🖤Yaoi One-Shot Buch🖤

Erinnerungen || Jakotsu x Bankotsu || Inuyasha

Ich habe es ihm wieder nicht sagen können, dabei hatte ich eine neue Chance bekommen, schließlich wurden wir nach unserer Enthauptung ins Leben zurückgerufen. Doch hatte ich es wieder vergeigt. Ich habe ihn wieder nicht beschützen können. Aber wer hätte gedacht, dass gerade einer von uns, den Shichinintai, Jakotsu verraten und zum Schluss mit eigener Hand ermorden würde.
Nun saß ich hier und betrachtete das letzte Hinterbliebene von ihm, seine Haarspange, und ließ wie eine Art Film unsere erste Begegnung in meinem Kopf abspielen.

Ich war etwa um die 12, als ich ihm begegnete. Er saß auf einer großen Wiese, welche hinter unserem kleinen Dorf lag. Eigentlich sollte niemand in die Nähe dieser Wiese gehen, da diese eine Heiligstätte unseres Schutzgottes war und dieser deshalb Ehre erwiesen werden musste. Nun, ich war jung und sehr trotzig, dementsprechend ging ich jeden Tag zu dieser Wiese. Ich hatte kaum Freunde und spielte immer allein. Wahrscheinlich hatte unser Schutzgott Mitleid mit mir verspürt, anders konnte ich es mir nicht erklären, warum ausgerechnet dieser Junge auf der heiligen Wiese saß.
Der Junge weinte. Er war etwa vier Jahre älter als ich. Verwirrt trat ich an ihn heran.
,,Ist alles in Ordnung?"
Aus Schreck hörte er auf zu schluchzen. Er hatte ein ziemlich hübsches Gesicht, schwarze Haare, die er zu einer Schlaufen ähnlichen Form zusammen gebunden hatte und trug einen Kimono, welcher aus guten Hause erschließen ließ.
,,Komm... komm mir am besten nicht näher...", stotterte er. ,,Sonst... wird du genauso verflucht..."
,,So ein Blödsinn.", schnaubte ich. ,,Wenn du verflucht wärst, würdest du nicht auf unserer heiligen Wiese sitzen."
,,Heilige... Wiese..?"
,,Ja, die unseres Schutzgottes."
,,Uwah! Es... es tut mir leid! Das wusste ich nicht! Ich Bitte vielmals um Vergebung!", damit warf er sich auf dem Boden und verneigte sich vor dem Gott, wie auch vor mir. Ich jedoch musste lachen.
,,Du bist ja ein komischer Kauz! Wenn der Schutzgott dich nicht dulden würde, dann hätte er es dich schon längst spüren lassen!"
Mit großen Augen sah er mich an.
,,Also,", ich setzte mich zu ihm runter ,,warum behauptest du verflucht zu sein?"
Der Junge sah mit trauriger Miene gen Boden. ,,Ich bin seltsam. Mein Vater meinte, ich seie verflucht worden, weil ich nicht wie ein normaler Junge in meinem Alter denke. Mädchen widern mich absolut an. Dafür gibt es einige echt zuckersüße Jungs und als ich einem von ihnen zu nah kam, verscheuchte mich mein Vater... er sagte, ich wäre nicht gut für das Ansehen unserer Familie..."
Ich schwieg.
,,Schließlich bin ich hier gelandet und erhoffte mir einfach zu verschwinden, um meinem Vater seinen Wunsch nach zu kommen.", hauchte er nach, bevor sein Körper wieder anfing zu zittern und er zu weinen. Ohne zu überlegen nahm ich ihn in den Arm.
,,Auf mich wirkst du nicht all zu seltsam, vielleicht ist deine Denkweise etwas seltsam, aber trotzdem bist du ein echt netter Kerl.
Da fällt mir ein, mein Name ist im übrigen Bankotsu! Und du?"
Der Junge lauschte auf. ,,Oh! Verzeihung! Man nennt mich Jakotsu."
,,Jakotsu also... Komm mit zu mir und in mein Dorf. Ich bin sicher, du wirst dort Willkommen geheißen! Ansonsten laufen wir gemeinsam weg."
,,Okay, Bankotsu-no-aniki."
,,Bankotsu-no-aniki? Warum nennst du mich so?"
,,Weil du jünger bist, aber du auf mich wie ein großer Bruder wirkst! Bankotsu-no-aniki"
Das war das erste Mal, dass ich ihn lachen sah. Auch war dies meine erste Freundschaft.

Mein Blick galt weiterhin der Haarspange in meinen Händen. Es mag zwar seltsam sein, aber ich habe Jakotsu nicht nur als sehr nahestehenden Kumpel angesehen, noch nicht mal als Bruder. Damals hätte er zu mir wahrscheinlich gesagt, dass ich ebenfalls verflucht worden war.
Ich umschloss die Spange mit meiner Hand und drückte diese an mein Brustkorb. Als plötzlich sich ein Schatten über mich schwang schärfte ich meine Sinne. Das musste Renkotsu, dieser Bastard sein. Ich würde ihm gleich alles Heimzahlen. Jakotsu zu liebe.
Ich erhob meinen Kopf, doch - es war nicht Renkotsu. Meine Augen weiteten sich. Mein Herz pochte schneller. Ich ließ meine Hellebarde Banryu fallen und stand auf. Tränen liefen unbeirrt aus meinen Augenwinkeln und meine Arme schlangen sich um den Hals meines Gegenübers.
,,Jakotsu..!", hauchte ich.
Auch er legte seine Arme um mich. ,,Seit wann bist du denn so emotional, Bankotsu-no-aniki?"
Statt zu antworten legte ich lediglich meine Lippen auf die seine. Jakotsu erwiderte.
,,Bankotsu...", flüsterte er, als unsere Lippen sich trennten. Dennoch waren sie so nahe, dass ich seinen Atem auf den meinen Spüren konnte. Eine wohlige Gänsehaut breitete sich aus. ,,Wenn wir eines Tages wieder geboren werden sollten, dann wünsche ich mir erneut an deiner Seite sein zu können."
Ich konnte nichts sagen. Meine Kehle schnürte sich zu. Er war tot und doch hier...
,,Ich habe gespürt, wie du all die Jahre zu mir standest, doch wollte ich nicht, dass du dein Ziel aus den Augen verlierst. Ich liebe dich mehr, als alle jeglichen Typen, die ich je begegnet bin. Ich tötete sie nur deinet Willen. Es durfte keinen geben, der so gutmütig und toll wie du bist. Ich liebe dich, Bankotsu-no-aniki"
,,Jakotsu... ich werde dich zurückholen...", meine Stimme schwankte.
Ich vernahm ein kichern. ,,Bankotsu-no-aniki, konzentrier dich bitte auf dein Ziel. Du möchtest stark werden und ich würde dir nur im Wege stehn."
,,Aber-"
,,Ich wünsche mir, dass du stärker wirst.", Jakotsu lächelte und drückte mir einen letzten Kuss auf. ,,Wir werden uns irgendwann wieder sehen, Bankotsu-no-aniki" Dann verschwand er.
Ich ließ mich auf dem Stein zurück fallen und betrachtete schweren Herzens die Haarspange Jakotsus. Eine blaue Kugel mit Schmetterlingen drauf, das war die Zierde des Spange.
Mir wurde klar, dass ich nie wieder seine kindische, besondere Art wieder bekäme. Ich werde seinem letzten Wunsch lauschen und Inuyasha besiegen. Damit wäre ich stark genug und würde Jakotsu zurück holen.

Schritte näherten sich. Ich sah auf. Es war Renkotsu.
,,Ich schätze du hast Jakotsu getötet, da du sein Splitter haben wolltest."