Zunächst erwog Belial, erneut zu lügen, doch anscheinend konnte Aleks Lügen erspüren. Also entschied er sich erneut für die Wahrheit.
„Blut. Wenn ich frisches Blut zu mir nehme, heilen meine Wunden schneller, was die Schmerzen lindert."
Er spürte, wie sein Gegenüber sich versteifte. Er hatte Angst, was nach ihrer ersten Begegnung verständlich war. Deshalb hatte er das Thema danach nicht mehr angesprochen.
Natürlich rief dies die Erinnerung an den Biss in seine Hand wach, doch war dieser kurze Schmerz Ausrede genug, nicht zu helfen? Innerlich rang er mit sich, doch letztendlich wusste er wie seine Entscheidung ausfallen würde. Seine Mund wurde trocken.
„Kannst du dafür sorgen, dass es nicht nochmal so wehtut?", fragte Aleks mit belegter Stimme.
Überraschung zeichnete sich auf dem Gesicht des Dämons ab. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dieser Reaktion. Völlig perplex antwortete er, „Ja."
„Normalerweise ist der Akt der Blutentnahme ein angenehmer für Menschen, da wir Dämonen den Schmerz betäuben. Beim ersten Mal hatte ich... habe ich nicht daran gedacht. Ich war zu sehr im Wahn. Es tut mir Leid", sagte Belial und kratzte sich verlegen am Kopf. Er schämte sich, der Person, die ihm nur Hilfe und Freundlichkeit entgegengebracht hatte, so etwas angetan zu haben.
Aleks atmete tief ein und aus. Dann krempelte er seinen Ärmel hoch und hielt ihn Belial hin. „Hier. Nimm was du brauchst... Ich vertraue dir."
Belial zögerte. Sollte er das Angebot wirklich annehmen? Was wenn er ihn verschreckte oder ihm wehtat? Das wollte er nicht. Hin- und hergerissen überlegte er fiebrig. Schließlich tastete er vorsichtig nach Aleks' Arm und hob ihn in Richtung seines Mundes. Kurz davor hielt er an. Er strich mit seinen Fingern über die zarte Haut seines Unterarms und legte vorsichtig die Lippen darauf, um davon zu kosten.
Sobald Belial ihn berührte ergriff Panik Aleks' Körper und er versteifte sich. Bilder von dem Biss, dem Blut und die Schmerzen erschienen vor seinen Augen. Sein Herz schien aus seiner Brust springen zu wollen. Adrenalin schoss durch seine Adern und sein Fluchtreflex setzte sein.
Schlagartig erfüllte der Gestank von Angst den Raum und sorgte dafür, dass die Luft um sie herum sauer wurde. Sofort zog sich Belial zurück. „Danke für den Versuch. Wir lassen das."
„Nein, bitte nimm das Blut, mir..." Mir geht es gut. Das waren die Worte, die nicht über seine Lippen wollten, denn er wusste, dass es eine Lüge war. Verdammt, wieso kann ich nicht lügen? Nicht einmal in einer Situation wie dieser. Frustriert biss er sich auf die Lippe.
Belial schien Aleks' Gefühlslage zu erahnen und strich ihm über die Wange. „Beruhig dich, es ist alles in Ordnung. Der Versuch allein zeigt deine guten Absichten. Bitte mach dir keine Vorwürfe", versuchte er ihn zu beruhigen.
Ich kann nicht. Ich will helfen.
„Gibt es einen anderen Weg? Zur Not schneide ich mir einfach in den Arm." Wäre ja nicht das erste Mal.
„Nein!", rief Belial mit wütender Stimme. „Du wirst dich nicht selbst verletzten. Bei der Menge an Blut, die ich benötige, müsstest du viel zu tief schneiden. Vergiss die Idee."
Überrascht über den unerwarteten Gefühlsausbruch des Dämons, wusste Aleks nicht, was er darauf antworten sollte. Er stellt meine Gesundheit über seine, obwohl er unerträglich Schmerzen hat. Dieser Gedanke erzeugte ein warmes Gefühl in seiner Bauchgegend. Nur wie sollten sie dieses Dilemma lösen? UmBlut aus seiner Vene zu entnehmen, bräuchte er die Utensilien aus demKrankenhaus – das war aktuell keine Option. Er konnte sie nicht einfachstehlen, das würde auffallen und fatale Konsequenzen haben. Sich schneiden würde Belial nicht zulassen und war auch unsinnig.
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Belial - eine schicksalhafte Nacht (BAND 1) ✅
FantasyBelial erstarrte, nein, war entsetzt. Es wirkte nicht? Das ist nicht möglich. Seine Stimme hatte bis jetzt noch jeden Menschen manipuliert. Ist er immun? Oder... „Was bist du?", fragte Belial. »» ------------------------ ★...