Meine Hand fand zum kalten Metall der Klinke und meine Augen zuckten zum Boden, als ich diese herunterdrückte.
"Abby!", sagte Taddl harsch und ich verharrte in meiner Position.
Wie vom Blitz getroffen, zuckte er vom Bett herunter und kam auf mich zu, bevor er die Tür wieder zurück in den Rahmen drückte. Seine Hand nur wenige Zentimeter von meiner entfernt und seine Augen so nahe, dass ich sogar die feinen dunklen Sprenkel in dem hellblauen Durcheinander erkennen konnte. Er leckte sich einmal über die Lippen, bevor er zu sprechen begann.
"Wir müssen reden."
Sofort schoss mir Adrenalin durch den ganzen Körper und meine Ohren begannen zu rauschen.
"Könntest du..?", begann er und drückte mich mit der flachen Hand von der Tür weg, darauf bedacht, mich an nicht allzu vielen Stellen zu berühren. Ich ließ es zu und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Du kannst nicht immer einen Rückzieher machen, wenn es zu kompliziert wird", warf er mir vor und ich würde wütend, aber er ließ mich nicht mit dem Reden anfangen.
"Könntest du mir bitte sagen, wohin das mit uns führen soll?", seufzte er und steckte sich beide Hände in seine Hosentaschen. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und bewegte mich wieder auf die Tür zu. Ich hatte sie schon ein Stückchen geöffnet, da kam mir Taddl hinterher und drückte sich gegen mich, brachte die Tür wieder zum Zuklappen und mich zum Aufstöhnen, da nun sein ganzes Gewicht auf mir lag.
"Antworte mir", knurrte er und schaute mir mit zusammengekniffenen Lidern und scharfem Blick in die Augen.
"Ich habe keine Lust mehr auf dieses ständige Hin und Her", raunte er und legte seinen Blick auf meine Lippen.
"Du magst mich doch. Sag mir, dass du mich magst", raunte er mit zitternder Stimme und presste seine Stirn gegen meine. Die Angst, die sich wegen seinen Aktionen in meiner Brust verbreitet hatte, löste sich in Mitleid auf und ich hob meine Hände, um Taddl von mir zu schieben. Überraschenderweise ging er sogar von alleine einige wenige Schritte zurück und deutete mit hängendem Kopf auf die Tür: "Dann geh doch."
Unschlüssig stand ich vor der Tür und betrachtete den verlorenen Jungen, den ich mal so vergöttert hatte. Den ich durch den Bildschirm meines Laptops betrachtet hatte und der mich in eine andere Welt befördert hatte. Doch jetzt war er Teil meiner Welt und eigentlich wollte ich ihn nicht mehr missen.
"Ich mag dich, Taddl", lächelte ich traurig, während er überrascht den Kopf hob.
"Ich mag dich sogar mehr, als es sich für eine freundschaftliche Basis gehört."
Mit geöffneten Lippen starrte er mich mit seinen blauen Augen an und realisierte, was ich eben von mir gegeben hatte. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er kam auf mich zugeschritten.
"Ich dich auch", lächelte er, bevor er stürmisch seine Lippen auf meine drückte. Wir lächelten beide in den Kuss hinein und ich vergrub meine Hände in die Haare an seinem blonden Hinterkopf, während er mich ein Stückchen anhob und uns um die eigenen Achse drehte. Ich musste mich an den Sommer erinnern. Wie wir uns auf dem Videoday kennengelernt hatten und uns jetzt, mehr als ein halbes Jahr später, küssend in den Armen hielten.
Taddl ließ mich wieder zu Boden und ich löste mich von ihm, indem ich ihm meine Hände gegen den Brustkorb drückte.
"Ich wollte dich noch fragen, ob du zum ersten Weihnachtsfeiertag mit zu meinen Eltern kommen möchtest", raunte ich und er nahm mich in seine Arme.
"Natürlich", antwortete er und gab mir einen Kuss auf meinen Haaransatz. Wenige Sekunden standen wir noch so umschlungen, bis wir uns lösten und ich mich an seinen Tisch setzte, um den Merch weiter zu gestalten. Er setzte sich neben mich und schaute mir dabei zu, bis er mir wiederholt in die Seite pikste und ich ihm einen genervten Seitenblick zuwarf.
"Darf ich eigentlich jetzt endlich mal dein Sketchbook anschauen, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen dabei haben muss?", fragte er mich und schob die Unterlippe hervor, als ich ihn anschaute.
"Ungern", antwortete ich ehrlich, kramte es aber aus meinem Rucksack und legte es ihm vor die Nase. Einen vergewissernden Blick später, fing er an in dem Skizzenbuch herumzublättern und betrachtete jede Seite mehrere Sekunden.
"Was wolltest du gleich nochmal werden?", raunte er, während er eine Seite genauer anschaute. Bei der Erinnerungen an die vielen Bildern, die dort drinnen von Taddl herumwuselten, wurden meine Ohren ganz warm.
"Ich weiß es noch nicht. Ich habe letztens ein Praktikum bei einem Tätowierer gemacht und das hat mir eigentlich ganz guten Spaß gemacht, aber irgendwie war es dann doch nichts für mich. Aber die Zeit, in der ich an deinem Merch gearbeitet habe, ist mir die Idee aufgegangen, vielleicht Designerin zu werden", teilte ich ihm meine Gedanken mit, während er meinen Worten mit interessiertem Blick folgte.
"Das Zeug dazu hättest du auf jeden Fall."
"Danke." Vorsichtig beugte ich mich nach vorne, um zu sehen, welchem Bild er dort genau soviel Aufmerksamkeit schenkte. Es war ein unvollendetes Portrait von ihm, das ich angefangen hatte mit Wasserfarben zu bearbeiten, dann aber nicht so wurde, wie ich es wollte und verworfen hatte.
"Darf ich mir das abfotografieren und als Profilbild einstellen?", fragte er schüchtern und ich nickte unverständlich, stand auf, lief um ihn herum und betrachtete das Portrait noch einmal, während er es abfotografierte. Dabei beugte ich mich soweit nach vorne, dass meine Wange fast an seiner lag.
"Aber das ist doch jetzt nicht wirklich gelungen", raunte ich und strich über eine misslungene Linie. Taddl bemerkte dabei, wie nah wir uns waren und drehte seinen Kopf zu mir, um mich unverständlich zu mustern.
"Du erzählst vielleicht Stuss", sagte er, bevor er seine Lippen auf meine drückte und meinen Kopf in seine Hände nahm. Sofort wurde ich wieder ganz weich und gab mich seinem Kuss hin. Von mir aus könnte es für immer so bleiben.
"Die Fingergun macht grah grah und sprayt Liebe straight in dein Gesicht!"-Taddl (13.04.2016 via Twitter)
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Drawn Love (Taddl FF)
Fanfiction"Eigentlich wollte ich nur mal kurz auf Toilette gehen und geendet hat das Ganze mit einem Autogramm von Taddl und einem neuen Nebenjob..."- Abby Abby ist eigentlich das perfekte Beispiel eines Vollzeitfangirls, naja, vielleicht nicht Vollzeit, denn...