Kapitel 6 "Was Passiert Hier?"

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Kapitel 6 "Was Passiert Hier?"

Montag Morgen.

Muss ich noch irgendetwas dazu sagen? Wenn es einen Tag gibt, den absolut jede Person auf diesem Planet aufs Tiefste verabscheut, dann definitiv Montag.

Und diese Woche war auch noch Adrians und mein Geschichtsprojekt fällig.

Der Gedanke daran ließ mich seufzen und ich schloss mein Schließfach und machte mich auf den Weg zu meinem Klassenzimmer. Erste Stunde; Französisch. Oh, mein Leben war vollkommen. Aber man soll ja bekanntlich den Morgen nicht vor dem Abend loben.

Denn als ich das Klassenzimmer betrat, sah mir ein breit grinsender Adrian von seinem Platz entgegen. Ich schenkte ihm einen verwirrten Blick, bevor ich zurücklächelte und mich beeilte, ebenfalls auf meinen Platz zu kommen.

Was zum Teufel? Wir sahen uns nie auch nur an und jetzt lächelte er mich an? Was sollte das? Wir hatten abgemacht, uns in der Schule wieder genauso zu hassen wie vorher, und jetzt? Hatte das irgendetwas zu bedeuten? Nun ja, für mich ganz sicher nicht, aber für ihn? Okay, dachte ich, jetzt schnapp nicht gleich so über. Das war bloß ein einfaches Lächeln. Nichts worüber man sich Sorgen machen müsste. Vielleicht hat es nicht mal dir gegolten, sondern jemandem hinter dir. Krieg dich einfach wieder ein.

Tief in Gedanken hatte ich nicht mitbekommen, dass unsere Französisch Professorin in den Raum gekommen war und uns zum Aufstehen bewegt hatte um unser tägliches 'Bonjour Madame Claud.' zu murmeln. Also kam sie zu meinem Tisch und als ich aufsah, sah ich sie zu voller Höhe vor mir stehen und mich streng beäugen.

„Ä-äh..." Nicht sicher was ich sagen sollte, saß ich nur da und starrte sie an.

„Wollen Sie nicht vielleicht etwas sagen, Miss Farrell?" Fragte sie mich.

„Ja, i-ich wollte nur..." Stottern war das einzige, das aus meinem Mund kam, bis jemand meinen peinlichen Versuch mich zu rechtfertigen, mit einem leisen Husten unterbrach.

„Madame Claud? Ich glaube Tessa ist noch immer etwas schlecht. Als sie reinkam hat sie mir gesagt, dass sie sich heute übergeben hat und ihr schon die ganze Zeit über schlecht ist. Soll sie zur Schulkrankenschwester gehen? Ich könnte sie begleiten."

Ich erstarrte beim Klang der Stimme, die da sprach. Die strenge Professorin gab Adrian einen wachsamen Blick bevor sie nickte, was Adrian die Erlaubnis zu geben schien aufzustehen, mich aus meinem Stuhl zu ziehen und einen Arm um meine Hüfte zu legen. Zuerst wollte ich mich schon wehren, aber dann fiel mir auf, dass er mir gerade echt aus einer ziemlich verzwickten Situation geholfen hatte, also ließ ich ihn machen.

„Mach weiter so!" Wisperte mir Adrian ins Ohr, als wir aus dem Klassenzimmer gingen. Als die Tür hinter uns ins Schloss fiel, sah ich ihn an, noch immer ein Ausdruck der Verwirrung in meinem Gesicht.

„Was? Ist dir wirklich schlecht oder was bedeutet dieser Gesichtsausdruck?" Fragte er verwundert und hörte sich dabei einerseits etwas besorgt andererseits absolut scherzend an.

„Äh- nein, alles okay. Ich meine, weißt du, also, danke." Während ich so vor mich hin stotterte, wand ich mich aus seinem sanften Griff und war nicht ganz sicher wohin ich sehen sollte. Schließlich entschied ich mich für den Boden.

„Gern geschehen!"

„Aber warum hast du das getan? Schon vergessen, dass wir uns eigentlich hassen, huh?" Meine Worte kamen vielleicht etwas gemeiner rüber als gewollt und ich sah Adrian fragend an. Als wir begannen den leeren Gang entlang zu gehen, vorbei am Turnsaal und dem Chemiesaal, schenkte er mir einen kurzen Blick.

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