Kapitel 8

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Als ich dann alle meine Sachen ausgepackt habe, legte ich mich auf mein Bett und dachte kurz einen Moment nach.

Wie kann es sein, dass Harry genau mich adoptiert hat? Vielleicht ist es ja auch nur ein Spaß und er wird mich schon morgen wieder zurückfliegen lassen. Ich meine es gibt so viele andere Kinder die adoptiert werden möchten und die es vielleicht auch besser verdienen. Womit habe ich das alles verdient. In den letzten Monaten war ich nicht das netteste Mädchen auf der Welt und trotzdem kommt Harry und rettet mich. Es ist einfach nur unglaublich. Ich werde für ihn immer dankbar sein.

Plötzlich klopfte es und Harry stand in der Tür. Ich setzte mich auf und er setzte sich auch zu mir auf mein Bett. "Alles in Ordnung?".

"Ja, alles bestens. Ich habe alle meine Sachen ausgepackt und danach habe ich kurz nachgedacht.", antwortete ich auf Harrys Frage.

"Und worüber hast du denn nachgedacht?", fragte mich Harry neugierig.

"Uhmm.naja. Ich habe nur nachgedacht wieso du genau mich adoptiert hast...", sagte ich schüchtern.

"Weißt du Emma, bevor ich dich entdeckt habe, habe ich in vielen anderen Heimen geschaut. Da waren natürlich auch nette Mädchen aber ich war mir sicher, dass wenn ich sozusagen die Richtige finde, ich es spüren werde. Und als ich dich gesehen habe, habe ich sofort zur Heimleiterin gesagt, dass ich dich adoptieren will. Es war also ein Gefühl, schätze ich mal."

Wow. Das hört sich echt verrückt an. Er war schon in so vielen Heimen und er hat das Gefühl nur bei mir gespürt...das ist echt besonders.

Ich schaute zu Harry und wir umarmten uns. Es war wirklich ein schönes Gefühl.

Nachdem wir uns aus der Umarmung gelöst haben, fragte mich Harry ob ich mit ihm etwas kochen möchte oder lieber ein bisschen Zeit für alleine haben möchte. Ich entschied mich für ein bisschen Zeit alleine. Er verstand es sofort und wurde nicht irgendwie böse. Er ging aus meinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Ich dachte kurz wieder nach und dann beschloss ich mein Tagebuch rauszunehmen und alles aufzuschreiben und aufzuzeichnen was heute schon alles passiert ist und wie ich mich bei Harry fühle. Ich entschloss auch Theressia einen Brief zu schreiben. Sie sollte auch wissen wie es mir bei Harry ging.

Nachdem ich fertig mit meinem Brief war faltete ich es und wollte es in ein Kuvert legen, doch ich bemerkte ganz schnell, dass ich gar keine Kuverts bei mir habe. Also ging ich zu Harry runter um ihn zu fragen, ob er mir eins geben kann.

Als ich dann in der Küche angekommen bin roch es sehr, sehr lecker. Man konnte es sogar von der Stiegen aus riechen. Ich stellte mich neben Harry um zu sehen was er leckeres zauberte und er lächelte mich stolz an.

"Riecht sehr, sehr gut.", lobte ich ihm. Er bedankte sich und dann fragte ich meine Frage: "Harry, hast du vielleicht ein Kuvert?"

Er schaute mich komisch an und fragte wofür ich es brauchte. Ich erklärte ihm, dass ich ein Brief für Theressa geschrieben habe und es noch heute wegschicken möchte.

"Uhmm...ja es gibt welche in meinem Büro in der ersten Schublade von meinem Schreibtisch. Kannst du es finden, ich muss hier beim Essen bleiben."

Ich nickte verständlich und ging nach oben in sein Büro. Dort ging ich dann zu seinem Schreibtisch und suchte in der ersten Schublade nach Kuverts. Nach langer Suche fand ich endlich eins. Ich muss schon sagen, dass obwohl Harrys Haus sehr, sehr ordentlich ist, ist seine Schublade genau das Gegenteil.

Ich legte meinen Brief in das Kuvert und zog mir schon die Schuhe an als Niall mir einen Strich durch die Rechnung ziehen wollte. "Wo gehst du denn hin?", fragte er verwirrt. Ich sagte ihm, dass ich nur ein Brief wegschicken will und dann sofort wieder zurückkomme. Er nickte nur und sagte, dass ich auf mich aufpassen soll. Und bevor ich aus der Tür gehen konnte gab er mir noch sein Handy. "Mein Code ist 4568, falls irgendetwas passieren sollte gehst du einfach in Kontakte und rufst Harry an, okay?" Naja ich hatte noch nie ein Handy aber das konnte sogar ich schaffen glaube ich. Ich nickte zu Niall, verabschiedete mich von beiden mit einem einfachen "bis später" und ging dann aus der Haustür.

Ich ging die Straße runter und machte mich auf dem Weg zu einem Briefkasten. Harry hat gesagt, dass es einen Briefkasten ganz in der Nähe gibt, er hat aber nicht gesagt wo es genau ist.

Plötzlich sprach mich ein Junge an der gegen eine Wand gelehnt war, ich ignorierte ihn aber und ging weiter. Er aber kam zu mir und stellte sich vor:

"Hey, ich heiße Peter und du?". Ich antwortete nur knapp mit meinem Namen und versuchte ihn zu ignoriere. Er aber gab nicht so leicht auf. "Ich habe dich hier in der Gegend noch nie gesehen. Bist du neu hier?". Wir beide blieben stehen und während ich ihn verwirrt anschaute sah er mich mit einem großen netten Lächeln an. Es war komisch aber schon wieder fühlte ich Freundlichkeit wenn ich ihn ansah. Waren hier im England alle so oder bin ich einfach zu offen geworden? Naja trotzdem darf man Menschen nicht trauen, vor allem nicht Menschen, die einen auf der Straße einfach ansprechen.

"Ich weiß nicht was dich das irgendwie angeht aber ich sag dir Bescheid wenn es der Fall wird, okay?". Ich ging dann weiter und ließ ihn zurück.

Doch wie der Schicksal wollte, gab der Junge nicht so leicht auf und lief wieder hinter mir.

"Naja ich wohne auch hier und deswegen geht es mich schon etwas an."

Das ist echt ein Schritt zu viel. "Okay, schau. Ich weiß nicht was du von mir willst oder wieso du mich die ganze Zeit ansprichst aber ich will einfach nur diesen Brief wegschicken und dann möchte ich wieder nach Hause gehen. Also wenn du mich entschuldigst.", sagte ich etwas gereizt und ging weiter.

Doch natürlich ging das nicht ohne, dass mir die Situation peinlich wird...

"Es gibt einen Briefkasten in der Nähe allerdings bist du in dieser Richtung falsch.". Ich schaute den Jungen an der nur mit einem kleinen Schmunzeln auf dem Boden schaute. Ich hatte das Gefühl, dass es noch etwas anderes kommen wird. "Aber wenn du willst, dass ich dich in Ruhe lasse, dann geh ich lieber. Viel Spaß bei der Suche.". Und da war es.

Es war mir jetzt echt peinlich ihn nach dem Weg zu fragen, deswegen ließ ich ihn einfach weggehen. Auch wenn es jetzt bedeutete, dass ich wahrscheinlich Stunden dafür brauchen werde diesen verdammten Briefkasten zu finden. Aber egal.

Adopted by Harry SytlesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt