Jasper Hale

Wasserfall

Hand in Hand liefen wir zusammen zu dem Wasserfall hinunter. Vorbei an den vielen Sträuchern und Büschen ging es leicht abwärts und der weite Ozean lag nun hinter uns.

Ein paar mal bin ich über Wurzeln gestolpert doch Jasper fing mich jedes einzelne Mal auf und hatte meine Hand noch immer fest in seiner Hand. Schon verrückt wie sicher man sich fühlen kann wenn die richtige Person deine Hand hält...

"Was würdest du nur ohne mich tun, du kleiner Tollpatsch?" sagte er grinsend zu mir als ich schon das 4. fast hingefallen wäre. Ich wurde nur rot um die Wangen aber sagte nichts.

"Hier ist es." sagte Jasper leise.

Wir standen jetzt direkt vor dem riesigen Hang wo tonnenweise Wasser pro Sekunde runterliefen. Die Luft war kalt-feucht. Doch der Geruch von der Natur und Regenwasser ist unschlagbar.

Der Anblick war überwältigend für mich. Ich stand fast mit offenen Mund da als Jasper mich musterte. Ich war fasziniert von den tausenden kleinen leuchtenden Fischen die unter der Oberfläche schwammen. Es sah so aus als würde der Wasserfall von allen Seiten glitzern! Ich habe noch nie etwas schöneres von der Natur gesehen.

"Das ist ja unglaublich" brachte ich nur hervor.

Jasper lachte und sagte "Ja, unter anderem komme ich deswegen so gerne her. Es sieht aus als würde das Wasser glitzern oder? ... sowie ich."

Ich sah ihn mit großen Augen an. "Ja... wie du... Ihr seid beide einfach so übernatürlich schön... Das ist echt unfair!"

Jasper musste wieder schmunzeln. "Dafür bist du natürlich schön. Und du bist meins."

Jetzt war seine Miene doch ernst.

Er zog mich so schnell an sich ran wie er konnte. Jasper hob seine Hand und streichelte damit meine Wange und glitt dann durch meine Haare und verharrte dort eine kleine Weile...

Ich hatte wieder Schwierigkeiten zu atmen. Dieser Junge würde mich noch umbringen...

"Y/N?" fragte er mich wiederholend.

"Ja?" sagte ich verträumt.

"Bist du bereit?" fragte er mit leichtem lächeln auf den Lippen.

"Bereit wofür?" fragte ich schnell. Ich habe so geträumt dass ich nicht bemerkte worum es ging. Seine Berührungen jedes mal... als hätte er mein Gehirn auf "Aus" gestellt.

Jasper antwortete mir nicht, sondern nahm mich komplett auf seine Arme als wollte er mich über die nächste Türschwelle tragen. Ich stieß einen kleinen Schrei aus, und sofort mussten wir beide darüber lachen.

"Jasper, hey! Was machst du da?!" fragte ich ihn lachend.

"Ich bin mal davon ausgegangen dass du deine hübschen Beine nicht nass machen willst." sagte er ruhig mit einem schiefen lächeln.

"Meine Beine nass machen? Was bitte hast du vor?!"

Aber Jasper sagte nichts mehr. Schief grinsend lief er mit mir auf den Armen gerade auf das Wasser zu. Ich hielt mich noch mehr fest als vorher. Das Wasser muss wirklich kalt gewesen sein aber Jasper ließ sich nichts anmerken. Wenn er die Wassertemperatur überhaupt spürte...

Das plätschernde Wasser wurde nun immer lauter und die leuchtenden Fische versammelten sich um uns herum, als wären wir die Götter die sie anbeten.

Kurz vor dem Vorhang aus fließenden glitzernden Wasser blieb Jasper mit mir stehen. Er sah mich an und wartete.

"Du hast mich doch nicht die ganze Zeit durchs Wasser getragen damit ich jetzt hier duschen kann oder?!" fragte ich hoffnungsvoll und lachend.

Er lachte laut aber schüttelte den Kopf.

"So Y/N, nochmal... bist du bereit?" fragte er leise.

Ich wusste zwar nicht wofür aber antwortete selbstverständlich "Immer."

Mit seinem anderen freien Arm 'öffnete' er den Wasserfallvorhang und wir gingen durch den Wasserfall durch, ohne nass zu werden.

Vor meinen Augen blitzte und glitzerte es überall. Hinter dem Wasserfall befand sich eine Edelsteinoase. Es war alles so wunderschön! Die Wände waren von oben bis unten mit verschiedensten Edelsteinen besetzt. Ich sah Rubine, Saphire, Opale, Amethysten... Es nahm kein Ende. Im Mittelpunkt der Höhle war eine heiße Quelle die ebenfalls glitzerte. Im Wasser spiegelten sich die Edelsteine in voller Pracht und der heiße Dampf schimmerte unglaublich schön.

"Jasper... wo sind wir?"

"Das, meine Liebe, ist mein Geheimversteck." er beobachtete mich die ganze Zeit mit seinen goldenen Augen.

Meine Augen wurden immer größer und aus dem staunen kam ich nicht mehr heraus.

"Du bist die Erste die ich mit hierher genommen habe, Y/N. ... Das ist eine große Ehre für dich." er zwinkerte mir zu und mein Magen drehte sich um.

Er lief, noch immer mit mir auf den Armen, eine kleine Edelsteintreppe hinauf um raus aus dem knietiefen Wasser zu kommen.

"Darf ich dich hier absetzen?" fragte er mich und deutete auf den glitzernden Edelsteinboden.

"Ja, du darfst." sagte ich grinsend.

"Du darfst alles..." fügte ich noch sehr leise hinzu... aber er hörte mich sowieso. Ein lächeln ging über sein Gesicht.

"Du auch." flüsterte er mir ins Ohr bevor er mich auf die Wange küsste und erneut meine Hand nahm.

"Hier komme ich her wenn ich ungestört sein möchte. Keine Familiendramen, kein Stress und keine anderen Gefühle, nur ich und meine Gedanken und Gefühle. Nur ich weis von diesem Ort, und jetzt auch du."

"Danke dass du es mir zeigst, Jasper. Es ist unglaublich hier, ich möchte nie wieder woanders sein." sagte ich leise.

"Das hatte ich mir so erhofft, meine Liebe."

Er reichte mir seine Hand und ich nahm sie sofort.
Jedes mal bin ich erneut überrascht wie kalt sein Körper doch ist. Aber durch die Berührung fiel mir die Temperatur kaum noch auf.
Mein Bauch kribbelte und ich konnte mein Lächeln nicht verbergen.

„Also, Y/N, gehen wir schwimmen?" fragte Jasper mich verlockend. Er deutete auf die glitzernde heiße Quelle die das Zentrum der Oase war.
Ich sah ihn an und nickte.
„Ja gerne." antwortete ich lächelnd.

Er zog mich an sich ran und flüsterte
„Na dann komm meine Liebe."
„Ich kann's kaum erwarten." sagte er mit einem schiefen Lächeln.

Mein Atem stockte und wusste was gleich Geschehen würde... und ich konnte es auch kaum erwarten...