Kapitel 15 "Gerüchten Zufolge"
In Adrians Auto auf dem Beifahrersitz zu sitzen und der Sonne dabei zuzusehen, wie sie langsam den Horizont wieder empor stieg, während ich mich leicht betrunken fühlte, war eigentlich ein viel besseres Gefühl, als ich erwartet hatte.
Die Party war ein voller Erfolg gewesen und jetzt verstand ich auch, warum jeder Andys Partys liebte. Sie waren großartig. Trotz allem hatte ich noch immer keinen Plan, wer Andy eigentlich war, aber wie auch immer.
Wir waren sogar so lange geblieben, dass Kara und Peter irgendwann im Laufe des Abends vorbei gekommen waren und uns gesagt hatten, dass Peters Mutter sie abholen würde. Es gab da diese japanische Comic Convention zu der Peter unbedingt gehen wollte und dazu wollte er ausgeschlafen sein. Natürlich, so ein wichtiges Event zu verpassen, würde ein Desaster sein.
Ich hatte, seit ich ins Auto gestiegen war, ein schwaches Lächeln in meinem Gesicht und hatte auch nicht nicht damit aufgehört als ein Song, den ich total liebte, aus den Lautsprechern von Adrians Auto drang. Ich zögerte nicht mal, sondern drehte die Lautstärke auf maximal und begann laut, falsch und mit Begeisterung mit zu grölen. Adrian beobachtete mich dabei, ein Grinsen auf seinen Lippen, bis ich aufhörte zu singen und stattdessen laut zu lachen begann.
„Wow. Ich hab dich noch nie so glücklich gesehen." Stellte er fest, nachdem er die Lautstärke wieder hinunter gedreht hatte, so dass wir miteinander sprechen konnten, ohne uns über die Musik hinweg anschreien zu müssen.
„Ich hab mich auch schon ewig nicht mehr so glücklich gefühlt." Sagte ich und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln.
„Also, kein Luke-Kummer mehr?"
„Ich denke nicht. Er soll dort hingehen wo der Pfeffer wächst und jedes Wochenende ein anderes Mädchen knallen. Er wird schon noch sehen wohin ihn das am Ende bringen wird." Und ich sagte das nicht bloß so. Ich meinte es auch genauso.
„Was für eine weise Entscheidung."
Aber die ganze ein-anderes-Mädchen-jedes-Wochende-knallen-Geschichte ließ mich wieder an die Gerüchte, die ich über Adrian gehört hatte, denken und daran, dass ich noch immer nicht wusste, ob irgendetwas davon der Wahrheit entsprach.
Und deswegen, und auch wegen des Alkohols und nicht Nachdenkens bevor ich sprach, fragte ich ihn einfach gradeheraus „Und was ist mit dir? Bist du nicht auch der Typ Junge, der seine Sex Partner öfter als seine Unterwäsche wechselt?" als würde ich ihn fragen was er zum Abendessen gehabt hatte. Kein Schamgefühl, danke Alkohol!
Tja, nur Adrian fand meine Frage nicht mal annähernd so einfach oder witzig, denn ich hörte wie er laut schluckte, ohne zu antworten. Da ich bemerkte wie taktlos meine Frage gewesen war, entschuldigte ich mich sofort.
„Nein. Ist schon in Ordnung. Ich meine, die Leute reden jede Menge Scheiße und ich verstehe, dass du neugierig bist." Tat Adrian meine Entschuldigung ab.
„Wir müssen nicht darüber reden, wenn du nicht möchtest. Ehrlich. Es geht mich ja auch gar nichts an."
„Hör mal, Tessa. Du würdest nicht fragen, wenn es dich nicht beschäftigen würde, richtig? Ich kenne dich jetzt schon lange genug, um zu wissen, dass dich nur Dinge kümmern, die dir etwas bedeuten." Während er das sagte, hatte er wieder dieses absolut dämliche Grinsen auf dem Gesicht, das er immer hatte, wenn er mir auf die Nerven gehen wollte. Ich war schon nahe dran, wieder sauer zu werden.
„Weißt du was? Ich hab die Party und sogar deine Anwesenheit wirklich genossen, aber jetzt grade könnte ich dich wirklich wieder von einer Klippe stoßen." Sagte ich und versuchte dabei ganz ernst zu klingen, aber trotzdem schaffte es ein kleines Lächeln auf meine Lippen.
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Promise? Promise! [1] | ✓
Teen Fiction„Du springst, ich springe, schon vergessen?" „Komm schon. Hör auf Leo DiCaprio zu zitieren." Was passiert wenn die Person, die du am meisten verachtest, dich plötzlich um einen Gefallen bittet? Tessa sitzt in der Klemme. Gerade die Person, die sie a...