Seite 13

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Diese Seite ist die vorletzte Seite, die wir zusammen haben. Nur noch zwei Seiten trennen uns von dem Ende dieses Buches. Ich will es nicht wahrhaben, will mir mehr Zeit mit dir erkaufen, mehr Seiten erkaufen, aber das ist leider nicht möglich. Ich würde dir gerne so viele Fragen stellen... Was hält mich eigentlich davon ab? Wenn du magst, kannst du mir ja antworten. Ich werde da sein und dir zuhören.

Wie geht es dir gerade? Hast du Angst? Glaubst du an dich? Glaubst du dieser Geschichte, oder denkst du jemand will dir einen dummen Streich spielen? Hasst du mich?

Es würde mich sehr freuen, wenn du mir antwortest, aber du musst nicht. Du musst nie tun, was ich dir sage, denn ich bin der letzte, der dir irgendetwas vorschreiben darf. Tu das, was du willst, verhalte dich so, wie du willst und lebe dein Leben nach all dem hier so wie du willst. Denn das Leben ist zu kurz, um jemand anderen entscheiden zu lassen, wie man es lebt. Wie du am eigenen Leib festgestellt hast, kann das Leben in nur wenigen Augenblicken zu Ende sein. Man rechnet nicht damit, aber auf einmal ist es aus, also lebe bis zum Schluss deinen Traum. Bevor du das machen kannst, musst du jedoch zuerst zurück in dein richtiges Leben. Ich habe keine Ahnung, ob es dafür eine Anleitung gibt, ob irgendjemand auf dieser Welt das bereits erlebt hat, also weiß ich auch nicht wie wir beginnen könnten. Ich glaube einfach du musstest zuerst einmal herausfinden, dass du in einer falschen Welt lebst. Das hätten wir ja schon einmal erledigt. Als nächstes solltest du an deine Familie, an deine Freunde denken, an gemeinsame Momente. (Am besten Momente, die vor drei Jahren passierten, denn alles nach diesen drei Jahren wäre ja schon in der falschen Welt.) Wenn du dich vielleicht sehr konzentrierst kannst du vielleicht ihre Stimmen hören, ihre Stimmen, die dich anflehen zurückzukommen. Du musst auf diese Stimmen hören, musst zurückfinden.

Ich weiß, ich bin wirklich schlecht im Helfen. Es ist nur so, dass ich noch nie jemanden bei einem solchen Problem geholfen hab, oder besser gesagt, noch nie wirklich jemanden geholfen habe, ohne dass es mir dadurch mehr geholfen hätte als der Person. Aber jetzt will ich das alles wieder gut machen und dir helfen. Es wird nicht reichen, um alle meine Sünden zu beheben, aber ich finde es wäre ein guter Anfang.

Also lass uns starten. Am besten erzählst du mir etwas über deine Familie, über deine Freunde, über dein Leben, Hauptsache es beinhaltet nichts von den vergangenen drei bis vier Jahren. Du musst es nicht jetzt gleich machen, du musst es gar nicht machen, wenn du nicht willst. Du kannst zuerst die letzten Seiten lesen und mir dann von dir und deinem Leben erzählen, oder du erzählst es mir, wenn du im Bett liegst, in der Dunkelheit, falls du dir dann nicht so komisch vorkommst. Eine weitere Idee, die ich habe, wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie funktioniert, ist, dass du, wenn du träumst und du weißt, dass du träumst, versuchst aufzuwachen, aber nicht hier, sondern in der richtigen Welt. Ich weiß es ist schwer überhaupt zu wissen, dass man in einem Traum ist und es ist auch schwer aufzuwachen, vor allem in einer ganz anderen Welt. Ich weiß auch nicht, wie ich es beschreiben soll, ich habe es auch noch nicht versucht, aber einen Versuch wäre es wert.

Du musst wahrscheinlich denken, ich wäre komplett durchgeknallt mit diesen verrückten Ideen. Ich weiß nicht einmal selbst, ob sie funktionieren, oder sie überhaupt durchführbar sind, aber du könntest es versuchen, denn es ist besser zu kämpfen und zu versagen, als gar nicht zu kämpfen und direkt am Anfang zu versagen. Dieses Zitat habe ich irgendwo gelesen, ich weiß nur leider nicht mehr wo und wer es gesagt hat, da ich mich für solche Dinge früher nicht interessiert habe, aber ich hoffe es hilft dir trotzdem ein wenig. Und eines noch,

glaube an dich!

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