Den folgenden Tag fand ich mich am Ende der Mittagspause, schlafend auf einem der vielen Cafeteriatische in unserer Uni wieder. Als ich versuchte, meine Augen wieder zu öffnen und mich an das grelle Licht zu gewöhnen, war das erste, was ich sah Tobi mit einer Gabel in der Hand, der mir grinsend entgegenblickte. Lachend schaute er auf seinen Teller, drehte sich Spaghetti auf seine Gabel und schaute mir wieder in die Augen.
"Warst du gestern noch fett feiern, oder was?", fragte er mich und steckte sich die Gabel in den Mund.
"Halt's Maul", grummelte ich und sah, wie Ethan die Cafeteria betrat, höchstwahrscheinlich um mich zu meinem nächsten Kurs abzuholen.
"Wahrscheinlich hat es mit diesem komischen Typen von heute früh zutun, oder?"
"Wen meinst du?", fragte ich, zog meine Augenbrauen in der Mitte zusammen und fuhr mir mit der Hand einmal über's Gesicht.
"Naja, dieser straßenköterblonde Typ, der dein Skizzenbuch vorbeigebracht hat", sagte er und grinste schon wieder so provokant.
Ach, er meinte wohl den Typen, dem ich heute in meiner Frühstückspause meine Entwürfe geschickt habe, an denen ich jede Nacht seit er mich bei sich eingestellt hatte, mindestens zwei Stunden gebastelt und meinen Schlaf vergeudet hatte.
Zwar hatten wir nicht ausgemacht, dass ich sie Taddl heute schickte, aber ich wollte sie ihm unbedingt zeigen, da ich echt hart an ihnen gearbeitet hatte. Der ausschlaggebende Punkt war, dass ich zu Hause keinen Scanner hatte, und dieser hier in der Uni einwandfrei funktionierte, und so hatte ich die Entwürfe von meinem Sketchbook gescannt und sie an Taddls Buisness-Email geschickt.
Um ehrlich zu sein, war ich dabei nicht ganz bei der Sache gewesen, denn ich musste die ganze Zeit das Bild von Taddl im Anzug aus meinem Kopf vertreiben. Irgendwie spukte es in meinem Kopf herum, seit ich mich mehr auf die geschäftliche Seite unserer Beziehung konzentrierte.
Manchmal brachte mich meine Fantasie echt an einen Punkt, da könnte ich am liebsten meinen Kopf gegen die Wand hauen, so absurd waren meine Vorstellungen. Dies war eine rein geschäftliche Beziehung und ich wollte Taddl nicht vergräueln, indem ich anfing, Gefühle für ihn zu haben. Ich brauchte das Geld und er hatte etwas besseres, als mich verdient. Ich hatte aus Spaß die E-mail sogar mit: 'Sehr geehrter Herr Tjarks', begonnen.
"Du hast da noch Tomatensoße am Mund", sagte ich zu Tobi und zeigte auf seine Lippen.
"Wo?", fragte er mich, lehnte sich vor, kniff seine Augen zusammen und machte ein Duckface. Sofort nahm ich die Serviette, die auf Tobis Tablett lag und versuchte die Tomatensoße von seinem Mund zu entfernen.
"Na, ihr Süßen", grinste Ethan und setzte sich neben mich.
"Hi", begrüßte ich ihn , verzweifelte derweil aber an Tobis Tomatenmaul.
"Gib mir das mal", sagte Ethan, drängte mich mit seiner Hüfte beiseite, packte Tobi am Kinn, spuckte kurz auf die Serviette und wischte damit über Tobis Lippen.
"Bah...Ethan", lachte ich und hielt mir den Bauch.
Im gleichen Moment lehnte sich Tobi ruckartig wieder zurück und schaute Ethan mit großen Augen an: "War da etwa deine Spucke dran?"
Ethan nickte grinsend und Tobi wischte sich mit beiden Händen ruckartig über die Lippen. Derweil konnte ich mich vor Lachen nicht mehr halten und auch Ethan hielt sich den Bauch, sodass bald die meisten Augen, der in der Cafeteria sitzenden Studenten, zu uns hinüberschauten.
"Du bist eklig, Ethan. Du kannst echt froh sein, dass Abby hier sitzt, sonst hätte ich dich schon längst geschlagen", sagte Tobi mit genervten Gesichtsausdruck, den dann aber ein Grinsen ersetzte. Unsere Runde wurde aber urplötzlich unterbrochen, als ich auf mein Handy blickte. Es war bereits kurz nach eins und wir mussten noch zu unserem Kursraum. Bevor ich mit Ethan verschwinden konnte, kam Tobi auf mich zu und umarmte mich.
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Drawn Love (Taddl FF)
Fanfiction"Eigentlich wollte ich nur mal kurz auf Toilette gehen und geendet hat das Ganze mit einem Autogramm von Taddl und einem neuen Nebenjob..."- Abby Abby ist eigentlich das perfekte Beispiel eines Vollzeitfangirls, naja, vielleicht nicht Vollzeit, denn...