Der Morgen trat wieder an. Die Sonne schien durch meine Fenster und ließ mein Haus friedlich aussehen. Langsam öffnete ich meine Augen und sah zu Danny rüber, der immer noch schlief. Er sah wirklich knuffig aus, weil er sich richtig eingemurmelt hatte. Ich grinste ein wenig und stand dann auf. Doch keine Sekunde später, spürte ich einen stechenden Schmerz. Es war mein Rücken, der ordentlich weh tat. Vermutlich lag es an meiner Haltung im Schlaf. Langsam bewegte ich mich in mein Badezimmer und ging erstmal eine Runde Duschen. Doch ich bemerkte nicht, dass Danno aufgewacht ist und sich die Zähne geputzt hatte. Erst dann als ich aus der Dusche kam, sah ich ihn. Wir beide guckten uns an und schwiegen. Danny wurde sogar etwas rot im Gesicht. Auch daraus konnte ich vermuten, dass er meinetwegen so rot wurde. Schließlich stand ich vor ihn halb nackt. Ich hustete etwas um diese peinliche Stille endlich zu brechen. ,,Guten Morgen Danno.", sagte ich. Er wünschte mir ebenfalls einen Guten Morgen. Doch immer noch hatten wir diese komische Situation nicht überwunden. ,,Weißt du was Danny? Ich gehe uns erstmal Frühstück machen. Worauf hättest du denn Lust?'', fragte ich. Einen kurzen Moment überlegte Daniel und sagte dann : ,,Knoblauch-Shrimps!'' Wir beide fingen an zu lachen. ,,Ok, dann mache dich in Ruhe fertig.", sagte ich und ging dann hoch in mein Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Nebenbei hörte ich Geräusche wie Klopfen oder so etwas vom Gästezimmer. Dann fiel es mir wieder ein.
,,Grace!", rief ich halb heraus. Ich habe es total vergessen, dass sie hier war. Ich eilte schnell ins Gästezimmer und machte die Tür auf. ,,Grace?! Bist noch hier?!" Dann klopfte es an der Kleiderschrank-Tür. Ich ging zum Schrank und öffnete ihn. Grace fiel mir sofort in meine Arme. ,,Wo ist Danno?", fragte sie mich als aller erstes. Ich sagte ihr, dass er unten sei. Sie hatte sich gewundert, aber fragte nicht weiter. Dann rannte sie runter. Von unten hörte ich dann, dass sich Danny freute Grace zu sehen. Ich lächelte darüber. Nachdem ich meine Sachen soweit zusammen gesucht habe, ging ich runter zu den Anderen, die bereits auf mich warteten. ,,Können wir?", fragte ich. Beide nickten und gemeinsam gingen wir zu Danny's Wagen, den ich mir ausgeborgt hatte, weil er ja nicht wirklich in der Lage war sein Auto selbst zu fahren. Allgemein hätte ich ihn nicht ans Steuer gelassen. Schließlich wurde mir immer schlecht auf dem Beifahrersitz. Also konnten wir beide davon nur profitieren. Dann stiegen wir ein und schon beschwerte sich Danny darüber, warum ich denn schon wieder fahre. Ich erklärte ihm, dass wir dieses Gespräch schonmal hatten. ,,Achja, du meinst also das Gespräch, dass wir mit dieser Therapeutin führen mussten und du das ihr gesagt hast, dass es dir auf dem Beifahrersitz schlecht wird? Und sie mich auch nicht ausreden lassen wollte, weil ich das für einen kompletten Schwachsinn gehalten habe? Aber von mir aus, fahre mein Auto, was ich von meinen eigenen Gehalt bezahlt habe und demuliere es ruhig. Aber wehe du verursachst einen Unfall, wenn Grace hier noch im Wagen sitzt und sie vielleicht dabei verletzt wird...Dann bring ich dich um, wenn du noch leben sollest." ,,Daniel, denkst du wirklich, dass ich dich oder Grace in jeh einer Gefahr bringen würde? Ich bin kein Psychopath, der sich gerne in Gefahr bringt.",,Doch das bist du! Du rennst in jede Gefahr rein, ohne vorher einen anderen Weg zu suchen! Und sei es nur ein Schusswechsel! Aber...aber dafür liebe ich dich Kumpel. Du schützt damit die Leute, die dir wichtig sind..." Ich habe mich etwas erschrocken, wie sensibel Danny aufeinmal war. Sowas zeigte er nur zu selten. Er wollten halt immer cool da stehen und sich von nichts unterkriegen lassen, aber innerlich wusste er genau, dass er es nicht lange halten konnte. Er war viel zu fürsorglich und machte sich zu viele Sorgen um uns. Auch wenn man ihn gesagt hatte, dass es einem gut ginge. Aber das war das ich so an ihn mochte. Zwischendurch redeten wir alle nicht. Es war also komplette Funkstille.
Irgendwann kamen wir auch am Strand an, wo Kamekona's Shrimp Truck stand. Ich parkte den Wagen und wir alle stiegen aus. Kamekona gab uns ein freundliches ,,Aloha". ,,Aloha Kamekona. Wie geht es dir?", fragte ich. ,,Ganz gut soweit. Schließlich läuft das Geschäft auch gut. Und solange das läuft, bin ich glücklich.'', sagte er mit einem zarten Lächeln. ,,Was kann ich denn heute für meine Stammkunden servieren?", fragte Kamekona. Ich sagte :,,Dreimal Knoblauch-Shrimps bitte.",,Kommt sofort!", sagte er und ging in seinem Shrimp-Truck um unsere Bestellung zu zubereiten. Nebenbei hatten Grace, Danny und Ich uns an unseren Stammtisch gesetzt und warteten. Es dauerte nur ungefähr eine viertel Stunde bis Kamekona drei Portionen Knoblauch-Shrimps brachte. ,,Mahalo Bra.", sagte ich und stopfte mir sofort einen Shrimp in den Mund. Grace tat das Selbe, nur Danno nicht. Er sah nur traurig auf seine Knoblauch-Shrimps. Eigentlich freute er sich immer darüber, wenn er sein Lieblingsessen bekam. Doch über irgendwas musste er sich anscheinend Gedanken machen. Ich stand auf und sagte zu Grace :,,Grace, ich leih mir mal kurz Danno aus ok? Wir sind gleich wieder da." Dann schnappte ich mir Danny und wir gingen ein paar Meter mehr aufs Auto zu. ,,Danny, was ist los? Du guckst so traurig, obwohl du deine Knoblauch-Shrimps bekommen hast.", fragte ich. Er blieb erstmal still, doch dann sagte er, dass er seinen Dämon ständig im Kopf hörte. ,,Er sagt das er mich irgendwann wieder übernehmen würde und dann jeden denn ich mag und liebe töten wird. Jeden einzelnen. Und ich kann dann nichts dagegen unternehmen...Steve.." Als er mir das erzählte, brach er halb in Tränen aus. Sofort nahm ich ihn in meinen Armen und versuchte ihn zu beruhigen. ,,Es wird alles gut, Daniel. Das verspreche ich dir. Wir werden es nicht zulassen, dass er das schafft.", sagte ich. Plötzlich fing Danny an zu lachen, aber es war kein normales Lachen. ,,Aww, wie rührend. Nur zu schade das du dieses Versprechen leider jetzt brechen musst." Er stieß mich weg, noch bevor ich ihn weiter festhalten konnte. Dann sah ich wieder in diese leeren Augen und mit roter Iris. Nur sein Kampfgeist schimmerte in seinen Augen. ,,Treffen wir uns doch lieber an einen anderen Ort zum Kämpfen. Und dann lass uns das für ein alle mal beenden.", sagte er, bevor er vor meiner Nase verschwand. ,,Verdammt...", sagte ich und rannte zu Grace und Kamekona. ,,Steve, was ist los? Wo ist Danno?", fragte Grace. Ich sagte zu ihr, dass wir einen neuen Fall bekommen hatten und das Kamekona auf sie aufpassen sollte. Kamekona nickte und Grace war Gott sei Dank auch einverstanden. ,,Mahalo.", sagte ich noch schnell, bevor ich zum Auto rannte und einstieg. ,,Ich werde dich kriegen, du Mistkerl. Das schwöre ich dir.", sagte ich zu mir selber. Dann startete ich den Motor und fuhr los zu unseren Treffpunkt.
DU LIEST GERADE
The Killer Inside You
CasualeDanny benahm sich immer und immer mehr merkwürdig. Manchmal hatte er sowas wie ,,Anfälle'', die teilweise so stark waren, dass ich ihm von dem Tatort rausziehen musste. Und er bekam diese Anfälle nur dann wenn er Leichen sah. Langsam machte ich mir...