Hinata pov:
Nach sechs unglaublich langweiligen, langen Schulstunden ist endlich Mittagspause.
Ich stopfe alle meine Sachen in meine Schultasche und renne aus dem Zimmer zu dem kleinen Platz vor der Turnhalle, wo ich in meinen Pausen immer trainiere.
Ich muss besser werden!
Sugawara wartet schon auf mich, er hilft mir bei den Annahmen und spielt mir auch manchmal zu. Ich bin sehr dankbar das er seine Pausen damit verbringt mir zu helfen.
Ich verbeuge mich kurz und werfe dann meine Sachen auf den Boden.
Wir trainieren gerade Annahmen, da fängt Sugawara an zu reden.
"Sag mal kennt du diesen Erstklässler der unserem Club beitreten will?". Verwirrt ich schaue in an. "Meinst du Kageyama?". Als Sugawara den Namen hört, fängt er den Ball aus der Luft und schaut mich überrascht an. Verwundert lege ich meinen Kopf schief.
Kennt er ihn etwa?
"Meinst du Tobio Kageyama?". "Uhm ja, kennst du ihn etwa?", frage ich. "Ja, ich habe ein paar seiner Spiele in der Mittelschule gesehen. Er wird "Der König des Spielfeldes" genannt, seine Zuspiele und seine Taktik sind herausragend. Nur an Teamgeist fehlt es ihm, das hat man oft gesehen". Während Sugawara redet, legt er seinen Kopf in den Nacken und schaut in den Himmel.
"Er ist von Taktik her viel besser als ich.. Er hat extrem viel Talent, jeder der ihn spielen sieht kann das sofort erkennen".
Mein Mund wird trocken und ich muss schlucken. Wenn er so gut ist wie Sugawara sagt, dann kann ich nie im Leben mit ihm mithalten. Meine Augenlieder flackern und mein Blick schießt hin und her, nicht wissend wo er landen sollte. Nervosität steigt in mir auf. Aber auch Vorfreude.
Ich weiß nicht was es ist, doch irgendetwas bringt mich dazu mich auf den Augenblick zu freuen, in dem ich Kageyama das erste mal Volleyball spielen sehen werde, doch fürchten tue ich ihn auch. Ich habe Angst das er mich dafür verspottet, dass ich nicht so gut bin wie er, dafür dass ich nicht mit ihm mithalten werden könne.
Ich fahre mir durch meine Haare und gehe in die Knie. Sugawara weiß was das bedeutet und er fang an sich weiter mit mir einzuspielen.
Timeskip
Ich stopfe mir den Rest eines Reis Bällchens in den Mund und renne in die Sporthalle. Meine Augen suchen sofort nach unserem neuen Mitspieler. Ich entdecke ihn ein paar Meter entfernt von den anderen einen Ball an eine Wand spielen. In meinem Bauch wird das nervöse Kribbeln, das mich schon den ganzen tag begleitet, stärker als ich zu ihm hinlaufe.
Kageyama pov:
Ich spiele den Volleyball immer wieder an die Wand, ich halte sichere Distanz zu den anderen. Ich tue so als würde ich die Blicke und das Getuschel nicht bemerken, doch insgeheim macht es mich wütend, wenn sie etwas zu sagen haben, sollten sie das in mein Gesicht sagen.
Komm schon, du willst nicht schon am ersten Tag jemanden anschreien, beruhig dich mal, du willst doch nicht das es so wird wie letztes Jahr oder?
"Kageyama?", die Stimme eines kleinen Knirps reißen mich aus meinen Gedanken. Ich zucke und schaue die Person neben mir wütend an, da der Ball direkt auf mein Gesicht zurück gefallen ist. Erst jetzt bemerke ich, dass es Hinata ist, er sieht leicht eingeschüchtert aus. Ich erinnere mich, dass mein Gesicht nicht gerade das einladenste ist, also versuche ich etwas freundlicher drein zu blicken, was nicht so wirklich klappt, denn jetzt fragt der Orangehaarige: "Alles okay Kageyama du siehst.. Äh- nicht so begeistert aus?".
Fuck, reiß dich zusammen.
Ich atme tief ein und entspanne meine Gesichtsmuskeln. "Alles okay", antworte ich knapp. Das Gesicht von Hinata hellt sich augenblicklich wieder auf und ich verdrücke mir ein kleines Grinsen. "Sugawara hat mir erzählt wie gut du spielen kannst! Das ist so cool!"
"Oh.. Ja uhm danke", die Worte entflüchten mir nur zögernd. Das Leute wissen wie ich spiele, heißt, dass sie mich letztes Jahr oder auch davor mit meinem alten Team spielen haben sehen. Was hatte ich erwartet? Als "König des Spielfeldes" bin ich natürlich irgendwie bekannt, doch nicht unbedingt für die richtigen Gründe. Wie sehr ich diesen Spitznamen hasse...
"Hey, kommt ihr bitte alle mal her?", ruft plötzlich ein braunhaariger Drittklässler durch die Halle. Wir versammeln uns in der Mitte, Hinata weicht mir aus irgendeinem Grund nicht von der Seite, doch das stört mich irgendwie nicht. Normalerweise kann ich es nicht leiden wenn sich Leute an meine Fersen heften, doch bei ihm macht es mir nichts aus. Ich mustere ihn von der Seite.
Er sieht kein bisschen mehr aus wie gestern. Die dunklen Augenringe sind verschwunden, seine Haut ist hell, doch sieht nicht ungesund aus, seine Haare sind kaum zu bändigen und sehen sie keinesfalls fahl oder fettig aus, in seinen Augen ist jetzt ein aufgeregtes Kunkeln, statt eine lustlose Leere zu erkennen.
Leicht runzle ich meine Stirn. Kann jemand seine ganze Aura und seinen Eindruck über Nacht ändern? Ist das gesund? Oder hatte ich ihn einfach an einem schlechten Tag erwischt? Ich frage mich welches der beiden Versionen von Hinata echt ist und welche seine Persönlichkeit ausmacht. Wahrscheinlich etwas von beiden, doch welche überwiegt?
Das erste mal seid langem entwickle ich echtes Interesse an einer Person. Was ist es das mich so fasziniert wenn ich ihn anschaue?
Erst als Hinata mich von der Seite anstubst, bemerke ich, dass mich jeder anstarrt. Ich habe anscheinend die Willkommensrede nicht mitbekommen. Verwirrt schaue ich in die Runde.
"Du sollst dich vorstellen", flüstert mir der Kleine unauffällig von der Seite zu.
"Oh, ja, natürlich." Ich verbeuge mich. "mein Name ist Tobio Kageyama". Die erwartungsvollen Blicke der anderen, drängen mich noch mehr über mich zu verraten, doch ich bleibe still und schaue auf den Boden. Ich fühle mich beobachtet. Ich erwidere den Blick der anderen und stelle mich gerade hin.
"Okayyyy, das wars dann, lasst und mit dem Training beginnen", unterbricht ein grauhaariger Drittklässler die unangenehme Stille. Sofort beginnen alle mit dem Aufbau und lassen mich, nicht sicher was ich machen soll, in der Mitte der Halle zurück.
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My new Neighbour- Kagehina Fanfiction
Hayran KurguHinata merkt, wie er sich in seinem Leben verliert, immer der gleiche Alltag, immer die gleichen Abläufe. Doch gerade als sein tristes leben droht, den kleinen ehemaligen Sonnenschein in ein tiefes Loch zu ziehen, zieht ein neuer Junge in das leerst...