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Er war tatsächlich gegangen. Dieses Arschloch! Nackt und heulend ließ er mich in seiner Küche zurück. Oder ob er wollte, dass ich ihm folgte? Nein,sicher nicht. Er hätte mich ja lieber auf dem Küchentisch ge...ähm...gefickt. Ich schüttelte angewiedert den Kopf. Ich wollte nicht ficken, ich wollte mit ihm schlafen. Sanft und zärtlich, so wie ich mir mein erstes Mal immer vorgestellt hatte.
Dennoch musste man zugeben, dass sich das gerade nicht schlecht angefühlt hatte. Ganz im Gegenteil sogar, wie man einem meinem nassen Slip sehen konnte.
Aber was meint er damit, dass er Frauen fickt bis ihnen hören und sehen vergeht? Vorallem Frauen, das hieße ja wohl, dass ich nicht die einzige sein würde. Was redete ich denn da? Ich wollte doch erst gar nicht zu diesen Frauen gehören! Ich wollte eine normal und schöne Beziehung mit ihm führen...

Beschämt schlüpfte ich in meinen nassen Slip, schloss meinen BH wieder und zog mir mein Kleid wieder über den Kopf. Im ganzen Haus war es Mucksmäuschenstill.

Mit einem letzten Blick auf den Küchentisch machte ich mich aus dem Staub.

Die Tränen quollen immer noch aus meinen Augen als ich eine Viertelstunde später in den Nachtbus einstieg, der mich nach Hause bringen würde.

Ich schloss die Haustür auf und schon stand mein Vater vor mir.

"Was hat er getan? Dieses Arschloch! Hat er dich angefasst?!" Natürlich hatte er mein verheultes Gesicht gleich gesehen. Aber das war kein Grund jetzt so auszuflippen.

"Nein, hatt er nicht! Er hat gar nichts gemacht", log ich. "Ich habe ihm gesagt, dass ich keine feste Beziehung suche, sondern nur einen guten Freund. Das hat er wohl nicht verstanden, weil er sich in mich verliebt hat und ich mich auch in ihn...Aber du hattest recht, dad. Von Anfang an...das ist nicht der richtige Zeitpunkt um sich zu verlieben.."Das erste Mal in meinem Leben log ich meinem Vater mitten in´s Gesicht. Dem Mann, der alles für mich tun würde. Der seit 19 Jahren jeden Tag für mich da war, ganz im Gegensatz zu meiner Mutter..

"Oh, Schatz..es tut mir so leid." Er nahm mich in den Arm und drückte mein Gesicht an seine Brust, sodass ich sein T-Shirt vollheulte.

"Nein, dad...es tut mir leid.." entschuldigte ich mich für alles, was ich ihm je angetan hatte.

"Ich weiß, Liebling,..ich weiß."

Nein dad, du weißt nicht alles...Als ich mich von ihm löste,lächelte er mich aufmunternd an. Er hatte schon lange mit diesem 'Alles-wird-gut-Quatsch' aufgehört, aber das kam dem verdammt nah.

"Gute Nacht", sagte ich und beugte mich zu ihm um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.

Die ganze Nacht verbrachte ich damit in mein Kissen zu heulen. Wieso immer ich?

Bevor du gehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt