19 : drei Finger

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Sie fühlt ihren Kopf ab und hält mit ihrer Hand beim Verband inne. ,,Mein Kopf tut weh.", murrt sie vor sich hin. ,,Wir haben dich in der Küche auf dem Boden gefunden. Du hast dich am Kopf verletzt.", antworte ich ihr ohne lange Umschweife. Einen Moment lang passiert gar nichts.

Sophie P.O.V.

Mir ist schummrig, würde ich nicht liegen, dann würde ich bestimmt sofort wieder zusammenbrechen.
Wieso soll ich denn in der Küche gelegen haben? Wer hat mich denn dann hier hingebracht? Ist meine Familie nicht im Urlaub? Sollte ich nicht alleine zuhause sein? Warte...
Ich realisiere, was ich da gerade denke.

Ich lege meinen Arm neben mich, der bis eben noch über meinem Gesicht lag, so dass ich nichts sehen konnte. Vor meinen Augen ist aber noch alles schwammig. Ich kneife sie fest zusammen, doch es bringt nichts.
Ich erkenne einen rothaarigen Mann im Pullover. Ich kenne ihn. Aber wer ist er...
Er sieht mich die ganze Zeit an.

Doch aufeinmal wendet sich sein Blick nach hinten. Was ist dort? Ich versuche es auch zu sehen, aber das funktioniert aus meiner Position nichts. Ich erkenne rein gar nichts.
Ich möchte mich aufsetzen, aber es ist, als würde mein Körper mir nicht gehorchen. Ich kann mich einfach nicht bewegen. Man ist das nervig, wieso passiert mir sowas.

Ich schließe meine Augen, um besser nachdenken zu können. Besser, wenn ich nichts sehe, als verschwommen.
Aufeinmal höre ich auch Stimmen, die sich unterhalten. Ich verstehe zwar nichts, aber mir kommt etwas vertraut vor.
Aber das ist nicht meine Familie. Aber wer sollte sonst in unserem Haus sein?
Ich versuche meine Hand zu bewegen.
Mit Mühe und Not schaffe ich es sie zu einer Faust zu ballen und wieder zu öffnen. Jetzt sollte es gehen.

Ich wage einen neuen Versuch mich aufzusetzen und stütze mich dabei vorsichtig ab.
Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an bis ich wirklich sitze.
Dann bemerke ich, dass ich meine Augen immer noch geschlossen habe.
Im ersten Moment sehe ich zwar immer noch verschwommen, aber das verschwindet langsam stück für stück.
Die Stimmen ergeben in meinem Kopf immer noch nur ein einziges Wirr Warr.
Ich taste mit der Hand nach hinten und schiebe mich ein Stück an die Sofalehne.
Es herrscht Stille.

Ich habe langsam wieder das Gefühl, dass alle meine Sinne beisammen sind.
Ich sehe zwischen den neun Leuten hin und her.
,,Ich kenne euch.", murmel ich verwirrt.
Die Blicke der meisten Personen schwanken zwischen Besorgnis und Verwirrung.
Einige schauen auch gleichgültig drein.
Dann bleibt mein Blick an dem rothaarigen hängen.

,,Weißt du wer wir sind?", fragt irgendjemand, aber das nehme ich gar nicht wirklich wahr.
Ich lasse meinen Blick nicht von dem Mann ab, bis mir Bilder in den Kopf schießen von einem kleinen rothaarigen Jungen.
,,Gaara.", sage ich nun erstaunt und sein Gesicht löst sich von der Anspannung.

Dann sehe ich mir auch die anderen noch einmal genau an. ,,Sai, Darui, Chojuro...", murmel ich noch vor mich hin. ,,Sasuke.", fällt mir als letztes noch ein.
Aber die restlichen Namen wollen mir nicht in den Sinn kommen. Ich denke so gut es geht nach, aber die Schmerzen lassen das kaum zu.

,,Du solltest dich lieber wieder hinlegen.", sagt Chojuro zu mir. Mir tut irgendwie alles weh und ich habe keine Kraft, um darüber nachzudenken.
Also tue ich einfach, was mir gesagt wurde und lege mich wieder hin.

,,Erinnerst du dich auch an den Rest von uns?", fragt eine Männerstimme, aber ich bin so angeschlagen, dass ich nicht sagen kann, wer es ist.
,,Ich kenne euch aufjedenfall.", sage ich und schaue nur die Decke an. Um meinen Kopf zu drehen fehlt mir die nötige Kraft.
,,Sie hat aufjedenfall maximal einen Teil ihres Gedächtnisses verloren und bestimmt nur vorübergehend."

,,Wie viele Finger zeige ich?", fragt mich jemand und hält seine Hand ein Stück über mein Gesicht. Ich kneife die Augen zusammen ,,Drei.", antworte ich und schlafe schon fast wieder ein.
,,Das klingt nicht gut.", höre ich wen sagen. Waren das doch keine drei Finger?
Habe ich wirklich bei so einer einfachen Aufgabe versagt?
Es ist mir eigentlich gleichgültig.

Am liebsten würde ich meine Augen schließen, aber ich darf nicht so einfach einschlafen. Ich muss wachbleiben.
Ich weiß doch immer noch nicht, wer die anderen Leute sind. Dann denke ich noch einmal genauer nach.
,,Kurotsuchi.", fällt mir ein Name wieder ein, auch wenn ich nicht sicher bin, ob der Name zu einer der anwesenden Personen gehört.

,,Sollten wir sie nicht doch zu einem Arzt bringen?"
,,Denkst du wirklich, dass sie uns in dem Zustand sagen kann, wo einer ist?" ,,Man ist das nervig."

Die Stimmen werden immer leiser und meine Augen schließen sich. Ich will nicht einschlafen...

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780 Wörter

Die Kage in unserer Welt - cringeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt