Hide x Kaneki || Tokyo Ghoul

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Kaneki hatte sich verändert. Zwar war er genauso zurückhaltend und vertieft in seine Bücher wie zuvor, aber seit seinem Unfall hatte er sich dennoch verändert. Er war irgendwie seltsam geworden. Soweit ich mich erinnern konnte, war der Unfall an dem Abend, an dem Kaneki sich mit dieser Frau verabredet hatte. Doch von diesem Abend und von ihr hatte er mir nichts erzählt. Es kam mir vor, als würde er mir etwas verschweigen. Es war nur so eine Vermutung, aber ich glaubte, dass Ghoule dahinter steckten. Selbst wenn es nicht stimmen würde, so würde ich dennoch Ghoulermittler werden wollen. Um Kanekis Willen. Um ihn zu beschützen.

Gähnend verließ ich das Unigebäude und sah Richtung Tor. Und ich konnte meinen Augen nicht trauen. Seit einer Weile kam Kaneki schon nicht mehr zur Uni, dementsprechend war ich leicht verwundert, als ich ihn da so allein am Tor stehen sah.
,,Yo, Kaneki.", lächelte und grüßte ich ihn als ich unmittelbar neben ihm stand. Kaneki jedoch erschrak leicht. Irgendwie knuffig. Leicht nickte er mir zur Begrüßung zu. ,,Was macht dein Auge?" Ich deutete auf jenes.
,,Wird besser, denke ich.", antwortete er leicht abweichend lächelnd.
,,Hm.", gab ich von mir. ,,Was machst du hier überhaupt? Hast du denn keine Vorlesung?"
,,Nein, ich geh nicht hin.", seufzte er.
,,Warum das? Sonst gehst du doch immer? Schwänzt du etwa?", ich machte große Augen.
,,N-Nein, das siehst du ganz falsch!" Kaneki fuchtelte mit seinen Händen, wodurch ich lachen musste.
,,War nur Spaß. Möchtest du mit zu mir kommen?"
Kaneki nickte lediglich und folgte mir, als ich los ging. Der Heimweg verlief eigentlich so wie immer. Ich erzählte ihm alles mögliche über die Band, die ich momentan am liebsten hörte oder machte die ein oder anderen Witz. Kaneki reagierte ebenfalls wie immer, nur eine Kleinigkeit störte mich von Grund auf; immer wenn er etwas zu verbergen hatte, hatte ich das Gefühl er wolle mit mir darüber sprechen, ließ es aber dennoch bleiben.
Daheim angekommen schloss ich die Tür auf und trat ein.
,,Meine Alten sind heute nicht da, also mach es dir ruhig bequem.", sagte ich während ich mir die Schuhe aus zog.
Kaneki steuerte Richtung Wohnzimmer, während ich uns jeweils einen Saft brachte. Kaneki jedoch sah leidig auf jenen und bat um etwas Kaffee. Verwirrt ging ich diesen machen. Für normal fragte er so etwas eigentlich nicht. Sonst trank er immer Saft bei mir.
Ich brachte ihm den Kaffee und setzte mich neben ihm nieder. Kaum war ich unten lehnte Kaneki sich erschöpft an. So erschöpft hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen. Es war ungefähr das gleiche Szenario, wie als er noch bei seiner Tante lebte. Ich ließ jedoch das Ausgefrage. Wenn er reden möchte, würde er schon von selbst kommen, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass er mir die ganze Zeit etwas sagen wollte.
,,Weißt du, Kaneki, du ähnelst leicht einen Vampir. Du bist in letzter Zeit ziemlich blass."
,,Kann sein...", gab er beiläufig von sich und ich spürte wie er Zitterte. Ich blickte auf ihn herab und sah, wie eine Flüssigkeit sein Auge verließ. Tränen.
,,Kaneki..?", ich hob leicht sein Kinn, er jedoch wischte sich diese schnell weg.
,,Es.. Es ist nichts.", versuchte er seine heisere Stimme zu verbergen.
Mit der anderen Hand griff ich nach der seinen und nahm sie aus seinem Gesicht. Schließlich schnellte ich vor und küsste ihn. Dieser Kuss wurde langsam erwidert. Schließlich löste ich diesen wieder und ließ seine Hand los, um die Tränen Kanekis aus seinem Gesicht zu wischen.
,,Wenn etwas sein sollte, du weißt ich bin hier.", sagte ich ihm Blickfest. Er jedoch starrte zu Boden.
,,Wenn das so weiter gehen sollte... dann stehen wir uns bald als Feinde gegenüber..."
,,Wie meinst du das?", fragte ich verwirrt, doch ich bekam keine Antwort. Stattdessen umarmte er mich.
Er blieb die Nacht über, in welcher wir uns vereinten, und verschwand am nächsten Tag. Das nächste Mal, an dem wir uns wiedertreffen sollten, war in einer Kanalisation vorbestimmt. Ich als Ermittler, er als Ghoul.

🖤Yaoi One-Shot Buch🖤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt