8. Der Entschluss

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So tell me where should i go? To the left, where nothing is right? Or to the right, where nothing is left? (Naruto)

Zunächst zaghaft folgten die Partygäste Williams Anweisungen. Nach weiterem Geschrei wurden ihre Schritte schneller und fluchtartiger. Dominik versuchte sich bei seinen Freunden zu entschuldigen während William sie weiterhin anbrüllte.

Ava war zu erschöpft um da mitzumachen, sie ließ sich auf die Bank sinken und stützte den Kopf in die Hände. Als der letzte Gast verschwunden war, verschloss William die Tür und kam dampfend wie eine Lokomotive auf sie zu.

"Was zur Hölle habt ihr euch dabei gedacht?!" Dominik winkte ab.

"Ach ist doch halb so wild. Ava und ich wollten uns nur eine schöne Zeit machen." Williams Blick schoss zu ihr und verwundert lass sie Enttäuschung in seinen Augen. Er war enttäuscht? Von ihr?

"Du müsstest es besser wissen. Der General wird nicht erfreut sein und die Regierung schon gar nicht."

"Pff, was soll schon passieren.", warf Dominik ein. Vor ihrem geistigen Auge sah Ava ihren Bruder. Wie er leblos und zu ewigem Schlaf verdammt in seinem Bett lag. William sah sie starr an. Es schien als wüsste er genau wovor sie Angst zu haben brauchte.

Dominik setzte sich neben sie auf die Bank und versuchte seinen Arm um ihre Schulter zu legen. Instinktiv schuf sie Abstand zwischen sich und dem verantwortungslosen Bewacher. Sie hätte es besser wissen müssen.

"Das hier hätte nie passieren dürfen und ich habe keine Lust euch beide zu babysitten, also hört auf mir Ärger zu machen." Wütend sprang Dominik auf.

"Tu jetzt mal nicht so als wärst du unfehlbar! Es war eine kleine Party, kein Weltuntergang, also komm von deinem hohen Ross runter. Ich kenne da ein paar richtig miese Geschichten über dich. Vielleicht sollte ich die deinem Vater und Ava mal erzählen. Dann wärst du nicht mehr so arrogant."

"Ist das eine Drohung?", wisperte William und trat näher. Zwischen den beiden entstand ein Starrwettbewerb. Die Spannung des Testosterons war mit Händen greifbar und alles was Ava tun konnte war hilflos zuzusehen. Ihre Nerven waren zum bersten gespannt. Würden sie sich prügeln?

Schließlich gab Dominik nach und verschwand mit einigen wüsten Beschimpfungen in seinem Zimmer. Die Tür fiel hinter ihm krachend zu und hinterließ eine unheimliche Stille. Williams zorniger Blick wandte sich ihr zu. Unsicher stand sie auf und setzte zu einer Entschuldigung an, doch William kam ihr zuvor.

"Wie kann man nur so dumm sein. Solch ein Verhalten hätte ich von ihm erwartet, aber du? Du weißt genau welche Konsequenzen auf dich warten, solltest du dich daneben benehmen. Wie ein verdammtes Kleinkind!" Seine Worte verletzten Ava. Es fühlte sich wie Bevormundung an und der herablassende Tonfall half nicht. Sie wollte störrisch sein, wollte ihm widersprechen, aber was würde das bringen? Er hatte recht, so sehr es sie wurmte, sie besaß nicht dieselbe Freiheit wie Dominik.

"Es tut mir leid.", flüsterte sie und schluckte ihren Stolz hinunter. Schnaubend schüttelte er den Kopf.

"Ich brauche diese Entschuldigung nicht. Sie hat keinen Wert für mich. Ich hoffe nur, du weißt was du mit dieser kleinen Party angerichtet hast."

"Ich weiß..ich weiß..es sollte nicht so aus dem Ruder laufen. Dominik wollte nur ein paar seiner Freunde einladen." Sie kam sich selbst so dumm vor.

"Nur ein paar Freunde..egal, du wirst diese Geschichte dann im Interview in zwei Tagen erklären können. Bis dahin wissen wir sicher auch was deine Bestrafung sein wird."

Das Interview, die Bestrafung, für William schienen das nur leere Wörter zu sein. Ava konnte weder das eine noch das andere verdauen. Ohne ein weiteres Wort verließ sie ihn und sperrte sich in ihrem Zimmer ein. Sie war müde, aber gleichzeitig viel zu wütend um zu schlafen.

Erbsünde  #Wattys2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt