3. Kapitel

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Anscheinend sind wir im Hotel angekommen, ich habe es nicht gesehen, da ich meine Augen geschlossen hielt, damit mir nicht schwindelig wird.
Langsam und unnatürlich sanft lässt mich Alec wieder runter. Die ersten Sekunden dreht sich alles in meinem Kopf, aber langsam kann ich auch wieder klarer sehen.

Ich blicke in Alecs Gesicht und erkenne nur ein kaltes Poker Face. Uh, das wird spannend. Was er kann, kann ich schon lange und so schirme auch ich meine Emotionen ab. Dann lehne ich mich an die Aufzugwand und starre an die Tür, damit ich ihn nicht ansehen muss. Denn wenn ich es mache, dann fühle ich mich zu ihm hingezogen und habe meinen Körper nicht mehr unter Kontrollr.

Aber dieses Gesicht muss man ja quasi anstarren. Es wurde zum anstarren gemacht. Diese Wangenknochen. Die vollen Lippen. Die definierten Augenbrauen. Die geschwungenen Wimpern. Und natürlich die wunderschönen blauen Augen...

Die mich beim Starren beobachten.

Scheiße. Peinlich berührt wende ich schnell wieder meinen Blick ab. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich ihn anstarre. Ich spüre die Röte meine Wangen hinaufkriechen, die noch verstärkt wird, als ich sein leises raues Lachen höre. Dabei breitet sich eine wohlige Gänsehaut auf mir aus.

Ich könnte mich gerade selbst schlagen. Wie blöd kann man denn eigentlich sein und wieso geht die Aufzugtür nicht auf.

Ah, jetzt, vielleicht hätte ich früher dran denken müssen, aber da war ich beschäftigt mit starren.

Schnellen Schrittes verlasse ich den Aufzug und trete in eine Hotel Suite. Der Kerl weiß anscheinend nichts nützliches mit seinem Geld anzufangen. Erst kauft er mich und verheiratet mich illegal mit ihm, dann bucht er eine überteuerte Hotelsuite und was weiß ich noch alles.

Schnell habe ich den ganzen offenen Bereich gemustert, schon steuere ich geradewegs auf eine offene Bar zu. Ich trinke zwar nichts und bin auch kein großer Fan von Alkohol, aber manchmal hat jeder das Bedürfnis sich zu betrinken und zu vergessen. Bei mir ist das genau jetzt.

Blind greife ich nach irgendeiner Flasche, die aussieht wie Wodka, nehme ein Glas und schütte mir ein. Gerade als ich das Glas an meine Lippen legen will, wird es mir aus der Hand genommen und ich Blicke in blaue Augen, die mich wütend anfunkeln.

"Was soll das? Lass mich jetzt trinken."

"Du wirst jetzt nichts trinken, dass erlaube ich dir nicht.", grollt er los, mit Wut in seiner Stimme. Aber dadurch ist sie noch anziehender für mich.
Was ist los mit mir? Wie reagiere ich auf eine Stimme?

Jetzt will ich nur nich dringender betrunken sein, um nicht solch komischen Gedanken ausgeliefert zu sein.

"Wer bist du, dass du mir das verbieten kannst? Mein Vater?", meine ich sarkastisch. Als ich kurz an meinen Vater denke spüre ich einen Stich in meinem Herz, aber die Trauer verdränge ich ganz schnell wieder und konzentriere mich auf den Mann vor mir, der mich jetzt mit hochgezogenen Augenbrauen mustert.

"Nein. Aber dein Ehemann." Das ist doch jetzt nicht sein fucking Ernst.
Aber anscheinend doch, denn ich erkenne keine Belustigung in seiner Stimme. Nur toter Ernst.

"Du bist doch verrückt. Das ist illegal und ich will dich nicht heiraten.", stelle ich klar, wobei meine Stimme am Ende lauter wird.

"Oh oh, du hast da was nicht verstanden. Wir sind schon vereiratet, außerdem gehörst du mir und das bedeutet ich kann über dich bestimmen."

"Du bist dich sowas von krank im Hirn. Bist du dir sicher, dass du nicht eingewiesen werden musst? Du kannst mich nicht einfach so kaufen. Ich bin ein Mensch und habe auch meine Rechte und Zwangsheirat ist verboten und zählt genau so viel wie ein Kaugummi, der unter deinem Schuh klebt.", die Wut übernimmt mich langsam und so kommt mein Temperament hervor.

Doch Alec lacht nur rau auf und nimmt mich überhaupt nicht ernst.
"Ach Schätzchen, du hast eins vergessen. Mit Geld, Macht und den richtigen Kontakten kann man alles erreichen."

"Nenn mich nicht Schätzchen. Und dein Geld, sowie deine ach so tolle Macht und deine bescheuerten schleimigen Kontakte kannst du dir in deinen Knackarsch schieben." Verdammt habe ich ihm gerade indirekt ein Kompliment gemacht? Um die vielleicht folgende peinliche Situation zu umgehen entferne ich mich von ihm und gehe in Richtung des Aufzuges. "Aber merk dir eins, du wirst es noch bereuen, dass du mich wie einen Gegenstand gekauft hast."

Ich drücke den Aufzugknopf und warte mit auf den Boden tippenden Fuß ungeduldig auf den Aufzug. Gerade als sich die Türen öffnen, werde ich wieder einmal hoch gehoben und in einem finsteren Raum abgestellt, der sich als Schlafzimmer entpuppt.

"Wir sollten langsam schlafen gehen. Morgen müssen wir früh raus, da wir nach Hause zu unserem Haus fliegen.", meint er immer noch eingebildet grinsend.

"Wo ist denn dein Haus?", dabei betone ich dass dein, damit er merkt, wie viel ich davon halte. Nämlich gar nichts.

"Wir fliegen nach Spanien.", mit diesen Worten schiebt er mich in das Badezimmer. Da mir ohnehin nichts anderes übrig bleibt, mache ich mich Bettfertig. Er hat mir ein großes T- Shirt hingelegt, was wahrscheinlich von ihm ist. Kurzerhand schlüpfe ich hinein, bürste meine Hüftlangen Haare noch einmal durch und gehe dann in das Zimmer zurück.

Ich lege mich in das große Bett, decke mich zu und kuschel mich ins Kissen.

Im Halbschlaf bemerke ich noch, wie sich jemand hinter mich legt und ich an eine muskulöse Brust gezogen werde. Aber ich bin schon zu müde, um irgendetwas dagegen zu unternehmen.

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