Kapitel 13 "Barney Stinsons Lebensregeln"
Als wir endlich alle Plakate und den anderen Papierkram aufgehängt hatten, verließen wir die Schule gemeinsam. Auch wenn wir nicht miteinander gesprochen hatten seit ich ihm gesagt hatte, dass ich sauer auf ihn war, versuchte Adrian nun, wieder ein Gespräch zu beginnen.
„Nur mehr 2 Tage. Und außerdem ist Freitag. Das ist doch gut, oder?" Und als ich darauf nicht antwortete, fügte er hinzu. „Und dann musst du mich nie wieder sehen und nie wieder mit mir sprechen."
Das brachte mich dann doch etwas zum Lächeln, auch wenn ich nicht wollte.
„Hey, sieh nur wer sein Lächeln wieder gefunden hat." Adrian lachte etwas und sah mich an, während er immer noch neben mir herging. Ich rollte die Augen über seinen Kommentar, aber lächelte trotzdem weiter.
„Soll ich dich nach Hause fahren?" Fragte er, als wir die Stelle erreichten, an der sich unsere Wege normalerweise trennten. Er ging Richtung Parkplatz, ich Richtung Bushaltestelle.
„Nein. Ich werde zum Laden meiner Eltern gehen und ihnen vielleicht ein wenig helfen."
„Ich kann dich auch dorthin fahren!?"
„Ist schon okay, danke." Murmelte ich, während meine Stimme schon wieder etwas angepisst wurde.
„Tessa, ich versuche bloß nett zu sein. Und ich wollte dich fragen, ob du heute Abend schon etwas geplant hast?"
„Tja, warum fragst du nicht meine Mutter falls du hier gerade versuchst mich um ein Date zu bitten, huh? Ich erinnere mich daran, dass das letzte Mal als Entscheidungen über mein Liebesleben gefällt wurden, du und sie darin involviert waren."
Okay, das war wohl doch ein Schlag unter die Gürtellinie gewesen, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich war einfach nicht in der Lage einfach so alles der letzten Jahre zu vergessen und auf ein Date mit ihm gehen. Es war nicht so, als hätte ich irgendwelche Pläne für heute Abend, aber ich wollte ihn auch nicht mit Adrian verbringen.
Adrian sah etwas beleidigt durch meine harsche Reaktion aus und es tat mir auch sofort etwas leid. Er wollte nur nett sein. Ich sollte ihn zumindest beenden lassen, was er versucht hatte zu tun.
„Tut mir leid, so hab ich es nicht gemeint. Ich meine, mach einfach weiter. Ich werd' nicht nochmal so blöd reagieren." Versprach ich ihm und wartete, dass er fortfuhr.
Er straffte seine Schultern etwas, bevor er mich wieder ansah und mich noch einmal fragte.
„Also, Tess, habe ich die Erlaubnis dich zu fragen, ob du heute Nacht mit mir zu einer Party gehen willst? Wir müssen das nicht wie ein Date abziehen. Wir können auch einfach nur als Freunde dorthin gehen. Du kannst deine Freunde mitnehmen. Wir können einfach eine schöne Zeit haben. So wie im Partybunker. Ich weiß, dass du niemals meine Füße küssen und mich von ganzem Herzen lieben wirst, aber wir könnten zumindest versuchen, uns nicht die ganze Zeit runterzumachen, oder?"
Naja, das war die süßeste, und einzige, Einladung, die ich jemals zu einer Party bekommen hatte, also nickte ich.
„Na schön. Aber du musst mich abholen, denn niemand den ich kenne hat ein eigenes Auto." Als ich das gesagt hatte, erschien ein breites Lächeln auf Adrians Gesicht und ich konnte nichts tun außer zurückzulächeln.
„Kein Problem. Ich komm so um 9 zu dir."
Jetzt brauchte ich nur mehr einen Freund zu finden, der mit uns hingehen würde, damit Adrian nicht dachte, ich wäre ein totaler Loser, der kein soziales Leben hatte. Hörte sich nach einem Job für meine Leute-mit-denen-ich-zu-Mittag-esse Menschen an.
***
Es stellte sich heraus, dass keiner meiner Leute-mit-denen-ich-zu-Mittag-esse Menschen irgendwelche Pläne für die Nacht hatte und daher war es nicht besonders schwierig, jemanden zu finden, der mit Adrian und mir ausgehen würde. Da einige von ihnen sogar ein soziales Leben hatten, verglichen mit mir, und manchmal sogar auf Partys gingen, im Gegensatz zu mir, entschieden sich Peter und Kara schließlich, die Einladung anzunehmen und die Nacht mit Adrian und mir zu verbringen.
Sie kamen so gegen 8:45 zu mir und wir saßen im Wohnzimmer und warteten auf Adrian.
Ich mochte Peter und Kara richtig gerne. Sie waren nicht die Art von Leuten, die einen zu Tode redeten und im Endeffekt nicht wirklich etwas sagten. Peter war ein totaler Nerd, Entschuldigung dafür, aber sogar er wusste das. Aber für mich war das keine schlechte Sache. Er war einfach super intelligent und wusste alles über Computer und japanische Comics. Und die Leute mochten ihn dafür. Es war nicht so, dass er der totale Außenseiter war, er ging auch auf Partys und hatte Spaß und betrank sich heillos. Aber in der Schule schrieb er nur 1 und während der Mittagspause las er japanische Comics. Und Kara war irgendwie seine Freundin, mehr oder weniger, ich verstand ihre Beziehung nicht wirklich und ich hatte Kara auch nie wirklich deswegen gefragt, denn wir waren nicht so was wie aller beste Freunde, die über solche Sachen sprachen.
Also verbrachten wir die Zeit, in der wir auf Adrian warteten, damit über die Schule zu sprechen und immer wieder mal auf unsere Handys zu sehen.
Als ich Adrian in unsere Einfahrt fahren hörte, stand ich auf und Peter und Kara folgten mir aus dem Haus hinaus. Meine Eltern waren nicht zu Hause, da „Mama & Papa Nacht", wie sie es nannten, war. Sie gingen jeden ersten Freitag des Monats aus. Mein Vater lud meine Mutter in irgendein nobles Restaurant ein und danach streunten sie einfach durch die Stadt. Mein Vater sagte immer, dass das ihre Ehe jung hielt.
Aber meine Mutter hatte ohnehin nicht versucht, mich davon zu überzeugen zu Hause zu bleiben. Sobald sie gehört hatte, dass ich mit Adrian und einigen Freunden aus der Schule hingehen würde, hörte sie mir schon gar nicht mehr zu und hatte bloß gesagt „Viel Spaß. Und Finger weg vom Alkohol."
Als ich mich auf den Beifahrersitz fallen ließ und Peter und Kara hinten einstiegen, sah ich bereits, dass ich vielleicht nicht unbedingt passend angezogen war.
„Wieso hast du eine Krawatte um? Ist das irgendetwas Förmliches? Warum hast du mir das nicht gesagt?" Ich sah an mir selbst runter. Ich hatte bloß ein simples Tanktop und schwarze Jeans an.
„Reg dich ab, Tess. Ich versuche bloß Barney Stinsons Regeln des Lebens zu befolgen." Lachte er, während er aus unserer Einfahrt herausschob.
„Ach wirklich? Denn dann hab ich eine brandheiße Neuigkeit für dich: Dein Anzug fehlt."
„Das war ein Scherz, Tessa. Gott! Hör auf mich andauernd auszubessern." Er lachte etwas, als er das sagte und ich wusste, dass es bloß ein Witz gewesen war, aber ich fühlte mich trotzdem blöd. Warum musste ich mich immer wie seine Mutter benehmen?
„Ihr seid wie ein altes verheiratetes Pärchen!" Hörte ich Kara vom Rücksitz lachen und ich drehte mich um, um sie und Peter anzusehen. Sie hatten beide ein breites Lächeln im Gesicht und Kara wechselte einen bedeutungsvollen Blick zwischen Adrian und mir.
Ich schüttelte nur meinen Kopf über ihre Anspielung und sah wieder nach vorne. Ich konnte Adrian aus meinen Augenwinkeln aus lächeln sehen, aber entschied, dass es besser war nichts zu sagen, da er das so wieso wieder gegen mich verwendet hätte.
„Wo ist diese Party überhaupt?" Fragte ich, um das Thema zu ändern.
„Bei Andy. Er hat immer diese riesen Partys und die sind immer absolut geil." Kam Peters Stimme vom Rücksitz und er hörte sich ziemlich aufgeregt an.
Ich denke ich sollte von Andys Partys gehört haben, aber das hatte ich nicht, da ich kaum ausgegangen war, seit die Beziehung zu meinem letzten Freund in die Brüche gegangen war. Vielleicht hatte meine Mutter Recht gehabt als sie gesagt hatte, dass ich ziemlich langweilig wurde und ein Stubenhocker und dass mir ein neuer Freund gut tun würde.
„Warst du schon mal auf einer seiner Partys?" Fragte Adrian Peter und sie verloren sich in Lachern über die besten Momente dieser Partys.
Ich saß bloß still da und fragte mich selbst wann ich so ein super langweiliger und uninformierter Außenseiter geworden war. Diese Partys hörten sich nach einer Menge Spaß an, trotzdem hatte ich noch nie von ihnen gehört.
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Promise? Promise! [1] | ✓
Teen Fiction„Du springst, ich springe, schon vergessen?" „Komm schon. Hör auf Leo DiCaprio zu zitieren." Was passiert wenn die Person, die du am meisten verachtest, dich plötzlich um einen Gefallen bittet? Tessa sitzt in der Klemme. Gerade die Person, die sie a...