Kapitel 9

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3.000 Wörter, ich fass' es nicht.
So viel hab' ich noch nie geschrieben.
Ich wusste nicht wie ich das Kapitel zu Ende bringen sollte und musste sogar die ein oder andere Träne vergießen. Oh man, was hab' ich da bloß angestellt.
Gewidmet ist das Kapitel SoldMySoulToMusic - Danke für all die lieben Kommentare. <3
Irgendwie klingt dieser Teil hier ziemlich endgültig und wie ein Ende, aber das Buch geht natürlich noch ein gaaanzes Stück weiter, keine Sorge.
Oben findet ihr Vampire Money von My Chemical Romance, das Lied wurde irgendwann im Kapitel mal erwähnt (und ist nebenbei der Wahnsinn - vor allem die Bedeutung. Ich hätte mir Gerard aber trotzdem als Edward in Twilight vorstellen können ;-;) und daneben ein GIF von Billie, weil das (meiner Meinung nach) ziemlich gut zur Endszene gepasst hat.
Wundert euch nicht, dass sich die Besetzungliste oft verändert, ich finde einfach keine perfekte Schauspielerin/Sängerin/wasauchimmer, die auf Julianna passen könnte. Denise Duck war für mich aber sehr nah dran.
Viel Spaß, ich bin wirklich sehr sehr sehr auf eure Kommentare gespannt!

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And you were searching your soul 
And you got lost and out of control 
You went over the edge of joking 
Died of a broken heart

X-Kid ~ Green Day   

Inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt, morgens an den komischsten Orten aufzuwachen und erst einen Moment zu brauchen, um zu realisieren, wo ich mich denn genau befand. In diesem Fall war es ein bisschen einfacher. Ich öffnete schwerfällig die Augen und fand mich im hinteren Teil eines Autos wieder. War ich gestern nicht ausgestiegen? Grummelnd musste ich feststellen, dass das Erbrochene von gestern weiterhin im Fußraum klebte und Frances, John und Billie das Fahrzeug bereits verlassen hatten. Mit einer halben Verrenkung erhaschte ich einen Blick auf die Uhr und erkannte, dass es bereits kurz nach elf war. Bei jeder Bewegung knisterte die Folie über meinem Tattoo und die gesamte Schulter fühlte sich irgendwie taub an. Durch die Scheiben strahlte mich die warme Märzsonne an und ich tastete überfordert nach meiner Brille, darauf bedacht, nicht mit der flachen Hand in das halb-verdaute Gemisch zu greifen. Hustend griff ich nach dem Türöffner und lehnte mich dann mit meinem vollen Gewicht dagegen, sodass ich mit einem lauten Rumpeln aus dem Pkw fiel und auf Pflastersteinen landete. So weit so gut. Anscheinend hatten wir es zurück zu Billie geschafft, das riesige Gitter samt Hecke, die weitläufige Einfahrt, den Pool und die gepflegten Blumenbeete konnte ich jedenfalls als seinen Vorgarten identifizieren. Es waren nur wenige Schritte bis zur weit geöffneten Garage, in der mehrere teure Autos standen und unser Ford. Das Gepäck stand bereits daneben und in einiger Entfernung konnte ich John ausmachen, der mit dem Gartenschlauch einen mintgrünen Hippiebus wusch. Ob er wohl auch mitkommen würde? Umständlich schälte ich mich aus Billies Oberteil und nahm mir eine schwarz-rot karierte Bluse aus meiner Reisetasche. Dass sich Vivien noch nicht wieder zuhause befand, entging mir nicht. Seufzend stopfte ich das Bandshirt zu meinen anderen Sachen in die Tasche und stolperte dann etwas unbeholfen über das feuchte Gras zu dem Schlagzeuger.

"Morgen", lächelte ich matt und John grinste fröhlich.

"Siehst ein bisschen zerknautscht aus, wie gehts' deinem Kopf und der Schulter?"

Ich schnappte mir einen Lappen und begann die Scheiben vom übrig gebliebenen Staub zu befreien: "Der Kopf tut überraschend wenig weh, meine Schulter bringt mich allerdings fast um. Was ist mit deinen Haaren passiert?"

Ich öffnete die Tür und wischte über die Innenseite der verglasten Oberfläche, während John einen Schmollmund zog und sich an den Kopf fasste. Sein grüner Mohawk war verschwunden, allgemein war kein Tröpfchen grüne Farbe mehr zu finden, die Haare erschienen mir nun fast kinnlang und dunkelbraun.

"Falls jemand die Polizei informieren wird, weil über 800$ aus der Barkasse fehlen, suchen sie nach einem Grünhaarigen, somit wäre ich ausgeschlossen. Was Haarfarbenentferner alles anrichtien kann, was?"

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