3 0 | w i r b e l a u s u r t e i l u n d h a s s

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DER AUFZUG IN die dreiundvierzigste Etage fühlte sich sehr viel beengender an, wenn man nicht mehr bei Keller Artists arbeitete. Ich spürte die Blicke der Angestellten während der gesamten Fahrt auf mir, eine angespannte Stimmung in der Luft. Vermutlich, weil sie die ganze Zeit über schon vermutet hatten, dass ich mich bis an die Spitze hochgeschlafen hatte.

Erleichterung durchflutete mich, als der Aufzug in meinem ehemaligen Stockwerk hielt. Ich trat aus, ohne einen Blick zurück zu werfen, war aber überrascht zu sehen, dass niemand an der Rezeption stand. Normalerweise wäre es Valentinas Aufgabe gewesen, doch jetzt, wo sie scheinbar meine Vertretung übernehmen musste, war ihr Aufgabenbereich vermutlich zu breit gefächert.

Weil ich wusste, dass ich zu früh war und Valentina schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte, beschloss ich, meinem alten Büro einen Besuch abzustatten. Die Glastür war geöffnet, doch ich hielt inne, als ich nicht Valentina sah, die hinter meinem ehemaligen Schreibtisch saß, sondern eine männliche Person mitsamt Anzug und Krawatte. Definitiv nicht Valentina.

Zögernd klopfte ich an der geöffneten Tür. "Hallo?"

Mein Gegenüber sah mindestens genauso überrascht aus, als er den Blick von seinem Computerbildschirm anhob. "Kann ich irgendwie helfen?"

"Ich bin mit Scott Keller zum Mittagessen verabredet", erklärte ich, etwas verwirrt, wer mein altes Büro bezogen hatte. "Darf ich fragen wer Sie sind?"

"Nathan Fortner", gab er zurück, ohne sich von seinem Platz zu erheben. "Mr. Kellers Assistent."

Überrascht richtete ich mich auf. "Er hat jemanden eingestellt?"

Nüchtern erwiderte er meinen Blick. "Hattest du erwartet, in nächster Zeit wieder für ihn zu arbeiten? Denn es hat echt eine Ewigkeit gebraucht, bis mein Schreibtischstuhl geliefert wurde, und ich würde es wirklich schade finden, ihn so schnell wieder aufzugeben."

Ich schüttelte hastig den Kopf, denn das war wirklich das letzte, was ich im Moment wollte. Nicht nach den Blicken, die ich mit meiner bloßen Anwesenheit geerntet hatte. "Oh, nein. Ich hatte nur noch nichts davon gehört."

"Gut", gab er zurück und zuckte mit einer Schulter. "Kathy lästert in der Kaffeeküche nämlich ganz schön über dich. An deiner Stelle würde ich hier auch nicht arbeiten wollen."

Mein Atem stockte. "Kathy? Aus dem Online-Marketing?"

Nathans Mundwinkel zuckte. "Es gibt nur eine Kathy, die Low-Rise-Jeans trägt und denkt, sie wäre damit voll im Trend, oder nicht? Denn diese Kathy meine ich. In meinem Kopf war sie eigentlich immer nur die Kathy, die in der Kaffeeküche über dich lästert, wie ein kleines Schulmädchen."

"Himmel", murmelte ich. "Was ein-"

"Miststück", beendete er den Satz für mich. "Aber wenn wir ehrlich sind, ist sie vermutlich nur neidisch, weil sie nicht Scott Kellers Kinder austragen darf. Anders als andere Menschen in diesem Raum."

Mein Mundwinkel zuckte amüsiert. "Ich schätze mal, damit bin ich gemeint."

Verwundert sah er mich an. "Das letzte Mal, dass ich gecheckt habe, hatte ich keinen gebärfähigen Uterus. Natürlich meine ich dich."

Kurzerhand betrat ich den Raum, ließ mich auf den Sessel vor Nathans Schreibtisch fallen und überschlug die Beine. Zu meiner Überraschung war sein Blick nicht ein einziges Mal zu meinem Ausschnitt, meinem Hintern oder meinem gewölbten Bauch gewandert. "Also, Nathan. Wo hast du bisher gearbeitet?"

Seine Augen hefteten sich beinahe erschrocken auf mich. "Wird das jetzt eine Art inoffizielles zweites Bewerbungsgespräch? Denn das erste war schon nervenaufreibend genug, und da war keine hormongesteuerte Schwangere anwesend, deren Job ich geklaut habe. Ist das überhaupt legal?"

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