Teil 5

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Hermines Sicht:
Als die Lestrange aufstand, wurde mir bewusst, das ich noch am Leben war. "Wieso haben Sie mich nicht umgebracht?", fragte ich, während ich ebenfalls aufstand. "Weil halt." War das ihr ernst? "Weil halt ist kein richtiger Grund!", belehrte ich sie. Sie schnaubte genervt. "Ich habe meine Gründe. Und jetzt komm mit.", meinte sie nur. "Wieso? Damit Sie mich zum dunklen Lord bringen können, damit der mich umbringen kann?", fragte ich misstrauisch. Sie drehte sich zu mir um. Auf ihrem Gesicht sah ich reine Verwirrung. "Äh...nein. Da du nirgends mehr hin kannst, wie du so schön gesagt hast, wollte ich dir ein Zimmer hier geben. Auf deine Idee wäre ich jetzt erst mal ehrlich gesagt nicht gekommen, zumal der Lord momentan beschäftigt und nicht vor Ort ist.", meinte sie und ich sah sie ungläubig an. "Ist das ihr Ernst? Sie werden mich nicht umbringen?", fragte ich nach und lief ihr hinterher, als sie zum Manor zurück ging. "Äh, ja, es ist mein Ernst. Und nein, wir werden dich nicht umbringen. Hätte ich das vorgehabt, hätte ich es schon längst getan. Du solltest übrigens Lucius aus dem Weg gehen, wenn er und Rod morgen kommen. Hm, Rod gehst du vorerst besser auch erstmal aus dem Weg." Ich sah sie von der Seite verwirrt an. "Wieso vorerst?" Sie stöhnte ungeduldig und wedelte mit den Händen herum, während sie sprach. "Weil ich es ihm erklären muss! Wir befinden uns in einer...sagen wir...ungewöhnlichen und interessanten Situation, in der niemand etwas tun sollte, was er später noch bereuen könnte. Wie zum Beispiel, dich zu töten.", erklärte sie und ich nickte nur und ging weiter neben ihr her. Dann blieb ich stehen und drehte mich zu dem Drachen um. "Äh...wo soll der Drache hin?" Bellatrix blieb stehen und drehte sich zu mir um, um den Drachen nachdenklich zu mustern. "Hm. Solange er nichts in Brand steckt oder zerstört, kann er hier herum fliegen. Er sollte morgen früh aber hier sein, damit wir euch ans gemeinsame fliegen gewöhnen können.", überlegte sie und ich dachte, ich höre nicht recht. "Bitte was?", quiekte ich, "Ich soll auf dem Drachen reiten?!" Bellatrix sah mich amüsiert an. "Du bist schon auf ihm geritten, erinnerst Du Dich noch?" Ich schüttelte den Kopf, nickte dann aber. "Ich...Ja...aber...aber das war unter anderen Umständen! Ich wollte nur schnell zu meinen Freunden, und nicht auf einem Drachen sitzen und warten bis ich runter falle! Ich bin zwar zwei ganze Tage auf seinem Rücken geblieben und bin dort auch eingeschlafen, aber da war ich auf wichtigere Dinge fokussiert! Ich meine, ich habe es gar nicht richtig wahrgenommen und habe es nur als Lösung für mein Problem gesehen...!", redete ich mich in Rage. Am Ende redete ich mehr mit mir selbst. Bellatrix lachte sich derweil einen ab und sah mir zu, wie ich redend auf und ab ging und mit den Händen herum fuchtelte.

Bellatrix Sicht:
Ich sah ihr zu und es war zum Todlachen. Sie war genauso, wie Draco es uns erzählt hatte. Sie redete sich so sehr in Rage, dass sie letztlich mehr mit sich selbst als mit mir redete. Das ich mich kaputt lachte, machte es für sie wohl auch nicht besser; sie regte sich noch mehr auf. "Was ist so lustig?!", fauchte sie mich an. Ich wischte mir eine Lachträne weg. "Nichts, nichts Granger. Es ist nur zu lustig zu zusehen, wie du dich aufregst und mit dir selbst redest. Sehr amüsant, wirklich!" Sie knurrte und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Ihr Drache hatte den Kopf gehoben und sah neugierig zu uns herüber. Dann stand er mit einem Gurren auf und schwang sich in die Luft. Hermine schien ihn gar nicht zu bemerken, bis er sie plötzlich an den Schultern packte und in die Luft riss. Sie schrie erschrocken auf, während der Drache Schwung holte und sie durch die Luft warf, sodass sie auf seinem Rücken landete, wo sie sich festkrallte. Der Drache kreischte fröhlich und flog auf den Boden zu. Hermine hielt sich schreiend fest und kniff die Augen zusammen. Der Drache öffnete dicht über dem Boden die Flügel und schoss wieder in die Höhe. Hermine hing immer noch an seinem Rücken. Er schüttelte sich und Hermine wurde dorthin geworfen, wo sie vorher saß. Sie hielt sich wieder an den Rückenkämmen fest und drückte sich an den Drachen, der mit dem Rücken zum Manor gewandt dieses umkreiste. Sie schrie nicht mehr und hatte ihre Augen wieder geöffnet, auch wenn sie nicht sonderlich begeistert wirkte, war es doch ein Fortschritt.

Hermine Granger und die WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt