30. keine halben Sachen

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aufgrund meiner ungeplanten, mehrtägigen Pause kommte hier spontan heute noch ein zweites Kapitel. Und ich muss sagen, zwar freue ich mich sehr über die zahlreichen votes, die vorallem das vorletzte Kapitel bekommen hat, aber hier und da mal ein Kommentar wäre mal nicht schlecht. Nicht um undankbar zu klingen, denn das bin ich auf keinen Fall, aber daran könnte man sich einfach leichter orientieren was gut ankommt und was nicht. Oder wie ihr gewissen handlungssträngen und Charaktären gegenüber fühlt. :)

Jetzt aber viel spaß mit dem Kapitel

Kapitel 30– keine halben Sachen

Mit immer noch weitoffenen Augen musterte sie mich. „Ich feiere dich dafür das du sie einfach so zurückgelassen hast!" ließ sie mich grinsend wissen. „Hey, schließlich musste ich zur Arbeit!" „Apropos Arbeit, kaaaannst du dir am Freitag freinehmen? Da ist meine Jungesellinenparty!" tänzelnd bewegte sie sich auf dem Sofa hin und her. „Klar, bringst du Finn vorbei oder soll ich ihn hohlen?" „Finn?" fragend sah sie mich an. „Na, ich schätze ich soll auf ihn aufpassen?"

Man konnte förmlich sehen wie sich die Räder in ihrem Kopf drehten. „Also wenn dir das lieber ist klar, aber ich wollte eigentlich, dass du mitkommst!" Jetzt war ich diejenige mit dem überraschten Blick. „Eh, klar. Ich hatte nur nicht damit gerechnet." „Ach komm, so abwegig ist das nicht!"

„Wenn man bedenkt das ich nicht einmal zu der Hochzeit komme, doch schon irgendwie!" „Was, du hast keine Zeit?" Hat sie heute irgendetwas genommen?" „Ich bin nicht eingeladen..." hoffte ich ihr auf die Sprünge zu helfen. „Mann, ich dachte es ist selbsterklärend das du kommst." Mit vorgeschobener Unterlippe fiel sie mir, zum zweiten Mal heute um den Hals. „Sorry." Nun war ich baff, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. „Kein Grund sich zu entschuldigen Cora. Ich hatte nur einfach nicht immer das Gefühl, das du mich dahaben willst." „Ach und warum sollte ich mein Halb-, nein, vergiss das. Warum sollte ich meine Schwester nicht dabeihaben wollen?" Schüchtern sah ich zu ihr, verzog das Gesicht dann allerdings zu einer Grimasse. „Schwester also?" zog ich sie auf und pikste ihr in die Seite. „Klappe, sonst bist du gleich wieder ausgeladen!"

Ich konnte mich nicht erinnern jemals so einen Spaß mit meiner Schwester, ja, Schwester gehabt zu haben. Alles was uns dabei unterbrach war das Geräusch der Türklingel. Seufzend erhob ich mich und schlurfte zur Tür, nur um davor Schmelle zu finden. „Ugh, Testosteron!" stöhnte ich genervt auf und lies ihn einfach stehen. „Nette Begrüßung!" stellte er fest und folgte mir ins Innere, nachdem er die Tür schloss. „Bitte sag du hast was zu essen dabei!" jammerte meine Schwester, ohne überhaupt schon gesehen zu haben, wer da ist. „Ich habe Pizza dabei?" Er wirkte wohl etwas verunsichert. „Dann kannst du bleiben!" Ich nahm ihm die Pizzakartons aus der Hand und stellte sie vor uns auf dem Tisch ab, bevor ich mich wieder zurück aufs Sofa warf.

„Darf man fragen was hier los ist?" tastete Marcel sich vorsichtig heran. „Männer sind los!" klärte Cora ihn mit vollgestopftem Mund auf. „Was sie damit meint ist, dass sie und Roman Unstimmigkeiten wegen der Hochzeit hatten" erklärte ich, als er mir einen hilfesuchenden Blick zuwarf, „und dann ist gefühlt jeder Streit wieder aufgekommen den die beiden jemals hatten. War ziemlich unschön!"

„Du musst ja reden!" mischte sie sich nun wieder ein. „Ich dachte vorher wirklich das du Julian enthauptest. Ohne scheiß, meine einzigen Gedanken waren, mit welchem Fleckentferner man am besten Blut aus unseren Teppichen bekommt!" Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Dortmunders. „Tja, besser Männerprobleme als Schwesternprobleme." Damit sollte er recht haben.



Pov. Julian

Kritisch zog Roman seine linke Augenbraue hoch, als er einen weiteren Bissen seiner Pizza regelrecht verschlang. „Hast du dich denn entschuldigt?" wollte er wissen. „Wofür? Dafür das ich betrunken bei ihr aufgetaucht bin? Was ja nicht unbedingt meine Schuld!" versuchte ich mein Verhalten zu entschuldigen, doch der gebürtige Schweizer schüttelte schnell den Kopf. „Ne schon klar, auch wenn das auch nicht klasse war. Ich meinte deine Aktion nach dem Pokalspiel!"

LACUNA - Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt