Kapitel 8

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Einen schönen ersten September, liebe Leser! ♥ (#wakemeupwhenseptemberends #staystrongbilliejoe) 

Dieses Kapitel umfasst 2.468 Wörter - doppelt so viel, wie ein normales Kapitel. Ich liebe den Anfang, das Ende ist ganz okay und der Mittelteil passt mir irgendwie gar nicht. Ich hoffe jedenfalls, dass es euch einigermaßen zusagt. 
Oben sollte eine Collage zu sehen sein, in diesem Kapitel von Billie. (Gott, ich liebe diesen Mann. Das nächste Kapitel wird hart.)
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr mir (bitte, bitte, bitte macht das. Mir gehen sonst die Ideen aus.) Aufgaben für mögliche Lose in die Kommentare schreiben, ich würde mich darüber freuen. 

Rage and Love,
Whatsername. ♥

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This is the dance for all the lovers
Takin' a chance for one another
Finally it's our time now
These are the times that we'll remember
Breaking the city's heart together
Finally it's our time now
It's our time now

Our Time Now ~ Plain White T's  

Kleine und große Blasen schwebten um mich herum. Alles schimmerte in den unterschiedlichsten Tönen - von den zart blauen Strahlen der Unterwasserlichter bis zu der fast schwarzen Wasseroberfläche. Ich öffnete den Mund zu einem überglücklichen Lächeln und mehr Luftblasen traten aus. Meine Kehle brannte, mein Kopf dröhnte und meine Lungen schrien verzweifelt nach Luft. Es könnte mich nicht weniger stören. Mein Körper war schwerelos, obwohl meine Zehen den stählernen Boden des fast 10 Meter tiefen Beckens berührten. Ob es eine gute Idee war mit den Füßen voran vom Fünf-Meter-Turm zu springen? Wahrscheinlich nicht. Aber es war friedlich. Nach meiner Meinung zumindest. Allerdings hatte ich auch viel zu viel Alkohol getrunken. Schon erstaunlich, was man mit ein weniger roher Gewalt, Muskeleinsatz und einer Brechstange anrichten kann, wenn man weiß, dass sich im Lager des Kiosks kistenweise Spirituosen befinden.

War ich inzwischen nicht schon viel zu lange Unterwasser?

Anscheinend schon, denn plötzlich wurde die gerade noch stille Wasseroberfläche von einer latent tätowierten Hand durchbrochen, die sich krampfhaft öffnete und panisch versuchte irgendetwas zu fassen zu bekommen. Ich fühlte mich wie die Gewinnerin eines Fang- oder Versteckspiels: Du kriegst mich nicht. Es dauerte nicht lange und die Hand verschwand. Hätte ich sie ergreifen sollen? Wahrscheinlich. Hätte, hätte, Fahrradkette. Lange Zeit zum Überlegen hatte ich jedoch nicht mehr, denn auf einmal landete ein zweiter Körper im Wasser. Zwei erschrockene, grüne Augen waren trotz des Wassers weit aufgerissen und durchsuchten die zauberhafte Unterwasserwelt nach mir. Billie's Haare waren ebenso schwerelos wie die meinen – doch er war komplett angezogen. Trotz der Tatsache, dass ich langsam aber sicher nach oben trieb, war ich erstaunlicherweise weit unten im Becken. Mit ein paar hilflosen Arm- und Beinschlägen war er bei mir, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und gab mir dann eine Ohrfeige, die bestimmt schallend und schmerzhaft gewesen wäre, würde ihn nicht der Widerstand des Wassers aufhalten. Aus seinen Mundwinkeln blubberte ebenfalls Sauerstoff und er griff beherzt um meine Hüfte, während seine Beine gleichzeitig anfingen zu paddeln und uns so zügig nach oben brachten.

Wir befanden uns so nah am Beckenrand, dass gerade mal meine Fingerspitzen aus dem Wasser herausragten und schon von beringten filigranen Händen ergriffen wurden. Ich blieb mit meinem Hüftknochen, der Bikinihose und den unteren Rippen am Beckenrand hängen, schürfte mir die Haut auf und zerriss fast den Schwimmstoff. Ich blinzelte viel zu oft und versuchte die schwarzen Punkte aus meinem Sichtfeld zu vertreiben, machte es aber nur noch schlimmer. Ich sah alles wie durch ein schlecht geputztes Objektiv.

Da war Frances, direkt vor mir, die Billie anbrüllte, der sich über mich gebeugt hatte und mich sanft anlächelte. Seine schwarzen Haare waren nass, klebten an seiner Stirn, der Eyeliner um seine grünen Augen fand sich quer auf seinen Wangen wieder und er schien zu frieren. Jedenfalls zitterten seine tätowierten Finger, mit denen er mir zuerst sanft über die Wange strich und dann erneut zu einer Backpfeife ausholte. Diesmal war ich allerdings schlauer, drehte meinen Kopf im richtigen Moment zur Seite und brabbelte irgendwelche zusammenhanglose Worte, die ihnen wohl verständlich machen sollten, dass ich nicht ertrunken war und es mir gut ging.

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