EINE WOCHE SPÄTER saß Tommy in seiner Babyschale auf dem Rücksitz von Scotts Wagen, völlig kabelfrei und ohne jegliche andere Unterstützung.Ich hatte den Platz neben ihm eingenommen, während Scott auf dem Fahrersitz immer mal wieder einen Blick über seine Schulter warf, um zu kontrollieren ob bei uns alles in Ordnung war.
Während Tommy friedlich an die Decke des Wagens starrte, war ich es jedoch, die beinahe panisch wurde.
Als wir das Krankenhaus verlassen hatten, Tommy in seiner tragbaren Schale, die Scott problemlos hielt und wir beide mit einem dicken Grinsen im Gesicht, war noch alles in Ordnung gewesen. Selbst als wir die Paparazzi entdeckten, die hinter dem Tor der Privatklinik kampierten und versuchten, um jeden Preis ein Foto von uns zu erhaschen, störten sie mich nicht im geringsten.
Doch sobald wir im Auto saßen, nachdem Scott dreimal kontrolliert hatte, ob Tommys Sitz auch richtig montiert war, und wir die Geborgenheit des Krankenhauses verließen, setzte bei mir der Panikmodus ein.
Weil mir erst in diesem Moment klar wurde, dass Tommy nach Hause zu bringen zwar bedeutete, dass wir ihn endlich nur für uns hatten, es aber gleichzeitig auch voraussetzte, dass kein geschultes Fachpersonal mehr in der Nähe war, das rechtzeitig reagieren konnte, sollte etwas doch nicht stimmen.
Es war, als würde ich mir jetzt erst bewusst werden, wie viele Gefahren hier draußen auf ihn warteten. Und wie unmöglich es für mich war, ihn vor allem zu beschützen.
Das alles war zu viel. Am liebsten hätte ich ihn persönlich wieder in die Klinik gebracht.
"Scott", brachte ich schließlich hervor, als wir bereits auf halber Strecke zu unserem Haus waren. "Halt an."
Erschrocken blickte Scott über seine Schulter hinweg zu mir, vermutlich verwundert, warum ich inmitten des Verkehrs darum bat, den Wagen zu stoppen. Doch spätestens als er den panischen Ausdruck auf meinem Gesicht erkannte, setzte er bereits den Blinker, ohne mich zu Hinterfragen.
Er hielt den Wagen in einer Seitenstraße an, die weniger befahren war als die Strecke, auf der wir uns gerade noch befunden hatten. Dass Paparazzi den Wagen zufällig finden würden, war mehr als unwahrscheinlich.
Sobald er am Straßenrand zum Stehen gekommen war, schnallte Scott sich ab und wandte sich auf seinem Sitz so gut es ging zu mir um. Er griff reflexartig nach meinen Händen, die sich zwischen seinen Fingern überraschenderweise eisig kalt anfühlten.
"Tal", sagte er, seine Augen fragend. "Was ist los?"
Mein Blick huschte nervös zu Tommy, der sich von meiner panischen Art bisher nicht aus der Ruhe hatte bringen lassen. Stattdessen erwiderte er meinen Blick so unschuldig, dass die Angst in meiner Bauchregion sich mit einem Mal verfünffachte. "Was ist, wenn er noch nicht soweit ist?"
Als Scott realisierte, weshalb ich mich kaum in meinem Sitz halten konnte, stieß er ein erleichtertes Seufzen aus. Der Gedanke, dass er sich Sorgen um mich oder Tommy gemacht hatte, weil er davon ausgegangen war, dass mit einem von uns etwas nicht stimmte, löste beinahe unverzüglich ein Schuldgefühl in mir aus.
"Tal", murmelte er, während er meine kalten Hände an seine Lippen führte, um meine Handinnenfläche sachte zu küssen. "Dr. Laughlin hat ihn heute morgen noch einmal gründlich durchgecheckt. Wäre etwas nicht in Ordnung gewesen, hätte sie ihn nicht gehen lassen. Das weißt du doch, oder?"
Natürlich wusste ich das. Die Privatklinik hätte Tommy nicht nach Hause gelassen, gäbe es auch nur den kleinsten Zweifel an seinem Zustand. Einerseits lag das wohl an der Angst, von Scott verklagt zu werden, sollte ein Fehler sich herausstellen, andererseits vermutlich an dem fetten Check, den sie für jeden Tag, an dem Tommy bei ihnen gewesen war, eingesteckt hatten. Ich wollte gar nicht wissen, wie hoch der Betrag war, den Scott die letzten Wochen über in dieses Krankenhaus gesteckt hatte. Für ihn war es jedoch nicht einmal eine kleine Delle in seinem Bankkonto.
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the one i want | ✓
Romance❝Sag mir, dass ich aufhören muss.❞ Scotts Stimme klang rau, beinahe heiser und als ich meine Augen öffnete, stellte ich fest, dass in seinen Augen das dunkle Verlangen genauso sehr tanzte wie in meinen eigenen. ❝Denn das sollte ich.❞ ❝Das solltest d...