Kapitel 47

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 *knappe 5 Wochen später*

"Das kann jetzt etwas kalt werden, aber Sie wissen ja schon wie es ist!" Frau Lux beginnt gerade mit dem Ultraschall. Jonas und ich haben schon lange auf diese Termin hingefiebert, endlich unser kleines Würmchen wiederzusehen. 

L:"Sie sind jetzt in der 9. Woche. Soweit sieht alles..." 

Auf einmal steht ihr Mund offen und sie schweigt. 

J:"Stimmt etwas nicht mit unserem Kind?"

 Jonas Stimme klingt alarmiert.

L: "Den beiden geht es gut."

C: "Den beiden?"

L: "Sie bekommen Zwillinge, herzlichen Glückwunsch!"

 WAS!? Zwillinge. Früher, waren Zwillinge immer mein größter Wunsch und jetzt habe ich wirklich das Glück, welche zu bekommen! Jonas entweicht nur ein kurzes "Wow!" Dann schaut er mich an und fängt auch an zu grinsen. 

C:"Das ist ja eine tolle Nachricht. Da kommt es ja sehr gut, dass wir bald zusammen in eine größere Wohnung ziehen, wenn es zwei Kinder sind!" 

J:"Sind sie eineiig oder zweieiig?"

L:" Es sind eineiige Zwillinge, wenn sie hier schauen, können sie die beiden kleinen Punkte sehen!"

C:"Also sind es entweder zwei Jungs oder zwei Mädchen?"

L:"Genau. Das Geschlecht kann ich wenn wir Glück haben schon in ein paar Wochen feststellen. 
Oder wollen Sie sich überraschen lassen?"

Jonas und ich sehen uns an. Wir haben schon öfter darüber nachgedacht uns das Geschlecht nicht sagen zu lassen, haben uns aber dagegen entschieden.

C:"Nein, dafür sind wir zu ungeduldig, wir könnten nie bis zur Geburt warten. Auch wenn es bestimmt eine tolle Erfahrung wäre."

Die restliche Untersuchung verlief routinemäßig und den beiden Babys geht es gut. 

Auf dem Rückweg vom Gynäkologen, fahren wir nochmal kurz bei meinem Vater vorbei, wir sind aktuell dabei zusammenzuziehen. Wir haben vor etwa 4 Wochen unsere absolute Traumwohnung gefunden und dann konnten wir auch schon recht schnell den Mietvertrag unterschreiben. Einige Dinge von uns stehen auch schon in unsere neuen Bleibe. Seit vorgestern haben wir nämlich endlich den Schlüssel. Die Wohnung hat vier Zimmer, aber trotzdem sollen die Zwillinge sich erstmal eins teilen, das ist für die kleinen auch schön. Wenn sie älter werden, bekommt jeder sein eigenes Reich. Wir haben Glück, die Wohnung liegt im Erdgeschoss und wir haben einen tollen Garten dabei. Bis zum Einzug verbringen wir die meiste Zeit bei Jonas, sein Penthouse wäre auf Dauer aber zu klein gewesen, da es nur ein Schlafzimmer hat. 

Gerade angekommen schließe ich auch schon die Haustür auf und wir laufen ins Wohnzimmer um Stephan zu begrüßen. Zu meiner Überraschung sitzt er nicht auf der Couch, auch in seinem Schlafzimmer befindet er sich nicht. 
Komisch.
Meistens ist er immer in einem der beiden Räume, wenn er daheim ist.

C:"Papa? Bist du da?"

PENG PENG PENG

Plötzlich kommt ein rascheln, drei Schüsse und einen lauten Schrei aus der Küche. Jonas reagiert sofort und rennt in Richtung des Raumes.

"Warte hier und ruf die Kollegen an." Ruft er mit noch entgegen, bevor er durch die Tür verschwindet.

Sicht Jonas

Scheisse, waren das Schüsse? Noch einer?! Schnell renne ich in die Küche und schreie noch zu Celine, dass sie meine Kollegen anrufen soll. Durch die Tür verschwunden sehe ich erstmal Blut. Sehr viel Blut. In der Blutlarche liegt Stephan. Aus dem Küchenfenster erkenne ich noch einen schwarzgekleidete, vermutlich männliche Person, welche flieht. Kurz überlege ich hinterher zu rennen, da er aber schon relativ weit entfernt ist, entscheide ich bei Stephan zu bleiben. Ich greife an seine Hand und merke noch einen leichten Puls. Im nächsten Moment sehe ich zwei Schusswunden, beide im Baubereich. Er liegt bewusstlos da und seine Atmung ist schwach. Geistesgegenwärtig nehme ich ein Küchenhandtuch und drücke es auf die Blutspritzenden Wunden. Dann krame ich mein Handy aus der Tasche und rufe die 112. In dem Moment geht die Tür auf und meine angeforderten Kollegen Michael und Clara betreten den Raum. Hinter ihnen sehe ich Celine stehen, sie ist mal wieder extrem blass geworden und versucht sich zwischen den beiden durch die Tür zu quetschen. Clara dreht sich jedoch um und zieht sie erstmal weg. Michael kommt auf mich zugeschossen und unterstützt mich dabei Stephan erste Hilfe zu leisten. Seine Atmung wird immer schwächer...

J:"Stephan, halte durch! Hilfe ist gleich da." 

Auch meine Hand zittert. Kein leichter Anblick ihn so zu sehen. 

M:"Was ist hier passiert? Habt ihr was gesehen?" 

J:"Wir haben nur drei Schüsse gehört. Dann bin ich zu ihm gerannt und konnte nur noch sehen, wie der Täter aus dem Fenster geflüchtet ist."

M:"Das ist nicht viel. Geh du mal zu Celine und schick mir Clara. Ich glaube sie braucht dich jetzt."

Celine. Oh nein. Der Stress tut ihr jetzt gar nicht gut. Ihr Vater ist seit ihrer Geburt ihre einzige familiäre Bezugsperson, dass es jetzt so schlecht um ihn steht wird sie fertig machen. Sie darf dieses Blutlarche auf keinen Fall nochmal genauer sehen.

M:"Jonas? Alles in Ordnung bei dir?"

J:"Was? Ja, ja. Ich muss zu Celine..."

Sicht Celine

Mir kommen die Tränen, als Clara mich von der Küche wegzieht.

C:"Was ist mit me-meinem V-Vater-r?"

Bevor sie antworten kann, kommt Jonas aus der Küche, seine Hände und sein hellblaues Poloshirt sind blutverschmiert. Er nickt Clara in Richtung des Raumes aus dem er kommt. 

C:"Ist das St-Steph-ans Bl-Blut?"

Jonas antwortet mir erst nicht, sondern geht noch einen Schritt auf mich zu. Seine Augen sind dunkel und der sonst so ansteckende Glanz in ihnen ist verschwunden. Sein Blick ist leer und in dem Moment weiß ich, dass meinem Vater etwas schreckliches widerfahren ist. Ohne die Worte meines Freundes abzuwarten, breche ich zusammen und er schafft es in seinem Schockzustand noch gerade so mich anzufangen. Er zieht mich an sich und meine Muskeln erschlaffen... Im nächsten Moment bekomme ich nichts mehr mit. Dunkelheit...

Das erste Kapitel seit langem, ich freue mich aber wieder zurück zu sein und die Geschichte weiterlaufen zu lassen. Feedback? Ideen? Konstruktive Kritik?




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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 23, 2021 ⏰

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