Kapitel 14 "Ernste Gespräche"

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Kapitel 14 "Ernste Gespräche"

„Was machst du denn ganz alleine hier draußen?" Als ich den Klang, der mir bekannten Stimme hörte, drehte ich mich herum, um Adrian auf der Veranda stehen zu sehen. In seiner Hand ein Bier, in seinem Gesicht, Überraschung, ein breites Grinsen.

Sein Krawattenknopf hatte sich während der Nacht gelöst und hing nur noch locker um seinen Hals. Die oberen Knöpfe seines Hemdes waren ebenfalls geöffnet. Ich wollte nicht wissen, ob er derjenige gewesen war, der sie geöffnet hatte, oder irgendein Mädchen. Warum verschwendete ich überhaupt einen Gedanken an so etwas?

Adrian kam die paar Verandastufen hinunter zu dem Platz, an dem ich auf einer Liege im Gras saß.

„Ich hab bloß etwas frische Luft gebraucht." Antwortete ich und rutschte ein Stück, um ihm Platz zum Hinsetzen zu machen. Als er das tat, konnte ich die Wärme seiner Schulter durch den dünnen Stoff seines Hemdes auf meiner nackten, kalten Haut fühlen.

„Ja, es ist ziemlich stickig da drinnen." Stimmte er mir zu und nahm einen Schluck von seinem Bier, bevor er mir auch welches anbot. Ich lehnte dankend ab und starrte weiterhin in die Dunkelheit.

„Gefällt's dir bis jetzt? Ich meine die Party?" Wollte Adrian wissen und ich bemerkte aus meinen Augenwinkeln aus, dass er mich ansah.

„Es macht Spaß." Antwortete ich kurzangebunden, was auch stimmte.

Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie sehr ich das Ausgehen und Party machen vermisst hatte, bis heute. Ich hatte mit Leute gesprochen mit denen ich keinen Kontakt seit, wie es sich anfühlte, Jahren mehr gehabt hatte. Ich hatte bei Trinkspielen mitgemacht, ich hatte sogar einen kurzen Flirt mit einem unbestreitbar süßen Jungen gehabt. Alles in allem war es etwas, das man eine gelungene Party nennen würde, bis...

Aber Adrian unterbrach meine Gedanken indem er sagte.

„Ist alles okay? Ich meine, ich wundere mich nur. Wir reden seit mehr als 2 Minuten miteinander und du hast mich noch nicht angeschrien oder mir gesagt, dass du mich hasst." Sagte er in einem scherzenden Tonfall.

Tja, nette Beobachtung, Sherlock!

„Es ist nichts, bloß so eine blöde Mädchensache. Das würdest du nicht verstehen, wirklich, ich verstehe es ja nicht mal selbst richtig." Versicherte ich ihm und wollte schon aufstehen und wieder hineingehen.

„Ich bin mir sicher, dass es nicht blöd ist. Sag's mir!" Bat Adrian mich und griff nach meinem Arm, um mich am Aufstehen zu hindern, also setzte ich mich seufzend wieder hin.

„Ich weiß nicht, es ist echt nicht so wichtig."

Aber als ich den besorgten Blick in seinen Augen sah, entschied ich mich, es ihm doch zu sagen und straffte meine Schultern.

„Naja, wie du vielleicht weißt ist mein Ex Luke McKenzie!?" Begann ich die ganze Situation zu erklären.

Der Luke McKenzie? So wie Luke Mittelname das Arschloch McKenzie? Er ist ein totaler Vollidiot." Rief Adrian und gestikulierte wild mit seinen Armen, wobei er beinahe sein Bier über mich leerte. Das brachte mich etwas zum Lachen.

„Er war nicht immer so. Als wir begannen miteinander auszugehen, war er eigentlich einer der nettesten und lustigsten Jungen, die ich kannte. Aber ja, die High School hat ihn in einen totalen Idioten verwandelt. Und seine Arschloch-igkeit war einer der Gründe warum wir uns im Endeffekt getrennt haben."

Während ich geredet hatte, war Adrian näher an mich heran gerutscht und nun berührten sich nicht nur unsere Schultern sondern auch unsere Knie. Ich wusste nicht wirklich wie ich darauf reagieren sollte, also hielt ich bloß still und tat so, als würde ich es nicht bemerken.

Promise? Promise! [1] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt