1 0 | d i e n a c h w i r k u n g e n

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WIR WARTETEN FAST zwei Stunden.

Zwei Stunden, in denen mein Knöchel immer schmerzhafter pochte und ich Scott mehrmals zurückhalten musste, damit er sich nicht an der Rezeption über die lange Wartezeit beschwerte. Ich versuchte mir ihm gegenüber den Schmerz nicht allzu sehr anmerken zu lassen und tat so, als würden mich die Poster, die irgendwelche Sehenswürdigkeiten an der Amalfi Küste abbildeten, besonders interessieren.

"Signora Doves?", fragte eine der Schwestern und sah sich suchend im Raum um. Ich richtete mich auf und nahm Scotts Hand, als er mich aus meinem Stuhl zog.

"Per favore vieni con me."

Ahnungslos sah ich ihr hinterher, während Scott sich bereits in Gang setzte. Weil sein Arm sich ein weiteres Mal um meine Taille geschlangen hatte, hatte ich keine andere Wahl als ihm zu folgen. "Du bist dran, Nat."

Wir wurden in ein kleines Untersuchungszimmer geführt, das ebenfalls schon bessere Zeiten gesehen hatte. Während ich mich auf der Untersuchungsliege niederließ hockte Scott sich auf den Platz daneben. Ich starrte an die kahle Decke und wünschte, die Zeit würde schneller vergehen.

Die Tür öffnete sich schließlich ein erneutes Mal und ein Arzt Mitte Vierzig trat in den kleinen Raum. Als er mich entdeckte, schenkte er mir ein freundliches Lächeln. „Salve signora Doves. Come stai?"

Hilfesuchend sah ich zu Scott, denn meine Italienischkenntnisse reichten nur für einzelne Wörter wie Grazie aus. Vollständige Sätze, besonders wenn sie so fließend von einem Muttersprachler stammten, überforderten mich völlig.

Lei non parla italiano", half Scott aus. „Traduco per te."

Va bene", gab der Arzt zurück und ließ sich auf dem Hocker vor mir nieder. „Stai solo visitando qui?"

Mein Kopf brummte, während ich still ihren Austausch beobachtete. Sie hätten gerade über Politik reden können und ich hätte keinen Schimmer davon gehabt.

", antwortete Scott und blickte zu mir. „Ecco perché anche noi siamo qui. È caduta durante un'escursione e probabilmente si è slogata la caviglia."

Capisco", kam es vom Arzt neben mir. Er zog sich Einweghandschuhe über und blickte mich fragend an. „Diamo un'occhiata, va bene?"

Mein Blick glitt erneut zu Scott.

„Er sieht sich jetzt dein Bein an."

", gab ich wenig einfallsreich zurück.

Der Arzt schmunzelte, als er vorsichtig nach meinem Bein griff, es etwas anwinkelte und erst die Schürfwunden auf meinem Schienbein betrachtete, bevor er sich meinem Knöchel widmete. Er tastete das Gelenk ab, wobei ich das Gesicht verzog und hoffte, dass Scott von seinem Platz aus keine Sicht darauf hatte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte er sich wieder auf. „La sua amica è stata di nuovo fortunata. Non è certo una rottura, motivo per cui non abbiamo bisogno di radiografare il piede. L'abrasione deve essere pulita e, oltre agli antidolorifici, deve prendere qualcosa di antibatterico come misura preventiva in modo che non si verifichi un'infezione."

Scott entspannte sich etwas und erklärte dann: „Es ist nichts gebrochen. Er macht die Schürfwunden sauber und dann gibt er dir nicht nur die lang ersehnten Schmerzmittel, sondern auch noch etwas antibakterielles, damit du dir keine Infektion einholst, so viel Dreck wie in deinem Bein steckt."

Ich bezweifelte, dass der Arzt es so formuliert hatte, nickte aber zustimmend. „Gott sei dank."

Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit, die Zähne zusammen zu beißen, als mein Bein in Desinfektionsmittel getränkt wurde und jeder noch so kleine Haufen Erde aus der offenen Schürfwunde heraus gefischt wurde. Scott betrachtete mich beinahe mitleidig, weshalb ich stur in Richtung der Decke blickte.

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