Looking for answers for a purpose long gone. What cruel part we have to play. To live on once they went away. The Flame that burns the lies away, the truth revealed, let come what may. (Layers of Fear 2)
Die Waffe immer noch in der Hand beobachtete er wie das Militär den Raum füllte und auf Ava zielte. Sie war umzingelt und allein. Ein Sanitäter trat zu ihm und begutachtete das Ausmaß seiner Wunden. Dem Gesichtsausdruck nach vermutete William nichts Gutes.
"Können Sie das Bein bewegen?", fragte der Sanitäter vorsichtig und versuchte den Betonbrocken zu bewegen. Der Schmerz raubte William den Atem und machte ihn für einen Moment blind.
"Nein.", keuchte er und krümmte sich. Sein Mageninhalt drohte sich zu entleeren und von weitem hörte er rufe. "William, ruhig. Du musst atmen.", es war Avas Stimme. Als er die Augen wieder öffnete saß sie neben ihm auf dem Boden. Zwischen Wut und Bitterkeit, mischte sich unerwartete Sorge in ihren Zügen.
"Hände in die Höhe, Miss Park. Wir werden Sie jetzt in Gewahrsam nehmen." "Wieso?", fragte sie und stand langsam auf. Ein Soldat trat mit Handschellen vor.
"Wegen der Ermordung unserer Regierung."
"Nein! Wartet!", rief William aus und versuchte sich aufzurichten. Erneut wurde ihm schlecht, aber er durfte diese Anschuldigung nicht so stehen lassen. "Bitte, Archer, bleiben Sie ruhig liegen. Ihre Verletzungen sind schwer." Der Sanitäter drückte ihn zurück auf den Boden, doch William wehrte sich.
"Nein, Ava hat uns gerettet! Sie hat...ohne sie wären wir alle tot.", presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Der dienstoberste Soldat trat unsicher von einem Fuß auf den anderen.
"Wie geht es Innenminister Hutter?", fragte er, statt eine Entscheidung zu treffen. Neben Hutter saß ein weiterer Sanitäter und untersuchte die Verletzungen des älteren Mannes. Alles was William sah war kreidebleiche Haut und einen bewegungslosen Körper. War er überhaupt noch am Leben? Kanzler Herzele schien es nicht zu sein. Seine glasigen Augen starrten wie so viele andere in dem Raum an die Decke. Der Brustkorb blieb erschreckend ruhig.
"Er ist in einer schlechten Verfassung. Wir müssen ihn schnellstens ins Krankenhaus bringen." "Soldat Archer auch. Sein Bein...es sieht nicht gut aus." Damit hatte William schon gerechnet. "Aber was machen wir mit..." Ava strafte die Schultern und warf ihren Feinden einen kalten Blick zu.
"Ich werde nach Hause gehen.", meinte sie und zwang sich durch die Reihen erfahrener Kämpfer. Keiner hielt sie auf, jeder wartete auf einen Befehl. Sie hatten etwas anderes erwartet, einen Kampf. Vielleicht sogar mit einer erwachten Mordgier Avas, doch niemand hätte damit gerechnet, dass sie einfach ging. William sah ihr hinterher.
Er wollte ihr nachrufen und gleichzeitig schweigen, hatte er nicht alles gesagt, was es zu sagen gab? Der Sanitäter gab ihm eine Spritze, um die Schmerzen zu dämpfen und danach wurde alles schwarz. Als William wieder erwachte lag er in einem Krankenhausbett.
Warm zugedeckt ließ er seinen Blick durch das karg eingerichtete Zimmer wandern. Es gab nur ein Bett, also würde er zumindest keine nervigen Zimmergenossen ertragen müssen. Zu seiner linken zeigte ein großes Fenster den trüben Himmel eines verhangenen Tages. Es roch nach Desinfektionsmittel und Sauberkeit. Neben ihm stand ein Beistelltisch mit einem Glas.
Jeder Zentimeter seines Körpers tat auf unterschiedliche Weise weh, aber es war das seltsame Gefühl seines Beines, dass alles andere schließlich in den Hintergrund rücken ließ. Ein fünfzigjähriger Mann in einem weißen Kittel trat ein und lächelte ihn vorsichtig an. Seine blauen Augen hatten etwas Beruhigendes, auch wenn William nicht genau sagen konnte, warum.
"Guten Morgen, Herr Archer. Mein Name ist Doktor Schick. Ich bin ihr zuständiger Arzt. Wie fühlen Sie sich?"
"Was ist mit meinem Bein?", krächzte er mit trockener Kehle. Schick schüttelte bekümmert den Kopf und griff nach dem Glas neben William. Behutsam legte er es in Williams Hände und half ihm zu trinken. Das Wasser schmeckte göttlich und beinahe augenblicklich fühlte William sich klarer im Kopf.
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Erbsünde #Wattys2021
Science-FictionMördertochter. Eine nicht unübliche Bezeichnung in Avas Leben. Schließlich war ihre Mutter tatsächlich eine grausame Mörderin. Blutgierig und Wahnsinnig zerstörte sie mit ihren übersinnlichen Gaben halb Europa. Nach ihrem Tod, blieb Europa der Wiede...