Zu hause

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"Jasper..." ich hörte mich selbst kaum.
Ich spürte plötzlich etwas noch kälteres und spitzeres an meinem Hals... er würde doch nicht? Aber eigentlich wäre es mir sowieso egal. Oder?
Ich kann nicht mehr klar denken...
Draußen fegte der Wind zwischen den Bäumen. Ich beobachtete wie die Blätter fallen.
Jasper löste sich von meinem Hals mit einem innigen Kuss darauf. Aber er ließ mich nicht los.
Er packte mich an den Schultern mit seinen starken Händen - dennoch war er so sanft.
Er drehte mich um. Mein Herz schlug schneller.
Aus Angst, dass wir uns küssen würden wenn ich ihn jetzt direkt anguckte, drehte ich meinen Kopf leicht beiseite.
Jasper legte seine Hand an mein Kinn und drehte meinen Kopf zu ihn.
Mein Atem blieb weg.
"Jasper, ich ..." er stoppte mich indem er seine Finger auf meine Lippen legte.
"Bitte, Y/N. Sag jetzt bitte nichts." Er beobachtete mich genau. Seine goldenen Augen durchdringen mich.
"Ich versuche herauszufinden bei welchen Tätigkeiten meinerseits du dich wohl fühlst."
Ich musste Lächeln, weil ich die Antwort bereits kannte.
Ich hoffte dass meine Gefühle ihm alles richtig signalisierten. Ich hoffte, dass er es fühlen würde, dass ich ohne ihn nicht mehr sein möchte. Und ich hoffte dass seine Gefühle meinen entsprachen.
"Ja, Y/N." sagte er leise.
Bitte? Ich dachte sein Bruder könnte Gedankenlesen...
Offensichtlich spürte er meine Verwirrung.
Er schmunzelte.
"Keine Sorge." sagte er ruhig
"Ich habe deine Gefühle gespürt, und es nicht durch Gedankenlesen herausgefunden."
Ich war immer noch verwirrt.
"Und warum wusstest du dann genau warum ich verwirrt bin?"
Er redete sehr langsam und in tiefsinnig.
"Weil ich nunmal genau weiß was du denkst, bzw... wie du denkst."
"Aber warum?" fragte ich so leise dass er es im Normalfall nicht gehört hätte.
"Intuition." sagte er mit fester Stimme.
Daraufhin sagte ich nichts, weil mir keine Antwort darauf einfiel. Ich starrte ihn an.

"Alles in Ordnung?" er klang leicht besorgt.
"Eh... ja. Wieso auch nicht?"
Er legte seine Hände von meinen Lippen zu meinen Wangen - er streichelte sie.
Mein Atem stockte. Seine Hände fuhren weiter bis zu meinem Hinterkopf. Jasper durchfuhr mein Haar. Er lachte.
"Was ist so witzig?" fragte ich leicht verwirrt aber lächelnd.
Dann zog er ein buntes Ahorn Blatt aus meinen Haaren. Er hielt es mir so hin, als würde ich ihm jetzt erklären müssen, warum sich dieses Blatt in meinen Haaren befand.
"Das war der Wind... vermutlich." Ich wurde leicht rot im Gesicht.
"Ach wirklich." er schmunzelte mich schief an. Erneut legte er seine Hand auf mein Gesicht.
Jasper wartete auf eine Reaktion. Sein Blick war nur auf mich gerichtet, wie sonst auch. Es machte mich nervös.

"Wir sollten das in ein Glas Wasser stellen." platzte es mir raus. Er sah mich schief an.
"Du willst das Laubblatt aufbewahren?"
"Vielleicht." ich sah ihn verlegen an.
"Als Erinnerung." fügte ich schnell hinzu als sich seine Miene nicht veränderte.
"Wozu brauchst du eine Erinnerung an mich?"
Vielleicht dachte ich es weniger als Erinnerung sondern mehr als ein Realitätsbeweis. Alles was in den letzten Tagen passiert ist, erscheint mir wie ein Traum. Ich denke nur an seine Augen, sein Haar ... seine Lippen auf meiner Haut...
Meine Knie wurden weich.
Doch bevor ich etwas sagen konnte, flüsterte er
"Ich werde nirgendwo hingehen Y/N. Es sei denn du schickst mich weg."
Allein dieser Gedanke machte mich krank und das spürte er. Ein Schauer durchfuhr meinen Körper.
"Mir geht es genauso." Seine Stimme ist weich wie Butter.

In der Zwischenzeit hielt er mein Gesicht schützend in seinen Händen und wir waren uns unglaublich nahe... wieder einmal.
Seine Lippen näherten sich meinem Gesicht - jedoch nicht zu meinen Lippen.
Ich schloss die Augen...
Ich spürte nur noch die kalten Konturen seiner Lippen auf meiner Stirn. Einen Augenblick verharrte er dort und wich aber sanft wieder zurück. Ein kribbeln durchzog meinen Körper und ein grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.
"Entschuldige." sein schiefes Lächeln danach verriet mir dass es auch ihm sehr gefallen hat.
"Ich hätte dich vorher fragen sollen... Ich bitte um Verzeihung Y/N."
Seine Vornehmheit überwältigt mich schon wieder.

"Jasper es brauch dir nicht leid zu tun. Ich fand das wunderschön! Ich..." er unterbrach mich.
"Ich weis Y/N. Ich weis was du möchtest... was du begehrst. Ich weis aber nicht wie weit meine Selbstbeherrschung reicht.
Du solltest wissen dass ich am unkontrolliertesten bin von meinen Geschwistern. Ich bin gefährlich."
Jasper brach ab.
"Du würdest mir nie etwas tun, Jasper."
Ich versuchte ihn aufzumuntern. Ich bin nicht sicher wie weit er sich kontrollieren kann aber bis jetzt bin ich noch am Leben, also muss da etwas an mir sein, was ihn aufhält mich zu verspeisen.

Ich griff nach Jaspers Hand. Sie war eiskalt.
Er starrte auf unsere Hände die sich langsam vereinten.
"Nicht..." murmelte er.
"Jasper, ich vertraue dir. Ich kann sehen dass ich dir etwas bedeute." Ich versuchte ihn mit meinen Worten aufzubauen.
" 'Etwas' ist nicht das, was du für mich bist, Y/N. Du bist sehr viel mehr als das."
Mein Atem stockte. Schmetterlinge flogen wild hin und her in meinem Bauch. Ich spürte das Kribbeln in meiner Hand, die seine hielt. Mein Herz wurde wärmer und schlug in einem unzählbaren Takt.
Mir fehlten die Worte zu seinen letzten Satz.
Jaspers goldene Augen beobachteten meine.
"Du bist so wunderschön."
Er kam immer näher. Ich war mir sicher er würde mich küssen.
Ich schloss die Augen.

Doch nichts geschah. Ich spürte einen kühlen Windstoß und öffnete die Augen. Jasper war spurlos verschwunden. Das war gar nicht seine Art. Ein Gentlemen, wie er einer war, würde nicht einfach gehen vor einem beinahe Kuss... oder ohne sich zu verabschieden.
Doch dann hörte ich einen Vertrauten Schlüssel im Türschloss und dann wusste ich, dass Jasper sie schon vorher gehört haben muss. Es waren meine Eltern die zurück kamen. Sie versuchten leise zu sein, denn es war mittlerweile schon mitten in der Nacht.
Mit Jasper vergeht jede Sekunde zu schnell.
Ich sah auf der Küchentheke, neben der Jasper bis gerade eben noch gestanden hat, einen grünen gefaltenen Zettel. Der lag dort vorhin noch nicht.
Ich ging hin und las meinen Namen darauf. Ich nahm ihn und mein Ahorn Blatt mit hoch in mein Zimmer. Ich wollte nicht meinen Eltern unnötig etwas erklären was sie sowieso nicht verstehen würden...

Ich schloss meine weiße Tür hinter mir und faltete neugierig den grünen Zettel auf...

Jasper Hale Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt