi wäre mein Freund! Nun würde sich Taddl nie trauen, mich einfach mal so zu küssen, also nicht, dass ich an sowas glaubte, aber wenn es wirklich passieren hätte können, würde es jetzt wohl nie mehr geschehen!

"Ihh! Du isst dein Nutellabrot mit Butter?! Das ist ja sowas von widerwärtig!", entgegnete ich bei dem Anblick, wie Tobi sich über sein, mit Butter beschmiertes Brot, Nutella streifen wollte.

"Ja, du nicht?"

"Nein!", rief ich und verzog das Gesicht, während ich in meinem Skizzenbuch herumblätterte und endlich die Seite mit Taddls Longboardentwurf fand.

Das, was er dort zu Papier gebracht hatte, war wirklich nicht schlecht, auch wenn die Farbe fehlte und er die Stelle, wo die Achsen angeschraubt werden würden, nicht beachtet hatte, aber damit konnte ich arbeiten! Darunter stand eine kleine Notiz: 'Schreib' mir, wenn du Ideen für den restlichen Merch hast, dann treffen wir uns irgendwo. Ach ja, ich habe gesehen, dass du auch etwas von Minecraft gezeichnet hast. Wir könnten doch mal eine Runde zusammenspielen^^?'

Mit einem lauten Knall schloss ich das Buch und schaute verärgert auf das Brötchen vor mir.

"Was ist los?", fragte mich Tobi mit vollen Mund.

"Er hat in meinem Sketchbook rumgeblättert, obwohl ich es ihm ausdrücklich verboten hatte! Das ist meine Privatsphäre und da hat er sich nicht einzumischen!", erwiderte ich verärgert und warf es auf den Boden. Ich würde mir ein eigenes Buch nur für Merch und die anderen Sachen, die ich mit Taddl entwerfen würde zulegen, gleich heute.

Aber ich konnte auf Taddl nicht sauer sein, nein, dafür hatte ich ihn zu sehr in mein Herz geschlossen und ich konnte seine Neugier auch verstehen. Ich hatte einmal ein Auge in das Sketchbook von Ethan geworfen, auch wenn ich dies zutiefst bereute. Nicht weil er mich dabei erwischt hatte, nein, es war wegen den Zeichnungen die ich darin gefunden hatte. Verstörend!