Kapitel 11 "Ernsthaft?"
Nach zwei weiteren Bieren hatte die Fragerei irgendwie begonnen und sie hatte nicht aufgehört, auch nicht nach drei weiteren Bieren und zu dieser Zeit musste ich zugeben, dass ich schon etwas betrunken war.
„Also, wie läuft das eigentlich mit deinen ganzen Freundinnen und dir?" Fragte ich und nahm noch einen Schluck Bier. Eigentlich schmeckte es nach einiger Zeit gar nicht mehr so schrecklich.
„Äh, ich weiß nicht. Was meinst du damit?" Adrian stand an der Jukebox und versuchte einen Song zu finden, den wir noch nicht gehört hatten.
Ich legte meinen Kopf auf die Rückenstütze des Sofas und sah ihm dabei zu. Meine Mutter hatte Recht gehabt. Er war wirklich ziemlich gutaussehend. Sein blondes Haar fiel ihm etwas in die Stirn, seine blauen Augen strahlten und wenn er lächelte, erschienen da diese kleinen Lachfalten neben seinem Mund. Die Venen der Hand, mit der er sein Bier hielt, waren etwas sichtbar und auch der Rest seines Körpers war ziemlich muskulös. Warum war mir das noch nie vorher aufgefallen?
Möglicherweise weil ich bereits ziemlich betrunken war und dazu neigte Dinge anders wahrzunehmen. Ich schüttelte meinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden und beantwortete seine Frage.
„Naja, keine Ahnung. Du hast gesagt, dass die Dinge zwischen Abby und dir kompliziert wären? Ich weiß nicht. Ich bin bloß neugierig. Ich verstehe eure Freundschaft nicht wirklich, um ehrlich zu sein." Gab ich zu und sah ihn an, während ich auf eine Antwort wartete.
Adrian straffte seine Schultern und kam zurück von der Jukebox, die gerade eine 70er Metal Band spielte, die sich ihren Weg durch den Song schrie. Er setzte sich neben mich und sah mich an, während er seinen Ellbogen auf der Rückenlehne, auf der mein Kopf lag, abstützte.
„Nun ja, Abby und ich hatte irgendwie etwas am Laufen letztes Jahr. Und das hat mehr oder wenig in einem ziemlichen Drama geendet, weil sie mehr wollte, als nur gelegentliches Rummachen und ich nicht. Und naja, das ist die ganze Geschichte. Ich denke sie ist nie richtig darüber hinweg gekommen."
„Oh, wirklich? Schlampe Nummer eins? Die jede Woche einen Anderen hat, ist nicht über dich hinweg gekommen?" Ich lachte und verschüttete dabei beinahe mein Bier.
Adrian fand meinen Witz nicht mal halb so lustig wie ich und nahm mir bloß mein Bier aus der Hand, um das Sofa davor zu bewahren nass und bierig zu werden.
„Tja, glaub es oder auch nicht." Sagte er etwas angepisst und pulte weiter das Etikett von seiner Bierflasche.
„Okay, tut mir Leid. Ich meinte es nicht in irgendeiner Weise verletzend. Wirklich. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass Abby mehr Zeit mit einem Kerl verbringt, als bis zum Orgasmus."
Das brachte Adrian dann doch zum Lachen und er schenkte mir ein Lächeln, bevor er sein Bier leerte.
„Ich denke wir sollten dich zurück nach Hause bringen. Da ist diese Präsentation morgen und ich glaube du solltest genug Schlaf dafür bekommen, sonst könntest du morgen einen schlimmen Kater haben."
Ich wollte sagen, dass er die Klappe halten sollte und dass ich ganz und gar nicht betrunken war, aber ich wusste auch, dass er recht hatte, also murmelte ich nur.
„Und außerdem ist da meine Mutter, die dich umbringen wird, wenn ich auch nur eine Minute zu spät bin."
„Oh, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das nicht tun würde. Schon vergessen, dass ich reif für mein Alter bin und sie froh wäre, dich in meinen Händen zu wissen." Zitierte er meine Mutter und schenkte mir dieses absolut nervtötende Grinsen, das er immer aufsetzte, wenn er mich ärgern wollte oder sich über mich lustig machte.
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Promise? Promise! [1] | ✓
Teen Fiction„Du springst, ich springe, schon vergessen?" „Komm schon. Hör auf Leo DiCaprio zu zitieren." Was passiert wenn die Person, die du am meisten verachtest, dich plötzlich um einen Gefallen bittet? Tessa sitzt in der Klemme. Gerade die Person, die sie a...