Nur Kollegen oder mehr? [Severus Snape FF]

Weihnachten

Yasmins Sicht:

Ich ging früh schlafen, da ich am nächsten Tag noch einiges zu erledigen hatte. Glücklich über den Verlauf des vergangenen Tages schlief ich ein.

Sonntag, 20.12.1992

Am nächsten Morgen fing ich an, in einen kleinen Koffer wichtige Sachen einzupacken. Ich war eine ganze Zeit lang beschäftigt und verpasste deswegen das Frühstück. Ich ärgerte mich, da ich jetzt ein paar Kollegen noch suchen musste, um mich von ihnen zu verabschieden.

Am Nachmittag

Ich hatte mich jetzt von fast allen verabschiedet und ihnen frohe Weihnachten gewünscht. Doch eine Person, die mir besonders am Herzen lag, hatte ich heute noch nicht gesehen. Ich klopfte an seiner Tür, doch keiner antwortete. Im selben Moment merkte ich aber, dass die Tür einen Spalt offen war und drückte sie auf. Vor mir lag ein kleiner, dunkler Raum mit Bücherregalen bis zur Decke und einer verschlissenen, schwarzen Ledercouch. Ich trat in das Zimmer und sah auf der anderen Seite einen großen Kamin aus Stein. Mir war unwohl bei dem Gefühl, dass ich einfach in eins von Snapes privaten Zimmer gegangen war und drehte mich um, um wieder zu gehen. Ich zuckte zusammen, denn vor mir stand niemand anderes als er selbst. "Ich habe dich gar nicht kommen gehört." Er räusperte sich: "Was suchst du hier?" "Ich ähmm war dich am suchen und die Tür stand offen." "Mhhmm.. Was brauchst du von mir?" "Nichts, ich wollte mich nur verabschieden." "Ohh okay, komm ich mache den Kamin an, wir müssen doch nicht in der Tür stehen." Ich nickte und ging wieder in den Raum. Nach einer Weile unterbrach ich die Stille: "Bleibst du hier über die freien Tage?" "Ja, die Hauslehrer bleiben meistens hier." "Stimmt. Naja dann hoffe ich mal, dass du Weihnachten schön feiern kannst." "Mach dir keinen Kopf darum, ich mag es sowieso nicht." Ich war mir unsicher, ob ich ihn etwas persönliches dazu fragen sollte oder lieber nicht. "Oh das wusste ich nicht.. Ich habe dir trotzdem ein Geschenk gemacht.. Hier", ich holte ein kleines Päckchen aus meiner Manteltasche hervor, "natürlich nur wenn du es annehmen möchtest." Er guckte mich erstaunt an und nahm das Päckchen in die Hand. "Ähmm danke, ich hätte nicht gedacht, dass du mir etwas schenken möchtest." Ich lächelte unsicher. "Warte einen Moment", er verschwand durch eine Tür ins Zimmer nebenan. Nach nur wenigen Sekunden kam er wieder mit einem anderen Päckchen in seiner Hand. "Hier, dass ist für dich. Ich war mir nicht sicher, ob du noch zu mir kommen wolltest, deshalb hatte ich es dir noch nicht gegeben." "Ohh wie lieb, danke, damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet." Ich umarmte ihn zaghaft. Es fühlte sich irgendwie besonders an, dass er an mich gedacht hatte. Wir verharrten für einige Sekunden, bis ich mich langsam von ihm löste. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht und ich war so glücklich wie schon lange nicht mehr. "Du machst es aber erst an Weihnachten auf.", sagte ich zu ihm und er nickte. "Du dann aber auch." "Natürlich." "Frohe Weihnachten Yasmin." Er hat mich mit Vornamen angesprochen! "Frohe Weihnachten Severus." Es war natürlich ungewohnt, seinen Vornamen auszusprechen, aber keinesfalls komisch. Wir setzten uns auf das Sofa vor dem Kamin und redeten noch bis spät in die Nacht hinein. Später ging ich zu meinem Schlafzimmer und verstaute das Päckchen mit einem Lächeln auf dem Gesicht in meinem Koffer.

In den Ferien

Es war schön, endlich meine Eltern wiederzusehen. Doch obwohl ich die freien Tage zu Hause genoss, merkte ich, dass ich etwas vermisste. Oder besser jemanden. Ich konnte nie lange ohne Personen auskommen, die ich mochte und als damals meine Schulzeit zu Ende war, war es zuerst schwer mich an ein Leben ohne meine Freunde zu gewöhnen. Komischerweise hatte ich die letzten Monate in Hogwarts kein Heimweh verspürt, vielleicht war ich auch einfach zu beschäftigt gewesen. Aber jetzt war dieses Stechen schon wieder da und mir kam ein Bild in den Kopf, als ich ich daran dachte, dass ich die Leute in Hogwarts vermisste. Ich sah Severus in meinen Gedanken, aber im nächsten Moment erschrak ich leicht. Warum denke ich an ihn?! Bedeutet er mir denn soviel? Zum ersten Mal dachte ich wirklich über unsere "Beziehung" nach. Ich mag ihn sehr und ich glaub, er mich auch. Nur ich weiß nicht, ob er mehr als Freunde sein will.. Oder ob ich das will. Aber die letzten Monate war er so anders, ich hatte ihn garnicht so in meiner Erinnerung.

Es war Freitagmorgen und mir fiel wieder ein: Es ist Weihnachten! Ich beeilte mich beim Fertigmachen und ging dann schnell zu meinem Schreibtisch und öffnete die oberste Schublade. Dort lag das Geschenk von Severus. Ich nahm es ihn die Hand und machte das Papier ab. Eine Schatulle kam zum Vorschein. Ich öffnete sie und sah die Kette mit dem Engelanhänger, die ich in Hogsmeade gesehen hatte. Er hat wirklich daran gedacht, dass mir die Kette gefällt. Ich war so glücklich wie noch nie über ein Geschenk und legte mir die Halskette sofort um.

Montag, 04.01.1993

Ich konnte es kaum erwarten, wieder nach Hogwarts zu gehen. Ich verabschiedete mich von meinen Eltern und saß nur kurze Zeit später im Zug am Gleis 9¾. Viele waren an Weihnachten in Hogwarts geblieben und der Zug war nicht so voll wie sonst. Wenige Stunden später betrat ich wieder das große Gebäude. Ich lächelte und freute mich, wieder hier zu sein. Samt Koffer machte ich mich auf den Weg zu den Kerkern. Nachdem ich es mit viel Mühe geschafft hatte, die enge Wendeltreppe hinunter zu kommen, stand ich in Severus und meinem Büro. Im selben Moment kam er aus einer der Türen hinaus und stoppte ruckartig, als er mich sah. Aber nicht für lang, denn nur eine Sekunde später ging er mit schnellen Schritten auf mich zu. "Willkommen zurück" Ich guckte ihn erstaunt an. "Danke, ich freue mich, dass die Ferien endlich vorbei sind." Nun war er es der erstaunt guckte. Er hob eine Augenbraue und musterte mich mit einem komischen Blick. "Und dankeschön für die Kette, du weißt garnicht, wie viel mir das bedeutet." "Ich bin froh, dass es die gefällt. Und auch danke für das Geschenk." Ich lächelte. "Jetzt muss ich erstmal meine Sachen auspacken, gleich gibt es Essen." Er nickte und ich ging zu meinem Zimmer.

Oben das Bild zeigt die Kette, wie ich sie mir so ungefähr vorstelle (sind 2 Bsp.)