Übernatürlich

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Jasper kam mir unglaublich nah. Jedoch spürte ich seinen Atem nicht...
"Ich würde dir niemals wehtun. Jedenfalls nicht absichtlich. Ich hoffe du weist was ich meine. Die Absichten meinerseits sind schwer zu verstehen, ... für einen Menschen... für jemanden wie dich, Y/N."
Mein Atem stockte. Ich weis nicht was er meint, geschweige denn wo seine Absichten liegen... warum redet er wie ein Geheimnis? Warum sagt er nicht einfach was er begehrt? Oder wen...
"Jasper..." fing ich an zu stottern.
"Ich verstehe nicht ganz...?"
Er lächelte sein schiefes Lächeln und antwortete:
"Ach, Y/N das erkläre ich dir irgendwann später, wenn das für dich in Ordnung ist.?"
Es klang eher wie eine Feststellung. Eigentlich war es nicht in Ordnung für mich. Ich wollte es jetzt wissen! Aber Jasper könnte ich nie widersprechen... dazu war ich einfach nicht fähig...

"Wir sollten rein gehen, wenn du erlaubst."
Sagte Jasper plötzlich.
"Ehh jaaa... klar ... wieso?"
"Es wird gleich regnen, und wir wollen doch nicht, dass deine Haare ihren Duft verlieren oder?"
Er setzte ein zuckersüßes Lächeln auf. Es brachte mich zum kichern. Meine Wangen erröteten...
Ein paar Sekunden später spürte ich die einzelnen Tropfen, die mein Gesicht berührten.
Jasper lehnte seinen Arm gegen meinen Rücken und führte mich zu meiner Haustür. Ein kribbeln durchzog meinen Körper.
Ich hatte nicht abgeschlossen, also war sie offen. Er öffnete die weiße, verschnörkelte Tür und ließ mich zuerst eintreten. Er war wie ein Gentleman.
Ich zog meine Schuhe aus und ging ein Schritt beiseite, um ihn reinzulassen. Ein kalter Hauch berührte meinen Nacken, und Jasper war nicht mehr draußen, sondern bereits hinter mir. Ich schrak einwenig zusammen. Er grinste.
"Warum machst du das?"
"Was meinst du?" Er legte seine Unschuldsmiene auf.
"Du weist schon... das schnelle laufen. Du erschrickst mich."
"Weist du Y/N, ich bin schon sehr lange auf dieser Welt, und werde es auch noch sein, wenn du ..." er stockte.
"Wenn ich?"
"Wenn du Tod bist, Y/N." es schmerzte ihn sichtlich dies auszusprechen, er behielt dennoch die Fassung, die mich so faszinierte.
"Was ich damit sagen möchte ist, dass ich noch nie so lange mit dem Menschen gelebt habe. Ich bin es eher gewohnt sie .... zu jagen.
Deswegen schleiche ich mich gerne an, oder nutze meine Schnelligkeit um sie zu erschrecken." Er beobachtete meine Reaktion und mein Mienenspiel.
Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte.
Ich starrte ihn an. Schon wieder fiel mir auf, wie attraktiv ich Jasper finde. Seine blonden Locken ... ich vertiefte mich schon wieder! Ich hoffte, dass er es nicht merkte.
Jasper grinste.
Er hatte es gemerkt. Toll.
"Du brauchst dich nicht schämen Y/N." er strich sein Haar zurück.
Ich wurde rot. Sein Blick wurde finster.
"Kannst du es kontrollieren, Y/N?"
"Was meinst du?" fragte ich verdutzt.
"Das rot werden... es macht mich durstig."
Jasper starrte meine Kehle an. Ich schluckte. Er kam näher. Er wirkte wie verlassen. Als würde er sich selbst nicht unter Kontrolle haben.
Ich wich zurück und hielt meine Hände schützend vor meinen Hals.
Er war immer noch auf meine Kehle gerichtet, nur die Augen trafen in meine.
"Jasper?" ich hörte mich selbst kaum, so leise war meine Stimme.
Jasper legte seine eiskalten Hände an meinen Hals. Selbst wenn ich mich hätte wehren wollen, hätte es nicht funktioniert. Sie waren so stark. Auf einmal erfüllte mein Herz mich mit Liebe. Ich kann mich nicht erinnern, mich jemals so wohl gefühlt zu haben.
Ich versank in seinen goldbraunen Augen...
"Du bist so warm. Ich kann es hören. Ich fühle wie dein Blut fließt, und wie dein Herz gegen deinen Brustkorb schlägt." seine samtige Stimme ist so perfekt, dass ich kaum höre was er sagt, sondern wie er es sagt...
Erst jetzt bemerkte ich meinen schnellen Herzrhythmus. Und je mehr ich mich darauf zu konzentrieren versuchte, desto langsamer wurde es.
"Ist es so besser?"
"Du bist das Jasper? Du hast mein Herz schneller schlagen lassen?"
"Nein." er klang sehr ernst.
"Du warst es selbst Y/N. Ich bin vermutlich der Grund warum dein Herz so schnell schlägt, aber ich habe dich nicht manipuliert. Ich habe dein Herzschlag nur gesenkt, bevor du in Ohnmacht fällst."
"Danke." brachte ich gerade noch so raus.
Er lächelte.

Ich weis nicht wie lange wir schon im Flur gestanden haben, also fragte ich dass, was man mir beigebracht hat, wenn man Gäste hat.
"Möchtest du etwas zu trinken haben?" platzte es mir raus.
Ich bin so dumm.
Er lachte. Jasper lachte wirklich herzhaft darüber. Es klang so wunderschön und rein.
"Nein, danke. Es sei denn du hast Tierblut auf Eis gelegt." Er lachte weiter.
Also Humor hatte er schonmal.
Ich wurde rot und verschwand in der Küche und machte eine Geste, die Jasper andeutete mit mir mitzukommen.
Er folgte mir gehorsam.
Ich nahm mir ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit kaltem Leitungswasser.
Ich trank das ganze Glas auf einmal aus. Meine Kehle war sehr trocken gewesen.
"Kann ich dir wirklich nichts gutes tun, Jasper?"
"Nur du allein kannst mir gut tun." Jasper sprach so leise, dass ich nicht sicher war, ob es wirklich an mich gerichtet war.
"Wie bitte?" ich fragte lieber nochmal nach.
"Du hast schon richtig gehört, meine Liebe." Er kam auf mich zu.
Ich drehte mich um und sah aus dem Fenster, das über dem Waschbecken hing. Regen, Wald, Bäume, Laub...
Er stand jetzt direkt hinter mir. Ich spürte seine Anwesenheit, aber immer noch kein Atem. Jasper strich mein Haar auf eine Seite und ich fühlte seine kalten Porzellan Lippen an meinem Hals.
Ich atmete mit einem leisen stöhnen aus...

Jasper Hale Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt