too long

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Jay hibbelte nervös auf seinem Sitz umher und brachte Jimin fast um den Verstand, der sich versuchte, auf die Straße und seinen Sohn gleichzeitig zu konzentrieren.

„Wann sind wir da, Papa?" jammerte er vom Rücksitz und Jimin schaute mit sanften Augen in den Rückspiegel.

„In 5 Minuten. Wir sind noch völlig in der Zeit." Antwortete er und richtete seinen Blick erneut auf die Straße, um sich und seinen kleinen Sohn sicher zur Schule zu bringen.

...

Das Schulgelände war schon von allerlei Elternteilen besucht, die entweder ihre Augen auf ihren Kindern hatten oder in Gesprächen mit anderen Eltern verwickelt waren.

Als Jimin Jay's Tür öffnete und der kleine Junge strahlend aus dem Auto sprang, umfasste er Jimin's Hand und zog seinen Vater aufgeregt auf den Schuleingang zu.

„Jay! Wo möchtest du so schnell hin?" lachte Jimin und schüttelte liebevoll seinen Kopf, während er im Joggtempo durch die Gänge der wirklich großen Schule lief.

„Tin!" rief Jay glücklich und lief auf einen Jungen seines Alters zu, der auch breit grinste und ihm entgegenlief. Jimin blieb stehen und beobachtete, wie sein Sohn mit seinem Schulfreund davon sauste.

„Hallo, Jimin." Er drehte sich erschrocken um und blickte Tin's Eltern entgegen, die höflich lächelten. „Hallo!" antwortete er und verbeugte sich.

„Es ist wirklich schön, wie sich unsere Kinder so gut verstehen." Sprach Frau Chang und Jimin nickte bestätigend, während seine Augen den langen Flur entlangglitten.

„Das stimmt. Ich dachte schon, dass wir zu spät sind, weil es schon so gut besucht ist." Lachte Jimin und rieb sich nervös über die Hände.

Er wünschte sich Yoongi wäre bei ihm.

„Wo ist dein Ehemann?" fragte Herr Chang als würde er Gedanken lesen können und hob interessiert eine Augenbraue.

Jimin räusperte sich. „Er hat heute ein wichtiges Meeting und konnte deshalb leider nicht mitkommen." Erklärte er und Herr Chang nickte verstehend.

„Das ist schade. Die Kleinen werden entzückend aussehen! Wollen wir schon mal in den Aufführungssaal?"

...

Die Kinder führten ein kleines Theaterstück auf. Jimin saß in einer der vorderen Reihen und beobachtete seinen Sohn mit einem verträumten Lächeln, während sein Handy das Stück filmte.

Jay hatte die Rolle eines Elfen, der mit langen spitzen Ohren und grüner Kleidung gekennzeichnet war und Jimin konnte schwören, dass er auf der Stelle dahin schmolz als sein Sohn voller Selbstbewusstsein die Bühne betrat und das Publikum verzauberte.

...

„Jay! Das hast du super gemacht!" rief Jimin aus und gab seinen Sohn einen Kuss auf die Stirn, der stolz lächelte.

„Lass mich ein Foto von dir machen. Das können wir Appa schicken."

„Lächeln und cheese."

„Darf ich mit Tin spielen gehen?" Jay schaute ihn aus großen Hundeaugen an und zog einen Schmollmund. Jimin nickte und lachte.

„Viel Spaß, Großer." Damit war Jay auch schon verschwunden und Jimin blieb etwas unbehaglich in der Mitte des Saales stehen.

Leider konnte er auch die Chang Familie nicht mehr sehen und entschied sich erst einmal, die Toiletten aufzusuchen, was gut funktionierte, doch verzweifelte er auf dem Rückweg.

„Wo geht es denn nochmal lang?" flüsterte er und biss sich auf die Lippe, während er zwei Türen anstarrte, die ihm irgendwie beide bekannt vorkamen.

„Kann ich helfen?" ertönte plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihm und er fuhr zusammen.

Als er sich umdrehte, stand vor ihm sein Kunde von letzter Woche.

Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen und auch Taehyung – soweit er sich an seinen Namen erinnern konnte- lächelte ihn an.

„Hallo!" antwortete Jimin und Taehyung's Lächeln wurde breiter, als er erkannte, dass Jimin sich an ihn erinnerte.

„Hey." Sagte Taehyung schüchtern und seine Wangen färbten sich leicht rosa. So wie vergangene Woche.

„Ich habe mich ehrlich gesagt verlaufen und möchte eigentlich wieder zurück in den Aufführungsraum." Erklärte Jimin und Taehyung nickte.

„Ich kann dich bringen." Er stockte. „Oh.. Ist es okay, wenn ich dich dutze?" fragte er vorsichtig und Jimin nickte, während er mit Taehyung einen langen Flur entlang lief.

„Natürlich! Wir kennen uns ja schon vom Sehen." Taehyung nickte lächelnd. „Wie geht es deinem Hund? Ich glaube, sein Name war Yeontan?"

„Besser. Viel besser. Er isst wieder normal und ist auch viel aktiver." Jimin nickte zufrieden.

„Danke schön nochmal."

Jimin lachte und schaute Taehyung von der Seite an. „Du musst mir nicht danken! Das ist mein Job. Ich bin froh, dass es ihm besser geht. Er ist wirklich ein süßer Hund."

„Das ist er."

Danach fielen beide in ein Schweigen. Taehyung's Blick fiel immer wieder auf Jimin, dessen blonde Locken während des Gehens wippten.

Unbehaglich rollte er seine Schultern nach hinten.

„Ich schätze mal, dass dein Sohn oder deine Tochter auf diese Schule geht?" fing er an, obwohl er es natürlich wusste, da er seinen Sohn als Schüler in seiner Klasse hatte, doch wollte er unbedingt mit Jimin weitersprechen.

Jimin drehte seinen Kopf und nickte glücklich lächelnd. „Ja. Mein Sohn ist in der ersten Klasse."

„Wie heißt er denn?"

„Jay."

Taehyung richtete seinen Blick nach vorn und hielt Jimin eine der Türen auf. Schüchtern lächelnd bedankte sich Jimin und folgte Taehyung einige Treppen nach oben.

„Ich glaube, dass ich ihn in meiner Klasse habe. Ist er ungefähr so groß-" ,er zeigte mit seiner Hand an seine Hüfte, „hat schwarzes lockiges Haar und eine Teddybären- Federmappe?"

Jimin lachte und nickte. „Oh ja, das ist er. Die Federmappe hat er von seiner Oma bekommen. Er hängt sehr daran."

Taehyung lachte. Sie liefen an einer großen Fensterwand mit Blick auf den Schulhof vorbei und Jimin blieb stehen. „Oh, dort ist er! Könntest du mich auch dort hinbringen?"

...

„Danke schön, Taehyung." Jimin lächelte und verbeugte sich. „Selbstverständlich. Es war mir ein Vergnügen."

Taehyung lächelte und blickte Jimin für einen Moment zu lang in die Augen, ehe er seinen Blick losriss und nervös lachte.

„Vielleicht sehen wir uns irgendwann nochmal wieder." 

Changes - yoonmin/vmin, germ./eng.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt