13. Kapitel - Honoka Kamiya

543 26 3
                                    

Es war still, nur das bruzeln des Gemüses war zu hören.
Es war zwar eine Einladung zum Essen, aber wenn ich so zu Ms. Kamiya sah, kam es mir vor als hätte ich sie zu etwas gezwungen.
Sie sahs auf meinem Sofa und umklammerte ihre Taschen mit den Unterlagen, sie hatte zwar aufgehört zu weinen, starrte jedoch mit leeren Augen auf den Fernseher.
,, Wenn sie wollen, schalte ich ihn ein" meinte ich zu ihr doch sie reagierte kaum.
Schlussendlich blieb der Fernseher aus.
Ich stellte ihr ein Glass Wasser auf den Tisch, aber noch nicht einmal darauf reagierte sie.
,, Sekt hab ich leider nicht mehr" meinte ich zu ihr und versuchte leicht zu grinsen.
Wieder keine Reaktion.
Sie starrte nur abwesend auf die Tischplatte als wäre es das interessanteste in der ganzen Wohnung.
Endlich sah sie zu mir, ehe ihr Blick dann an dem Glas hingen blieb.
,, Wiederlich " murmelte sie und nahm dann das Glas vorsichtig in die Hand.
Sie nahm einen kleinen Schluck, dann stellte sie es wieder auf den Tisch.
Ich sah zur Herdplatte und rechnete schon aus wie lange das Essen noch dauern würde.
,, Um die Ecke ist ein Konbini, ich könnte dort eine Flasche Sekt hole-"
,, Bleib" ein Wort, was mich jedoch zwang zu bleiben, kam über ihre Lippen.
Ich blieb sitzen und sah sie an, versuchte dabei ihr irgendwie ein Gefühl zu übermitteln was ihr half.
,, Mein Vater.. " begann sie dann irgendwann.
,, Er war der vorherige Boss meiner Firma. Geldgierig, skrupellos und Vorurteilhaft." jedes Wort spuckte sie einzeln aus, ihr Gesicht verfinsterte sich dabei.
,, Er wollte schon immer einen Sohn, den er seinen ganzen Stolz nennen konnte. Leider jedoch kam ich zur Welt. Ich kann mich noch genau erinnern wie er mich früher ignoriert hatte oder geschlagen wenn ich geweint hatte. Meine Mutter hielt sich da leider heraus, immerhin wollte sie nicht auch noch seine Launen abbekommen"
Etwas entsetzt sah ich auf. Auf den ersten Blick sah Mr. Kamiya so aus als würde er seine Tochter abgöttisch lieben. Doch nun fragte ich mich wie es dazu kam.
,, Irgendwann als Kind begriff ich den Grund warum er so zu mir war und änderte mich. Aus Puppen wurden Spielzeug Autos, als Klub an der Schule wählte ich einen Sportklub und verzichtete auf alles was mich als Mädchen identifizierte. Meine Zeit als 'Mädchen' hatte ich nicht wirklich vermisst. Auf seinen Wunsch hin ging ich zur Uni wo ich meinen ersten Freund kennengelernte"
Sie Atmete einmal kurz durch bevor sie fort fuhr.
,, Es war nicht so als hätte ich diesen Kerl geliebt, trotzdem genoss ich es als 'Frau' wahrgenommen zu werden. Ich dachte das Verhältnis zu meinem Vater wäre besser geworden und stellte ihn ihm vor. Er war ruhig an diesem Abend... Zu ruhig. Als mein Freund das Haus verließ zeigte mein Vater sein wahres Gesicht. Er schlug mich, schlug meine Mutter, fuhr dann weg und kam erst drei Tage später "
Sie nahm einen Schluck von dem Wasser. Mittlerweile hörte ich auch das brutzeln hinter mir lauter, aber ich ignorierte es, das hier war wichtiger. Ich konnte mich ihrer Geschichte nicht entziehen.
,, Ich trennte mich danach von meinem Freund und machte ein Praktikum in der Abteilung meines Vaters um seine Liebe zurück zu bekommen. Natürlich gab er vor anderen mit mir an. Das war ein schreckliches Gefühl. Kurz nachdem ich die Uni abgeschlossen hatte begann ich neue Beziehungen zu knüpfen diesesmal mit Frauen. Naja, da bin ich wohl hängen geblieben.
Natürlich war mein Vater auch hierbei nicht begeistert. Er ließ sich von meiner Mutter scheiden und lernte eine neue Frau kennen.
Ich habe zwei Stiefbrüder" jetzt trank sie noch den letzten Schluck und schob ihr leeres Glas zu mir.
Dann sah sie mir in die Augen.
,, Der einer ist gerade in die Grundschule gekommen, der andere ist noch zu klein um in den Kindergarten zu gehen" wieder senkte sie ihren Blick und sah auf ihre Hände die sie immer wieder zusammen drückte.
,, Heute hatte mein Vater gesagt das er will das ich den Weg für seine Söhne ebne" ihre Stimme begann zu Zittern und auch ich spürte wie etwas in mir heraus wollte.
Ich wollte meine starke Chefin nicht so sehen. Sie war doch diejenige der man nichts anhaben konnte, die Person die andere dazu brachte den Schwanz ein zu ziehen.
Und jetzt sahs sie neben mir, verzweifelt, den Tränen nahe wie ein kleines Mädchen das nicht mehr weiter wusste.
,, All die Jahre... Alles nur für ihn.. Es war nie genug-"
Bei diesen Worten hielt ich es nicht mehr aus und streckte meine Arme aus um sie zu mir zu ziehen. Ich zog sie in eine Umarmung und spürte wie sich ihr Körper verkrampfte. Dann jedoch begann sie zu zittern und drückte sich noch enger in die Umarmung, sie schluchzte erst leise, wurde dann jedoch immer Lauter.
Ich strich ihr über den Kopf und über den Rücken, mehr konnte ich nicht tun.
Ich hatte das Gefühl sie nicht mehr los lassen zu können und drückte sie noch fester.
,, Lass alles raus.. " flüsterte ich ihr dabei zu.
So blieben wir eine ganze Weile.
Ich roch das verbrannte Essen, aber das war nun egal. Keiner von uns beiden hatte nach dem ganzen wohl noch Hunger.
Honoka hatte sich in meinen Armen beruhigt und Atmete nun wieder gleichmäßig.
,, Geht es wieder? " fragte ich sie und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht um es besser zu sehen.
Ihre Augen waren noch glasig, aber nicht mehr so leer wie als sie meine Wohnung betrat.
Sie nickte leicht, zitterte jedoch noch ein wenig und drückte sich wieder an mich.
,, Danke... " murmelte sie und sah zu mir auf.
Sie war hilflos in meinen Armen, ein Anblick von dem ich dachte ihn nie zu Gesicht zu bekommen.
Sie war wirklich wunderschön, selbst mit solch kummervollen Augen. Und ihr Körper war so schön angenehm an meinem.
Hatte sie eigentlich schon immer so ein hübsches Gesicht.
Ich konnte mir eine Berührung an ihrer Wange nicht verkneifen. Wegen der Berührung sah sie mich überrascht an, schloss jedoch dann kurz die Augen und drückte ihre Wange in meinen Handfläche.
Ich schluckte leicht und spürte ein seltsames Verlangen in mir.
Ein Verlangen was größer wurde als sie ihre braunen Augen wieder öffnete und meinen Blick erwiederte.
Ein unstillbares Verlangen nach nähe, nach Zuneigung.
Ein Feuer von dem ich nicht wusste das ich es hatte.
Ein kleines bisschen..
Sagten meine Gedanken und beachten mich näher an Honokas Gesicht.
Dann schloss ich die Augen und gab mich dem Gefühl hin als ich meine Lippen gegen ihre presste.

____________________________________

Noch ein Jahr... Wie ich das hasse :D

Daran ändern kann ich aber leider auch nichts :p
Außer das ich versuche schneller am meinen Geschichten zu schreiben.

Touko - san ( Yuri )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt