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Kim Taehyung

Ich kann die Tränen nicht länger zurückhalten. Meine Mauer, die jahrelang mich vor dem Schmerz beschüzte, bekommt Risse.

Während ich davon renne, Jungkook im Esszimmer zurücklasse, versuche ich angestrengt, meine Mauer standhaft zu lassen. Wenn sie einmal bricht, kann ich sie nicht mehr so schnell aufbauen. Wird die Mauer einmal zerstört, muss man von vorne anfangen, Stein für Stein. Wenn die Mauer einmal umgerissen wird, brechen die Erinnerungen in all ihrer Stärke auf mich ein, reißt mich zurück in die Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die nicht bestimmt ist, wieder zum Vorschein zu gelangen.

Meine Füße tragen mich zu meinem Zimmer, dabei vergesse ich ganz, dann es auch Jungkooks Zimmer ist. Ich presse meine Lippen aufeinander, so dass kein Schluchzen meiner Kehle entfliehen kann.
Mit einem lauten Knall - lauter als beabsichtigt- hämmere ich die Tür hinter mir zu und springe auf mein Bett. Ich vergrabe mich unter meiner Bettdecke, kuschele mich an mein Kissen und konzentriere mich auf meine Atmung.

Ein und ausatmen. Ein und aus. Ein und aus.
Langsam geht mein Puls wieder runter, doch die Erinnerungen kratzen noch immer an der Oberfläche. Ein falsches Wort, ein falscher Name und es wird alles in sich einbrechen. Meine Mauer gerät ins Schwanken. Sie darf nicht fallen. Sie darf unter keinen Umständen fallen.

Oh Jimin, wo bist du? Damals warst er für mich da. Er ist meine Stütze, mein Fels in der Brandung. Oh, wie dringend ich gerade ein Fels in der Brandung brauche.

«Taehyung?», dringt es leise vom Flur zu mir. Die Tür öffnet sich langsam, bevor ich ein leises Seufzen hören kann. «Tut mir leid, wenn ich dir zu nah getreten bin. Ich werde dich nicht mehr fragen. Versprochen.» Meine Matratze senkt sich. Er setzt sich zu mir, aber berührt mich nicht oder sagt etwas. Schweigend sitzt er da.

Eine Weile ignoriere ich seine Anwesenheit, in der Hoffnung, dass er verschwindet, aber Jungkook ist hartnäckiger, als man denkt. Er bewegt sich nicht von der Stelle.
Ich seufze. Gott, wie ist mir diese Situation unangenehm!

Niemand, nicht einmal meine Familie, nur Jimin, hat mich bisher weinen sehen. Vor allen anderen war ich entweder distanziert und kalt oder immer fröhlich und verrückt.

Langsam ziehe ich das Deckbett etwas runter und setze mich auf, ohne ihn anzuschauen. Mit noch immer gesenktem Kopf und leiser, rauchiger Stimme bitte ich ihn: «Bitte, sag niemanden etwas hiervon. Versprich mir, dass das unser Geheimnis bleibt.»
Mit seinen braunen Augen mustert er mich, eher er nickt. «Versprochen.»

Erleichtert seufze ich. «Danke.» Ich hebe meinen Kopf, sehe ihm in die Augen. «Auch dafür, dass du versuchst hast mich zu trösten. Das würde nicht jeder machen.» Besonders, da ich ja nicht immer zu nett zu ihm war.
Sein Mundwinkel hebt sich, weshalb ein sanftes Lächeln sein Gesicht schmückt. «Ich würde es aber immer wieder machen.»

Mein Herz wird ganz warm und meine Lippen verziehen sich zu einem schüchternen Lächeln. Er ist so herzensgut. «Wie kann ein Mensch nur so rein und süß sein?», hauche ich. Ich reiße meine Augen auf. Habe ich das gerade ausgesprochen?
Ach, du scheiße.

Hastig räuspere ich mich und wende meinen Blick schnell ab, während Hitze meinen Hals hinauf kriecht. Hoffentlich hat er das nicht gehört!
Ich höre wie er nach Luft schnappt, aber dann leicht aufkichert. «Danke, aber das würde ich von mir nicht behaupten», sagt er dann nur leise.

Oh, Gott. Ich möchte im Boden versinken. Er hat es gehört. Oh, Gott!! Bitte, kann sich nicht einfach ein Loch im Boden aufmachen? Jetzt sofort? Angestrengt starre ich auf den Boden, aber nichts passiert. Natürlich.

Da ich mit meinen Gefühlen nicht umgehen kann, verbanne ich diese. Eine Leichtigkeit für mich. Meine Augen werden innerhalb eines Sekundenbruchteils kalt, genauso wie mein Herz. «Wie auch immer. Jedenfalls nochmal danke, aber mir gehts jetzt wieder gut.»

«Du willst wirklich nicht mit mir reden und alles in dich hineinfressen? Ich werde es akzeptieren, aber ich will nicht, dass es dir deswegen schlecht geht. Wegen mir...» Er steht auf, aber geht noch nicht. Er sieht nur aus dem Fenster.
Wie hartnäckig er ist!

«Ich habe noch nie über das geredet, was mir widerfahren ist», sage ich mit monotoner Stimme. Jimin hat das Wichtigste aus eigenen Augen gesehen. Ansonsten habe ich mit ihm nicht drüber geredet. Er ist einfach als zu mir gesessen, wenn ich geweint habe, und hat mit mir geweint. Geteiltes Leid ist halbes Leid. «Und ich habe es auch nicht vor.»

«Meistens geht es einem besser, wenn man mit jemanden über seine Probleme redet. Nach einer Lösung sucht. Es war bei mir auch so, aber ich glaube es ist doch zu verschieden, um sowas zu vergleichen» Er beißt sich leicht auf seine Lippen

Abrupt schnellt mein Kopf nach oben. Ich kann meine Neugierde nicht zurückhalten. «Welches Schicksal ist dir widerfahren?» Ich presse kurz meine Lippen aufeinander. «Das heißt, wenn du drüber reden willst.»
«Aber wenn ich dir was anvertrauen kann, wirst du mir auch vertrauen können?», fragt er dann leise, als er dann auch schon zu mir guckt.
Einen Moment starre ich ihn an. «Ich kann nicht.»

«Dann kann ich dir nicht alles anvertrauen. Denn mein Geheimnis ist nur meinem Arzt bekannt», sagt er schwach lächelnd. «Ich will nicht von dir verlangen, dass du mir alles erzählst, aber wenn vertrauen nicht auf beidseitigkeit beruht, finde ich, dass ich sowas nicht erzählen kann.»
«Das hat nichts mit vertrauen zu tun», murmele ich. Er ist JK. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Aber um meine Vergangenheit zu erzählen, muss ich sie erneut durchleben. Ich kann diese Schmerzen nicht erneut zulassen. Es geht einfach nicht. Ich bin nicht stark genug.

«Dann sind wir wohl anderer Meinung. Den wenn ich einer Person sowas erzähle würde, würde ich ihr vertrauen und somit vertraue ich ihr auch, dass die Person immer für mich da sein würd. Mir helfen wird. Aber das ist auch egal. Es wird schon dunkel, soll ich was zu essen machen? Wir haben heute nur gefrühstückt.»
«Ich habe keinen Hunger», murmele ich nur, bevor ich mich hinlege und die Decke über meine Schulter. Ich will einfach nur noch schlafen, meinen Kopf ausschalten.

«Dann ruh dich aus. Ich lass dich dann mal alleine» Nun geht er zur Tür, um rauszugehen.

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Ich sag euch nur eins, das nächste Kapitel wird wusch

Was hier das Vertrauen im Kapitel angeht. Sieht ihr es eher wie Taehyung oder Jungkook?

Love between rivals || taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt