Kapitel 22 "Die Entschuldigung"
Nach diesem Vorfall wurde die Konversationsleere zwischen uns beinahe unerträglich für mich. Ich schrieb ihm die ganze Nacht und sagte ihm, dass es mir Leid tat, aber ich ahnte bereits, dass nur ein paar entschuldigende SMS nicht genügen würden. Es brauchte mehr als nur geschriebene Entschuldigungen, um das wieder in Ordnung zu bringen.
Nach drei Tagen und ungefähr einer Milliarde unbeantworteter SMS konnte ich die Stille zwischen uns nicht länger ertragen. Ich musste es tun. Adrian sagen, dass er Recht gehabt und ich falsch gelegen hatte.
Da ich weder ein Auto noch einen Führerschein besaß und er auch nicht auf meine Anrufe reagierte, verwandelte sich das in ein großes Problem. Aber da ich mir sicher war, dass ich nicht mehr warten konnte bis die Schule wieder begann, entschied ich, dass ich irgendetwas tun musste. Und dieses Etwas lief darauf hinaus, dass ich den Bus in die Stadt nahm, Ziel der Partybunker. Da ich keinen blassen Schimmer hatte wo Adrian wohnte, war das am ehesten dran, mit ihm in Kontakt zu kommen.
Als ich das große Gebäude von ‚Price Automobile' betrat, konnte ich Adrians Dad in der Ferne bereits erkennen, wie er gerade mit ein paar Kunden im hinteren Teil der geräumigen Halle sprach.
Da ich sein Verkaufsgespräch nicht unterbrechen wollte, streunte ich etwas durch die Reihen von Autos, nicht wirklich darauf achtend, aber ich brauchte irgendeine Tätigkeit. Ich hatte gerade begonnen, darüber nachzudenken wieder zu gehen, als plötzlich eine männliche Stimme hinter mir fragte.
„Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein, junge Dame?" Ich erschreckte etwas und drehte mich um, um in das Gesicht eines Jungen zu sehen, der nicht sehr viel älter als ich aussah. Er trug ein graues Hemd und eine dazu passende Krawatte, beide mit dem silbernen Mercedes Logo darauf. Ich nahm an, dass er einer von Adrians Vaters Angestellten sein musste und antwortete immer noch etwas überrascht.
„Äh... Nein, ich wollte nur mit Mr. Price sprechen, aber ich wollte sein Gespräch nicht unterbrechen. Ich werde einfach warten, bis er fertig ist, danke." Eigentlich dachte ich, dass er mich damit alleine lassen würde, aber leider schien Mr. Price die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft seiner Mitarbeiter etwas zu ernst zu nehmen und so wurde ich in ein langweiliges Gespräch über Mercedes und mein Befinden und so weiter verwickelt. Deswegen dankte ich auch Gott als Mr. Prices Stimme endlich von der anderen Seite der Halle kam.
„Thomas, Alter. Würdest du bitte die Hintertüren abschließen und dann kannst du abchillen und Feierabend machen."
Mehr als erleichtert, dass das Thomas sofort abhauen ließ, sah ich durch die Halle um Mr. Price zu sehen, der gerade dabei war die Halle zu verlassen und in sein Büro zu gehen.
„Mr. Price!" Rief ich schnell und lief zu ihm hinüber.
„Oh, hallo Tessa. Wie kann ich dir helfen?"
„Ich... äh, ich hatte eigentlich gehofft, dass Adrian hier sein würde. Ich konnte ihn nicht auf seinem Handy erreichen, also hab ich angenommen, dass er hier ist." Flunkerte ich und blieb vor Adrians Vater stehen.
„Es tut mir Leid, meine Liebe, aber ich denke Adrian ist zu Hause oder mit Freunden aus. Zumindest ist er nicht hier."
„Oh, okay." Ich versuchte meine Enttäuschung darüber bestmöglich zu verstecken und hoffte, dass er mir anbieten würde Adrian für mich anzurufen oder so, aber leider tat er das nicht.
Könnte es sein, dass Adrian seinen Eltern erzählt hatte, dass wir uns gestritten oder sogar, dass wir uns getrennt hatten?
„Vielleicht erreichst du ihn später. Ich bin mir sicher, dass er sein Handy dabei hat. Das hat er immer. Naja, wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss diesen Verkaufsvertrag unterschrieben bekommen. Es war nett dich zu sehen, Tessa." Und damit verließ er die Halle und ging in sein Büro und ich stand plötzlich ganz alleine in der leeren Halle. Die Schultern hängen lassend, verließ ich ‚Price Automobile' und trat hinaus auf die Straße, gerade als es zu regnen begann.
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Promise? Promise! [1] | ✓
Teen Fiction„Du springst, ich springe, schon vergessen?" „Komm schon. Hör auf Leo DiCaprio zu zitieren." Was passiert wenn die Person, die du am meisten verachtest, dich plötzlich um einen Gefallen bittet? Tessa sitzt in der Klemme. Gerade die Person, die sie a...