Kapitel 17 "Eieruhren Und Handschellen"

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Kapitel 17 "Eieruhren Und Handschellen"

Am Sonntag holte Adrian mich um 10 ab. Es hatte nicht viel Überzeugungskraft gebraucht, um meine Eltern zu überreden mich den Tag mit Adrian verbringen zu lassen. Meine Mutter war überaus erfreut, als ich erzählt hatte wohin ich gehen würde. Naja, ich hatte ihr vielleicht nicht die ganze Wahrheit erzählt, aber ich hatte gesagt, dass ich mit Adrian und seiner Schwester Mittagessen gehen würde.

Wir fuhren zu Stellas und Toms Haus zum Mittagessen. Ihr Haus war riesig und ich fragte Adrian sofort was seine Schwester und ihr Ehemann arbeiteten. Als er sagte, dass Tom ein Anwalt war und seine Schwester im Juwelierladen seiner Mutter arbeitete, nickte ich und fügte diese beiden Jobs auf meiner Berufe-um-reich-zu-werden-Liste hinzu. Aber die Größe des Hauses war nicht die einzige Sache, die mich überraschte. Auch Adrians Mutter hatte sich um 180 Grad verändert, seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte.

Als wir hineinkamen, begrüßte sie uns beide mit einem netten ‚Willkommen' und machte sogar diese Backenküss-Sache, die nur Erwachsene und Leuten in Filmen über Frankreich taten.

Nach dem Mittagessen, das übrigens noch besser als bei der Hochzeit war, wurden wir alle zu unterschiedlichen Arbeiten eingeteilt. Adrian und ich bekamen die Aufgabe alle Hochzeitsgeschenke auszupacken und Stella hatte uns eine Liste gegeben, die sie vorher zusammengestellt hatte. Darauf standen ein paar Anweisungen wie wir mit Sachen umgehen sollten, die sie bereits hatten oder absolut nicht brauchten. Sie hatte einen eBay Account erstellt und gesagt wir sollten nicht zögern, die unnötigen Sachen zu versteigern.

Und das war gar keine so schlechte Aufgabe. Wir konnten zu zweit in einem Raum sitzen und über einige der wirklich unbrauchbaren Geschenke lachen.

„Wer zur Hölle braucht 5 Eieruhren?" Fragte Adrian nachdem er die fünfte ihrer Art in einem Geschenk gefunden hatte und fügte sie dem Stoß von unnötigen Dinge hinzu. Dieser Stoß beinhaltete bereits ein schmiedeeisernes Kaminofenset (leider besaßen Tom und Stella keinen Kamin), ein erotisches paar pinker Handschellen (die Stella sofort zu den unbrauchbaren Sachen verbannt hatte nachdem sie sie gesehen hatte, auch wenn Tom nicht ganz zuzustimmen schien), 4 Eieruhren und einem Set von wirklich altmodischen, hässlichen Tellern, wie sie meine Großmutter mal gehabt hatte.

„Denkst du die Leute vergessen manchmal auf die Hochzeit und erst im letzten Moment kaufen sie dann am Weg eine Eieruhr?" Fragte ich Adrian, während ich ein Foto von der Eieruhr machte, das ich der eBay Anzeige hinzufügen konnte.

„Wahrscheinlich." Sagte er und zeigte auf die Handschellen. „Die waren übrigens Gregs und meine Idee. Ich denke Tom haben sie gefallen, aber wir wussten, dass Stella darüber ausrasten würde."

Das brachte mich zum Lachen und ich griff nach den Handschellen.

„Also, würde es dich wirklich anturnen, mit denen ans Bett gefesselt zu werden?" Ich ließ sie vor seinen Augen hin und her baumeln.

„Nein, nicht wirklich, denke ich." Wir sahen uns an und lachten wieder, bevor wir damit weitermachten, die restlichen Geschenke auszupacken.

„Das ist wie Weihnachten, nur dass du die ganzen, mehr oder weniger, coolen Sachen nicht behalten darfst." Stellte Adrian irgendwann fest und ich stimmte ihm zu.

„Aber ich glaube, falls ich jemals heiraten sollte, will ich das ganze Zeug selbst auspacken. Ich meine, es ist ziemlich lustig, nicht?" Fragte ich und dieses Mal stimmte Adrian mir zu.

Ich hatte gar nicht mitbekommen, was ich gerade gesagt hatte, aber als Adrian fragte „Also denkst du, dass der Tag Spaß macht?" stellte ich fest, dass ich ihm gerade gesagt hatte, wie sehr ich den Tag genoss.

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