Der Zettel

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>Ich würde dich gerne Wiedersehen. Bitte öffne dein Fenster wenn du einverstanden bist. Love, Jasper.<
Ich musste grinsen. Was für eine Frage? Natürlich bin ich einverstanden!
Ich faltete den Zettel wieder und steckte ihn in meine Hosentasche.
Dann stürmte ich zum Fenster als müsste ich 'Sturm Lüften'. Es war eine sehr kalte Herbstnacht. Ich stellte außerdem eine Laterne auf meinen Balkon damit er mein Zimmer auch fand.
Ich legte mich in mein Bett und wartete auf Jasper...

Am nächsten morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen geweckt und von dem Geruch von Pancakes. Das gute daran das meine Eltern wieder da waren ist, dass sie sich jetzt ums Essen kümmern.
Ich richtete mich auf und sah auf meinen Wecker neben dem Bett : 8:56 Uhr
Nicht zu früh und nicht zu spät. Perfekt.
Der Himmel war eisblau und strahlte praktisch. Dann fiel es mir wieder ein!
Mein Fenster!
Ich sprang auf und bemerkte dass es zu war.
Hat der Wind es zugeschlagen? Was ist mit Jasper?! Wo ist er? Hoffentlich ist er nicht böse!
Aber dann sah ich dass der Riegel umgelegt wurde... kurios. Ich legte ihn wieder um und öffnete das Fenster einen Spalt.

Mein Magen knurrte, denn ich hatte ja nicht einmal Abendessen gehabt. Mit den Sachen vom Vortag stapfte ich runter in die Küche, zu meinen Eltern.

"Guten morgen Engelchen!" meine Mutter drückte mich einen Kuss auf die Wange und umarmte mich fest. Mein Vater versteckte sich hinter der Morgenzeitung und murmelte nur " 'morgen Schatz".
Ach ja. Meine Eltern.
"Y/N möchtest du auch ein paar Pancakes?" Meine Mutter strahlte mich an.
"Ich sterbe vor Hunger" gähnte ich vor mich hin. Ich setze mich an den Tisch und kurz darauf bekam ich einen Teller mit Sirup getränkten Pancakes. Wir unterhielten uns über Ihren Urlaub und weitern Smalltalk. Sie erwähnte ganz nebenbei dass sie kurz in meinem Zimmer war um zu gucken ob ich noch wach bin und dass sie das Fenster schloss, weil ja sonst logischerweise die Adler reinfliegen würden. Ok Mama. Damit hätte sich diese Frage auch geklärt. Also hatte sie Jasper 'ausgesperrt'...
Als ich fertig war mit essen, spülte ich gleich den Teller ab und stand vor dem Waschbecken wie gestern... nur dass er nicht hier war.
Meine Mutter fragte mich nach meinen Plänen für heute und ich sagte nur " Mal sehen was der Tag so mit sich bringt."
Ich hoffte dass der Tag Jasper mit sich bringt ... ich grinste wegen diesen Gedanken.

Als ich nach oben ging beschloss ich erstmal zu duschen. Ich drehte heißes Wasser auf und benutze mein Lieblings Shampoo welches nach Rosenblätter duftete. Als ich fertig war, waren die Spiegel beschlagen.
Ich tapste mit einen Handtuch um den Körper wieder in mein Zimmer.
Ich schloss die Tür hinter mir und packte meine Schmutzwäsche in den Wäschekorb neben der Tür.
"Y/N?" der Hauch einer Stimme lag in der Luft.
Ich erschreckte mich und ließ automatisch mein Handtuch los.
Doch bevor es fallen konnte, stand Jasper direkt vor mir und hielt es fest bevor sich irgendetwas von mir offenbarte. Das war zu schnell für mich. Ich bekam kaum Luft... mal wieder.
"Du hast mich erschreckt." hauchte ich.
"Ich bitte um Verzeihung. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich habe nur gehört dass du den Fensterriegel wieder umgelegt hattest und da wollte ich sofort ... zu dir." er schmunzelte leicht.
"Aber das war doch schon vor dem Frühstück ... und gerade war ich duschen ...
wie lange bist du denn schon hier? Das muss ja mindestens eine Stunde gewesen sein..."
"Ja, in der Tat war es eine Stunde und 15 Minuten." Er schien stolz zu sein, es auf die Minute genau zu wissen.
"Aber was hast du denn die ganze Zeit lang gemacht Jasper?" Es tat mit leid dass er hier gewartet hatte während ich nicht hier war.
"Ich habe dort gestanden." er zeigte auf das andere Ende des Zimmers, direkt neben dem Balkonfenster.
"Aber du hättest dich doch auch setzen können..."
Er lächelte verschmitzt
"Y/N. Ich bin ein Vampir. Ich hab nicht das Bedürfnis zu sitzen. Generell habe ich andere Bedürfnisse als du." Er klang ernst. Dabei hielt er die ganze Zeit mein Handtuch. Ich wurde bereits rot. Ich sah auf seine Hand die mein Tuch hielt und fragte mich ob er auch diese Art von Bedürfnis verspürte.
"Soll ich loslassen?" fragte er.
"Nein!" Sagte ich etwas laut. Ich wollte nicht dass er sich wieder von mir entfernt. Das Handtuch hielt ich bereits auch. Wir beide.
"Möchtest du dich nicht ... anziehen?" Er lächelte schief und verschmitzt.
"Ja schon aber..."
"Bin schon weg." Er wollte das Handtuch loslassen und verschwinden, aber ich packte seinen Arm.
"Du gehst nirgendwo hin. Du kannst dich umdrehen oder ich gehe ins Bad... aber bitte ... geh nicht wieder." Ich wurde immer leiser.
Er strich mir daraufhin eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und meinte "Ich könnte mich auch kurz auf den Balkon begeben, wenn dir das Recht ist."
"Alles was du willst."

Jasper ging nach draußen und ich beeilte mich mit dem anziehen. Nicht dass ich ihn nicht vertraute ... aber wer weis.
So schnell es ging habe ich mir recht dicke Sachen angezogen die zum Herbst passten.
Ich holte Jasper wieder rein.
"Schöner Pullover Y/N." er grinste.
"Oh... Danke." Ich wurde rot.

"Wollen wir heute etwas unternehmen? Es gibt da ein paar Dinge die ich dir gerne zeigen würde."
Oh Gott was sollen das für Dinge sein? Hat er noch eine andere Fähigkeit?
"Hab keine Angst. Es wird dir gefallen." Er lächelte. Auf einmal wurde mir ganz warm ums Herz und ich machte mir keine Gedanken mehr über irgendwas. Wer da nur dahinter steckte ...
"Na gut." Murmelte ich.
Ach Jasper.

Jasper Hale Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt