Kapitel 1

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Disclaimer: Diesmal keine Fanfiction. Nur ein kleines Buch, mit Charakteren, aus meiner Fantasie entsprungen und viel, viel Abenteuer.

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I wanna feel the sun, the waves, just wanna cross the states, making up as we go
That's how's gon' be, young wild and free
Not gonna slow down
Up to the max, until we crush, we're not gonna stop now
-
All I need in this life of sin is me and my girlfriend
Down to ride till the happy end, is me and my girlfriend  

Girlfriend ~ Icona Pop

Frances' Kopf knallte mit einem dumpfen Schlag gegen die Kopfstütze und sie lachte, während ein wenig Asche von ihrer Zigarette in den Fußraum fiel und zerbröselte - Randale auf dem Highway.

„Da steht ein Aschenbecher, Frannie. Da, genau vor deinen Augen", murmelte ich und versuchte meinen Blick nicht von der Straße zu lösen.

Die Blondine neben mir schenkte dem runden Glasteller keine Aufmerksamkeit, inhalierte stattdessen einen weiteren Zug und blies blaue Rauchringe in die Luft. Unser Auto war verrostet, angekratzt und verdreckt - es konnte kaum schlimmer kommen. Auf dem Boden setzte sich eine Staubschicht an, zwischen den Ritzen der Rückbank sammelten sich Krümel und sonstige Essenreste, das Armaturenbrett klebte aufgrund einer uns unbekannten Flüssigkeit und ich hätte schwören können, dass sich vorhin etwas im Kofferraum bewegt hatte. Nicht, dass uns das in irgendeiner Weise stören würde. Allein schon der Gedanke, einen fahrbaren Untersatz und somit auch ein ganzes Stück Freiheit zu haben, zauberte mir ein enthusiastisches Lächeln auf die Lippen.

 Sie hatte das Fenster heruntergekurbelt, ihre Haare wehten ihm Wind und sie grinste weiterhin.

Ein schwaches: „California", verließ ihren Mund, ehe sie den Zigarettenstummel am Sitzbezug ausdrückte und achtlos aus dem Fenster warf. Randale. Randale und Vandalismus auf dem Highway.

Er fiel lautlos auf den Asphalt und wurde schließlich von einer Windböe fortgerissen, die das Auto verursachte.

„California. Da will ich hin. Stell' dir das mal vor, Julianna. Wir beide. Du und Ich. Freitagabend am Strand, die Skyline von San Francisco vor und die Skyline von Oakland hinter uns. Mit Bier, mit einem Lagerfeuer, mit einer Explosion an paradoxen Zukunftsplänen. Dann am nächsten Tag, am Samstag, ein Sonnenaufgang. Immer noch am Strand. Seevögel werden schreien, das Meer wird rauschen, ein paar Surfer werden vorbeikommen. Wir werden lachen. Lachen und uns über die permanente Ungerechtigkeit unserer beider Leben streiten. Und du und ich, Babe, wir liegen im Sand und genießen die Sonne, den Alkohol und die pure Freiheit."

Frances kurbelte das Fenster vollständig herunter, streckte ihren Kopf bei vollem Fahrtwind nach draußen und wiederholte ihre letzten Worte in einem kreischenden Ton: „DIE PURE FREIHEIT!"

Auch aus meinem Mund kam ein Lachen, ehe ich meine langen orangen Haare aus meinem Sichtfeld beförderte und die Sonnenblende nach unten klappte. Augenblicklich fielen mir hunderte kleine Zettel auf den Schoß. Meine beste Freundin griff ungeniert in die bunte Mischung aus Liedtexten, Kurznachrichten, Kassen- und Einkaufszetteln und hielt siegessicher ein kariertes Blatt Papier nach oben. Ein Zitat.

Das „Just because you're paranoid doesn't mean they aren't after you" war das Letzte, das sie rausbrachte, ehe sie mir beherzt ins Lenkrad griff und auf die Hupe schlug.

„Was zum...Frances!", beschwerte ich mich lautstark, als das aufschreckende Geräusch verklungen war und ich den Wagen wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. Zwanzig Zentimeter weiter und wir wären mit drehenden Reifen im Graben verloren gegangen.

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