I'm typically
good with words,
i can string them together
to create something similar to when
you look up and see sunlight
streaming through overhead trees
while standing in the middle
of a dense forestI'm typically good with words,
and I've strung
plenty of them together around you,
but I'm getting to the point where
the letters are slowly disappearing
from the dictionary
in my mindYou've taken my vocabulary
and jumbled it up
stealing x's and o's
and plenty of z's
replaced with late nights
thinking of what it'd be like
to place my hand on your chest
and feel your heart beat
- m.k.Ich merke, wie mir sofort die Röte in die Wangen schießt. Der unangenehme Umstand, einen sehr hellen Teint zu haben, kam mit schon einige Male in die Quere, was ziemlich nervt. Normalerweise sieht jeder gleich, wie ich mich fühle, weil mein verräterisches Gesicht diese Gefühle sofort offenbart. Zum Glück bleiben meine Gefühle dieses Mal verborgen. Der po befindet sich noch immer genau vor mir. Wirklich, er ist exakt auf Augenhöhe.
Es ist ein ziemlich schicker po.
Nach dem Gedanken steigt mir, falls das überhaupt möglich ist, noch mehr die Röte in die Wangen, vermutlich leuchtet mein gesamter Körper schon Hibiskusrot. Der po, beziehungsweise der äußerst glückliche Träger des pos sieht meine Scham zum Glück nicht. Er fummelt gerade an seiner Tasche herum, räumt irgendetwas rum und versucht, den klemmenden Reißverschluss zuzuziehen. Ich starre auf mein Handy. Ich habe natürlich keine Nachricht bekommen, weil so etwas nie passiert, wenn man es unbedingt braucht, und öffne mit zittrigen Fingern Instagram. Ich luke immer mal wieder aus den Augenwinkeln nach rechts, wo er sich gerade seine Trainingsjacke schnappt. Mit der rechten Hand wuppt er seine Tasche mit einem riesigen Schwung über die Schulter, und ich hab beinahe Angst, dass er mich damit treffen könnte. Nachdem er aufgestanden und mit seiner Mannschaft irgendwo hingegangen ist, und ich ihn nicht mehr sehen kann, springe ich auf. Mir fällt beinahe das iPhone aus der Hand, so geladen bin ich. Mit zittrigen Händen streiche ich mir meine Haare, die mir in das Gesicht gefallen sind, hinter die Ohren. Ein kleines Mädchen hinter mir schaut mich sehr skeptisch an, aber ich muss hier raus. Während ich durch den dunklen, viel zu vollen Flur gehe, und dabei sicherlich von 10 Männern, Kindern und Frauen angerempelt werde, stopfe ich mir mein Handy in die Manteltasche und Wickel mir den dicken, weißen Schal um den Hals.
Ich muss hier einfach raus. Ich weiß nicht, warum, oder was mich in der Situation geritten hat. Ich brauche frische Luft, um einfach auf mein Leben klarzukommen. In meinen Gedanken tanzen eintausend Fragen Quickstep. Warum hat er sich neben mich, gerade neben mich gesetzt? Ja, es war ziemlich voll, aber für ihn wäre sicherlich noch woanders Platz gewesen. Warum hat er zu mir rüber geschaut? Hat er überhaupt zu mir rüber geschaut? Warum hat er nicht einfach „Hi" gesagt? Ist er vielleicht schüchtern? Vielleicht hat er nur darauf gewartet, dass ich den ersten Schritt mache? Wieso habe ich nicht den ersten Schritt gemacht?
Ich brauche auf jeden Fall einen Psychiater. Das kann doch nicht sein, dass sich ein normaler Mensch so viele Fragen über so eine banale Situation stellt. Ein dumpfes Pochen breitet sich in meiner linken Schläfe aus. Ich atme einmal tief ein. Hier hat es noch nicht geschneit, aber es liegt etwas in der Luft. Sie wirkt beinahe elektrisch geladen, aber im nächsten Moment total ruhig und friedlich. Große hellgraue Wolken bedecken den gesamten Himmel, und ich sehe kleine Atemwölkchen erscheinen. Meinen Schal ziehe ich nochmal fester, es ist unheimlich kalt. Der gefrorene Boden knirscht unter meinen schweren Docs. Meine Hände habe ich tief in meinen Manteltaschen versteckt als ich um die große Turnhalle herum gehe. Von weitem sehe ich einen kleinen Teich, und höre ein paar Enten schnattern.
Der Teich ist nicht groß und komplett zugefroren. Schilf ragt aus dem silbernen Kreis hervor und die Enten, die ich vorher gehört hatte, sitzen vor dem Teich neben einer kleinen Bank. Ein paar Pommes liegen dort neben der Verpackung auf dem Boden und die Tiere fressen diese genüsslich. Ich setze mich auf die Bank, die komischerweise gar nicht kalt ist, und schaue den beiden zu. Eine ist grau-braun, die andere hat einen wunderschönen, grünen Kopf und einen knallgelben Schnabel. Das Grün changiert in allen grün, lila und blau-Tönen, beinahe wie ein Pfau, und ich kann mich kaum von dem schönen Tier losreißen, bis die andere Ente mit ihren kleinen Füßchen zum See watschelt. Ich glaube, ich bin komplett dämlich, aber ich hab das Gefühl, dass sie mich anschaut, und mir damit zu verstehen geben will, dass ich ihr folgen soll.
Wahrscheinlich schaut sie mich einfach nur an.
Ich erhebe mich trotzdem von der Bank, weil mein po doch ziemlich kalt geworden ist, und die Kälte in meinen gesamten Körper zieht. Nur meine Füße, über die ich heute Morgen dicke rote kuschelsocken gezogen habe, sind noch mollig warm. Die kleine Ente tappst auf dem gefroren Eis umher und rutscht ein paar mal aus, bis sie etwas zu ihrem Freund rüber-nackt, und dieser widerwillig hinterher gewatschelt kommt. Die beiden tapsen weiter auf der glitschigen Oberfläche hin und her, und erinnern mich komplett an Bambi. Als die kleine braune Ente wieder einmal ausrutscht, kann ich es nicht mehr für mich behalten, und muss laut loskichern. „Komm schon, du schaffst das!", rufe ich ihr zu. Die beiden versuchen weiter, zum anderen Ufer des Teichs zu gelangen. „Die Hälfte hast du schon geschafft!", rufe ich ihr ermunternd zu. Ich habe das Gefühl, dass die Ente tatsächlich neuen Mut gefasst hat, und sie jetzt tatsächlich selbstbewusster über das Eis watschelt. Als die kleine ihre Goliath-Aufgabe geschafft hat, und sich mit einem kleinen Flügelschlag ans andere Ufer gerettet hab, kann ich mir ein kleines Freudenquietschen nicht verkneifen. Wahrscheinlich ist die Ente in Wirklichkeit einfach nur vor mir weggelaufen. „Hör damit sofort auf, Schneewittchen, sonst denken alle, du seist komplett kaputt", höre ich eine tiefe Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehe sehe ich Clark, der beide Arme verschränkt hält, mich aber breit angrinst. „Ich musste ihr helfen", erwidere ich gespielt theatralisch. „Wir haben dich schon gesucht. James ist noch drinnen, ihm ist das zu kalt." ich nickte. Ich konnte das perfekt nachvollziehen, jetzt, da es sekündlich dunkler und kälter wurde, feierte ich auch mehr und mehr. „Lass' uns reingehen", meinte er nur, und machte sich schon auf den Rückweg, bis ich ihn aufhielt. „Ich.. ich will nicht mehr rein." er schaute mich nur verdattert an. „Ich .. hab Migräne", meinte ich nur, und berührte mit der rechten Hand meine linke Schläfe. Das ich Kopfschmerzen hatte, war nicht gelogen, aber das war definitiv nicht der Grund, warum ich nachhause oder eher ihm heute nicht nochmal begegnen wollte. Clark nickte lediglich verständnisvoll, er wusste, dass ich manchmal migräneanfälle bekam. „Echt..?" Obwohl er ein herzensguter Mensch war, wirkte er dennoch ein bisschen genervt. Wenn er sich auf etwas freute oder sich tatsächlich mal dazu aufrappelte, die Wohnung zu verlassen, wollte er die Momente auch richtig auskosten. Ich nickte nur und setzte meinen traurigsten Blick auf. Er stöhnte lang auf, nickte, und erklärte mir, dass er James noch kurz holen würde.
Ich verkroch mich die nächsten Monate in meiner Wohnung, ich ging nur raus, um einkaufen zu gehen, und um zu arbeiten. Ich wollte ihm auf keinen Fall begegnen.
Es war ein Samstagabend im März, ich lag in der Wanne, schaute per Laptop peaky blinders auf Netflix, schmachtete cillian Murphy, seine blauen Augen, seine wangenknochen und seinen Akzent an, als mein Handydisplay aufleuchtete. Ein Anruf von Veronica.
Veronica hatte sich in letzter Zeit sehr wenig gemeldet. Sie war äußerst beschäftigt mit Kai gewesen, die beiden waren eigentlich ständig und immerzu zusammen. Obwohl ich dies nie tat, nahm ich den Anruf an.
„Hi." „Hi." „Ich hoffe, ich Stör dich nicht." „ich bade." Ich hörte sie am anderen Ende lachen. „Du badest. An einem Samstagabend." „Ein Glas lambrusco steht neben mir und cillian Murphy starrt mich vom Laptop an." „oh, ich muss peaky blinders auch unbedingt weiterschauen." „Auja, und Erzähl mir, was du von Freddie hältst." „ich bin ja eher so bei Tommy", meinte sie verräumt. Ich kann sie voll nachvollziehen. „Ein Onkel von mir hat mir erlaubt, dass ich den Camper ausleihen darf!", platzte sie heraus. „Also, im mai zwei Wochen roadtrip durch England?", fragte sie mich enthusiastisch. Ich konnte sie beinahe dabei sehen, wie sie durch ihr Schlafzimmer hüpfte. „Absolut."Am Rand der engen Schotterstraße stand Veronica, die sich angeregt mit einem Mann unterhielt, der einen dunkelbraunen, langen Regenmantel, eine schwarze Mütze über den langen, Graumelierten Haaren und einen schweren metalleimer in der linken Hand trug. Ich stand in der offenen Tür des Campers und sah den beiden bei der komischen Konversation zu. Die zierliche Veronica sprach so laut und deutlich, dass wahrscheinlich die Bewohner des nächst gelegenen Dorfes sie noch verstanden hätten, wohingegen der ältere Mann nuschelte und mit einem starken schottischen Akzent sprach, und man ihn so durch seinen dichten Vollbart kaum verstehen konnte. Nun zeigte er nach links, woraufhin Veronica ihm nur „danke, vielen Dank" hinterher rief, als sie schon wieder eingestiegen waren. Ich hatte bei der Planung des Roadtrips diesen wunderschönen See in der Nähe von aberdeen auf Pinterest gefunden, und hab Veronica sofort überredet, mit mir da hin zu fahren. Heute war das Wetter aber leider sehr bescheiden, es regnete permanent und die Wolken, die in der letzten Zeit ihre schönste Seite gezeigt hatten, waren heute dunkelgrau und undurchlässlich. Zum Glück hatten wir diesen Fischer gefunden. Mitten auf dem Weg zu dem See fiel das Navi aus. Als sie mir die Wegbeschreibung erklärt hatte, die sie gerade eben von dem alten Mann bekommen hatte, fuhren wir endlich weiter. Ich hatte es tatsächlich geschafft, ein paar Lieder aus glee und von one direction auf unsere roadtrip-Playlist zu zaubern, ohne das sie von Veronica sofort wieder gelöscht wurden, und sang aus vollster Seele zu Little things mit.
Angekommen bei der kleinen Lichtung, die genau an dem See liegt, wurde es schon ziemlich dunkel. Es hatte aufgehört zu regnen und die Wolken verzogen sich auch. Überall zirpten grillen und von weit entfernt hörte man einen Eule. Wir machten uns auf unserem campingkocher Ravioli warm, die wir aus der Dose verspeisten. Mit den hohen, dunklen Baumwipeln, die uns umgaben, den zirkaden, den leisen Klängen des Radios und dem großen Mond, der sich auf das Himmelszelt gestohlen hatte, war der Moment einfach nur perfekt. Wir erzählten noch ein paar Stories, bis veronica beinahe die Augen beim zuhören zufielen, und wir uns todmüde in das weiche Bett fielen ließen.
Nur konnte ich nicht schlafen.
Ich war noch vor ein paar Minuten unheimlich müde gewesen, aber die gesamte Müdigkeit war weg. Komplett verschwunden, wie weggezaubert. Ich drehte mich im Bett hin und her, bis ich Angst hatte, Veronica zu wecken, und ganz langsam aus dem Bett und dem Camper krabbelte. Die Nacht war viel heller, als der Tag. Der große Mond verwandelte alles in einen silbernen Schein. Die Baumwipfel wippten in einer sanften Brise und das Gras war angenehm kühl auf der nackten Haut. Ich liebte es, barfuß durch Gras zu laufen, das ist wie Therapie. Ich hatte keine Angst vor dem Weg, ich hatte keine magst, auf irgendwas zu treten, meine Füße sagten mir, wo ich hingegen sollte. Sie führten mich zu dem großen See. Ein kleiner Holzsteg war am Ufer. Das Holz war viel wärmer als das Gras, aber auch viel nasser. Am Ende des Steges angekommen setzte ich mich auf diesen drauf und ließ meine Beine in das kühle Wasser baumeln. Es war viel wärmer, als ich erwartet hätte. Es war nicht warm, aber auch nicht unheimlich kalt, es hatte die perfekte Temperatur, um mir die ganzen Gedanken aus dem Kopf zu streichen. Noch immer dachte ich an Carlo. Was er wohl machte, neben wem er wohl lag des nachts, ob er vielleicht auch an mich dachte. In letzter Zeit hatte ich häufig Schluckauf. Als sich meine Beine an die Temperatur gewöhnt hatten und sie es nicht mehr schaffte, mir die Gedanken zu nehmen, ließ ich mich langsam in das kühle Nass gleiten. Der See war nicht sehr tief, und von den Bildern, die ich bisher gesehen hatte, zu urteilen, glasklar. Als ich untertauchte, um much zu erfrischen, konnte ich mit einem Fuß schon den Boden berühren. Alle meine Gedanken waren verstummt. Ich musste nicht mehr fragen, was er machen würde, mit wem er wo lag, es spielte einfach keine Rolle mehr. Hier unten, hier war Ruhe. Hier war nur ich, keine blonde ische mit der Brille und dem Pony, keine unangenehme Mutter, die mir erzählte, wie ich ihr Kind am besten erziehen sollte, und kein unfreundlicher Postbote. Nur ich. Ich tauchte nochmal unter und ließ mich treiben. Mich einfach nur treiben. Und ich merkte, wie ich schwerer und schwerer wurde, immer weiter nach unten winkte, und alles schwarz wurde.

DU LIEST GERADE
Castaway
FantasyValentina ist zwischen zwei Welten gefangen. Das war sie schon immer, das wird sie immer sein.