(Im Voraus schon einmal: Gern geschehen 😌)
ES WAR BEREITS kurz vor vier Uhr morgens, als die letzten Gäste in Richtung des Hotels stolperten und sich in ihren Zimmern verschanzten.
Weil ich wusste, dass ich kein Auge zumachen würde, machte ich mich daran, die Geschenke auf dem Präsentetisch zu sortieren und sicherzustellen, dass überall die Namenskärtchen noch vorhanden waren, damit ich auch alle Dankeskarten ausstellen konnte, die Scott schließlich nur noch unterschreiben musste.
„Du weißt hoffentlich, dass die Angestellten des Hotels sich um die Geschenke kümmern können", sagte eine Person hinter mir, von der ich schon gedacht hatte, sie wäre vor Stunden in ihrem Zimmer verschwunden, eine hübsche Brünette im Schlepptau.
Ich wandte mich zu Scott um und hob demonstrativ ein Namenskärtchen in die Höhe. „Ich stelle nur sicher, dass kein Name verwechselt wird. Du weißt, wie wichtig ein Dankeschön für reiche Menschen ist."
Als Scott nicht antwortete, zögerte ich eine Sekunde, zog dann jedoch eine kleine schwarze Präsenttüte hervor und hielt sie ihm hin.
Scott betrachtete die schlichte Tüte, die noch immer von meinen Fingern baumelte, und sah mich dann fragend an. „Willst du jetzt auch noch sichergehen, dass ich alle Geschenke wirklich auspacke? Denn das sind eine Menge. Wir sitzen bis zum Sonnenaufgang hier, wenn-"
„Nur dieses eine", unterbrach ich ihn und räusperte mich leise. „Denn das ist von mir."
Er verstummte und betrachtete die kleine schwarze Geschenktüte, bevor sein Blick wieder zu mir glitt. „Das wäre nicht nötig gewesen."
„Du schenkst mir ständig teure Dinge", gab ich zurück und hielt sie ihm weiterhin entgegen. „Jetzt nimm es endlich, du Sturkopf."
Scott bedachte mich mit einem mahnenden Blick, doch schließlich nahm er die Tüte entgegen und holte das kleine Kästchen heraus, das sich darin befand. Er packte es aus, und als er die Armbanduhr entdeckte, die sich darin befand, hielt er inne. Seine Augen wanderten über das schlichte, aber besonders edle Ziffernblatt, das schwarz war und goldene Akzente besaß.
„Tal", murmelte er, als er wieder zu mir aufsah. „Das ist zu viel."
„Ist es nicht", widersprach ich und lächelte ihn herausfordernd an. „Oder vergisst du, wie viel du mir zahlst?"
„Ich weiß ganz genau, wieviel ich dir zahle", gab er zurück, wobei sein Blick erneut zu der Armbanduhr zuckte, die er in den Händen hielt. „Deshalb weiß ich auch, dass das zu viel ist."
„Ich werte das jetzt einfach mal als ein Danke", erwiderte ich und bedachte ihn mit einem süffisanten Lächeln, während Scott noch immer auf die Uhr starrte. „Happy Birthday, Scott."
Scott sah auf, verstaute die Uhr wieder sicher in ihrer Verpackung und stellte die Tüte zurück auf den Präsentetisch.
„Danke", sagte er schließlich, als er sich mir näherte. Als seine Arme sich um mich schlangen, arbeitete mein Körper auf Autopilot und erwiderte seine Umarmung, als wäre es das Natürlichste der Welt. Mein Gesicht schmiegte sich in seine Halsbeuge, während seine warmen Hände Spuren auf mir hinterließen, die mir durch Mark und Bein gingen. „Danke, Tal."
Ich zwang mich dazu, mich von ihm zu lösen, und lächelte ihn sachte an. „Man wird nur einmal achtundzwanzig, oder nicht?"
Er lächelte über meinen lahmen Versuch, die Stimmung etwas zu lockern, doch sein Blick war ernst, als er seine Hände in den Hosentaschen seiner Anzughose steckte. Die Stille war eine Sekunde lang drückend, doch ich hätte sie tausende Male gewählt, hätte ich die Worte aufhalten können, die in diesem Moment seinen Mund verließen.
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the one i want | ✓
Romance❝Sag mir, dass ich aufhören muss.❞ Scotts Stimme klang rau, beinahe heiser und als ich meine Augen öffnete, stellte ich fest, dass in seinen Augen das dunkle Verlangen genauso sehr tanzte wie in meinen eigenen. ❝Denn das sollte ich.❞ ❝Das solltest d...