Zuvor:
Ich war glücklich und hoffte, dass er es nicht ruinieren würde. Tat er auch nicht, denn jemand anders ruinierte den Moment.Yasmins Sicht:
"Professor?" Ich drehte mich um. "Miss Granger", sagte Severus verächtlich. "Was machen Sie hier?" "Ich ähh hatte eine Frage an Professor Salvatore." "Ohh natürlich, was gibt es?" Sie schaute unsicher zu Severus herüber. "Nur wegen unseren Hausaufgaben." Ich merkte, dass da noch etwas anderes war. "Klar, komm mit." Ich wollte gerade losgehen, als Severus mich festhielt. "Miss Granger kann Ihre Frage bestimmt auch hier stellen." Er schien wohl auch gemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmt. Ich sah, wie Hermione verzweifelt nach einer Ausrede suchte. "Es geht um den Haarsträubetrank.", kam ich ihr zur Hilfe und sie sah mich dankbar an. "Ja genau, wir sind uns bei dem Aufsatz darüber in einem wichtigen Punkt nicht sicher." "Also wenn du uns jetzt entschuldigst Severus." Ich drückte Hermione sanft, aber bestimmt Richtung Treppe. Als wir ein Stück gegangen waren, fing sie endlich an zu reden: "Also es geht nicht wirklich um die Hausaufgaben.." "Das dachte ich mir schon", sagte ich schmunzelnd. "Also was ist los?" "Kommen Sie mit, dann werden Sie es sehen." Sie führte mich zum Gryffindor Gemeinschaftsraum und wir gingen geradeaus weiter zu den Schlafsälen. Da stand Ron und schaute ängstlich drein. "Hallo Ron." "Ohh, hallo Professor. Sie müssen uns helfen." "Wenn es mir einer erklären könnte." Ich wusste ehrlich nichts mit der Situation anzufangen, bis ich ein altes verschlissenes Buch aufgeschlagen auf dem Tisch liegen sah. "Harry ist gerade in diesem Buch verschwunden. Meint Ron zumindest.", erklärte mir Hermione. "Ich habe es gesehen, wirklich. Es kam ein greller Lichtstrahl und dann war er weg." Ich war mir nicht sicher, ob ich Rons Aussage Glauben schenken sollte, aber nur Sekunden später bestätigte sie sich. Ein Lichstrahl kam aus dem Buch und ich musste mir die Hand vor die Augen halten. Als die Helligkeit nachließ, saß Harry ganz geschockt auf einem Stuhl vor dem Buch. Er schaute mich verdattert an und warf danach Hermione einen bösen Blick zu. "Harry geht es dir gut?", ich war ehrlich besorgt, da ich keine Ahnung hatte, was gerade passiert war. "Ja, alles ok, Professor." Ich nickte erleichtert. "Willst du mir jetzt sagen, was da gerade passiert ist?!" "Professor, ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist, ich könnte einen Schulverweis bekommen." "Und trotzdem machst du so etwas Gefährliches.. Ihr solltet euch lieber mit Schulsachen beschäftigen." Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Schlafsaal und den Gemeinschaftsraum, und machte mich dann schnurstracks auf den Weg zum Büro des Schulleiters. Das konnte ich beim besten Willen nicht verheimlichen.
Nachdem Albus mir geraten hatte, das Ganze ruhen zu lassen, war ich noch verwirrter als vorher. Es machte von vorne bis hinten keinen Sinn. Mit einen Seufzer ließ ich mich auf einen Stuhl im Büro fallen. Eine Stimme kam aus der Ecke des Raumes: "Alsoo, was wollte Miss Granger nun wirklich von dir?" Ich zuckte leicht zusammen, als ich Severus bemerkte. "Nicht wichtig", murmelte ich. Mir war nicht nach einer komplizierten Unterhaltung. "Komm und helf mir dabei, einige Tränke herzustellen." "Wenns sein muss.." "Schon keine Lust mehr auf die Arbeit?", meinte er hämisch. "Doch natürlich, lass uns anfangen."
Severus' Wissen war erstaunlich. Obwohl ich mich selbst auch gut mit Zaubertränken auskannte, übertraf er mich deutlich. Als wir ein paar Stunden später fertig waren, war ich etwas erschöpft und wollte mich kurz hinlegen. Es klang vielleicht übertrieben, aber ich musste endlich in Ruhe nachdenken. Das mit Harry beunruhigte mich immer noch. "Wir sehen uns morgen", sagte ich nur noch und ging in meine privaten Räume. Währenddessen merkte ich seinen Blick auf mir, aber ignorierte es.
14.02.1993
Seit unserem Gespräch war Severus wieder auszuhalten. Es war Sonntagmorgen und zu meinem Bedauern war ich früh wach. Ich ließ mir Zeit bei meiner Morgenroutine und ging dann in die große Halle frühstücken. Ich stockte, als ich sie betrat. Überall hingen rosa Herzluftballons und rote Rosenblätter waren auf den Tischen verteilt. Stimmt, es ist Valentinstag.. Und kaum hatte ich am Lehrertisch Platz genommen, kam meine Eule angeflogen und ließ einen Brief auf meinen Schoß fallen. Aber bevor ich Amalia noch einen Eulenkeks geben konnte, verschwand sie schon wieder. Ich wunderte mich über den Brief, da mir meine Eltern erst vor wenigen Tagen geschrieben hatten, und öffnete das gefaltete Papier:
Herz, mein Herz sei nicht beklommen,
und ertrage dein Geschick.
Neuer Frühling gibt zurück,
was der Winter dir genommen.
Und wie viel ist dir geblieben,
und wie schön ist doch die Welt!
Und mein Herz was dir gefällt,
alles, alles darfst du lieben!Einen schönen Valentinstag, Yasmin
-G.L.Mein Augen verengten sich von Zeile zu Zeile. Ich starrte angewidert auf das Gedicht und merkte erst zu spät, dass jemand neben mir Platz nahm. "Aha, ein Gedicht von Gilderoy.", sagte Severus und ich meinte, ein kurzes Grinsen auf seinem Gesicht gesehen zu haben. Ich verdrehte meine Augen und sah mich erst am Lehrertisch und dann in der Halle um. Gilderoy war nirgends zu sehen. Ich dämpfte meine Stimme: "Ich habe keine Ahnung, warum er mir sowas schreibt, er weiß doch, dass es zwischen uns nie etwas gab und auch nie etwas geben wird." "Hoffe ich doch mal." Ich guckte ihn entrüstet an. "Du weißt ganz genau, dass zwischen ihm und mir nichts läuft", ich schnaubte, "das fehlt mir noch, dass Gilderoy denkt ich hätte auch nur ansatzweise Gefühle für ihn." "Wenn man vom Teufel spricht.", meinte Severus und nickte mit seinem Kopf in Richtung des Eingangs. Dort stand Gilderoy und betrachtete die geschmückte Halle. "Jetzt fühlt er sich wieder besser, weil er diese widerliche Deko organisiert hat." Severus rümpfte die Nase. Ich wollte etwas erwidern, aber er nickte nur undeutlich geradeaus. Als ich mich erneut in diese Richtung wand, kam Gilderoy mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf mich zu. Ich zwang mich zu einem kurzen Lächeln und wand mich dann wieder meinem Essen zu. Aber er kam natürlich trotzdem zu mir: "Guten Morgen Yasmin, ich hoffe du hast meinen Brief bekommen.", sein triumphierender Blick glitt rüber zu Severus. "Ja habe ich, danke für die nette Geste." "Immer wieder gern. Einen wunderschönen Tag dir noch." Dann wand er sich ab und ging zu seinem Platz am Lehrertisch. Ich verzog mein Gesicht und neben mir hörte ich ein kurzes Lachen. Ich boxte ihm leicht in die Seite: "Lass mich, ich hoffe, dass er eines Tages wieder von mir ablässt."
In den nächsten Wochen unterhielt ich mich wieder viel mit Severus. Aber mehr als ein paar ruhige Abende vor dem Kamin im Büro war da nicht. Er war immer noch etwas auf Distanz, aber ich merkte, wie er von Woche zu Woche immer öfter seine Maske fallen ließ und mir sein wahres Gesicht zeigte, welches ganz und gar nicht gefühlslos war. Der kalter Unterton in seiner Stimme war zuweilen ganz weg und stattdessen erfüllte eine warme tiefe Stimme den ganzen Raum. Ich merkte immer noch seine Anspannung, aber ich wusste, dass ich mit etwas Zeit zu ihm durchdringen konnte.
Aber irgendwann am Ende des Aprils kam ein Ereignis, dass unsere Beziehung nochmal stark veränderten sollte..
Severus' Sicht:
Seit zwei Monaten waren Yasmin und ich wieder im Reinen und so sehr ich auch probierte es zu unterdrücken, ich konnte einfach nicht leugnen, dass sie das lang ersehnte Licht in meinem Leben war. Ich konnte die Vergangenheit immer noch nicht ruhen lassen, aber sie half mir dabei, sie wenigstens für ein paar Stunden jeden Woche zu vergessen und sich der Gegenwart zu widmen. Ich wusste nur nicht, ob ich ihr das erzählen sollte.
Nachdem ich weiter darüber nachgedacht hatte, klopfte es hektisch an meiner Tür und ich hörte Minerva rufen: "Komm schnell, es ist etwas schreckliches passiert." Mit zügigen Schritten ging ich zur Tür und als ich sie aufriss, hätte ich Minerva fast um ein Haar umgehauen. Ich stellte aber fest, dass ihr erschrockenes Gesicht nicht meiner Handlung galt. "Komm mit!" Sie lief vorraus und ich folgte ihr durch die Gänge. "Was ist passiert?", fragte ich mit eher ruhiger Stimme. Sie beachtete meine Frage nicht und lief weiter geradeaus. Als wir am Krankenflügel ankamen hatte ich langsam eine Idee, was passiert sein könnte..
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Nur Kollegen oder mehr? [Severus Snape FF]
FanfictionWenn plötzlich Schüler und Lehrer zu Kollegen werden und man einen ganz besonders ins Herz schließt.. Das passiert Yasmin, ehemalige Schülerin und jetzt Lehrerin in Hogwarts. Angelehnt an die Harry Potter Story erlebt sie die Golden Trio Era selber...