Hermine Granger und die Wahrheit

Teil 9

Bellatrix Sicht:
Nachdem Hermine von ihrem Drachen herunter geklettert war, kam sie zögerlich auf uns zu. Man konnte ihr ihre Unsicherheit und Angst deutlich ansehen, aber sie versuchte auch nicht sie zu überdecken. Sie war so selbstbewusst wie es nur Gryffindors sein konnten. Lucius und Rod hatten uns tatsächlich versprochen, ihr vorerst nichts zu tun, solange wir ihnen später diese "interessante Situation " erklärten, was wir sowieso vorhatten. Hermine stellte sich neben mich und ich konnte ihre Nervosität deutlich sehen. "Lucius und Rodolphus beißen nicht. Im Gegenteil zu deinem Drachen. Entspann dich etwas. Sie werden dir nichts tun.", versuchte ich sie zu beruhigen. Sie lächelte schwach und sah nach oben in den Himmel, wo ihr Drache über uns kreiste und zu uns schaute. "Rhaegal beißt auch nicht. Solange ihm niemand wehtut ist er friedlich.", murmelte sie dann und ich grinste sie an. "Natürlich. So hätte ich ihn beim letzten Mal auch genannt. Friedlich. Sehr friedlich, wenn er uns fast grillt.", meinte ich. "Er hat mich nur verteidigt. Außerdem wärt ihr nicht gegrillt worden, eher geröstet.", erklärte sie mir lehrerhaft. Beim letzten Satz grinste sie mich an und ich lachte leise auf. "Gryffindors können ja doch lustig sein." Sie lächelte stolz. "Ich habe von Meister Weasley und Meister Weasley höchstpersönlich gelernt. Du hättest mal sehen sollen, wie Filch und Umbridge bei ihrem Abschied ausgerastet sind. Die Feuerwerkskörper waren der Wahnsinn. Die beiden sind mit ihren Besen direkt durch Umbrigdes Tür geflogen und die Löcher waren sogar Fred und George Förmig. Die rosa Kröte hat sich so aufgeregt, das war einfach zu lustig!", erzählte Hermine verträumt und lächelte. Ihr schien gar nicht aufzufallen, das die anderen drei auch mithörten und sie ansahen.

Hermines Sicht:
Die Erinnerung an Fred und George war so schön. Wenigstens zwei meiner Freunde, die noch am Leben waren. Ich bemerkte natürlich, das die vier mich ansahen, aber im Moment war es mir egal. Ich spürte, wie eine einzelne Träne über meine Wange rollte und ich wischte sie mir schnell weg. Ich wollte nicht vor den Malfoys und Lestranges emotional sein, außer es wenn es notwendig war. Ich pfiff scharf und blickte nach oben in die Wolken. Aus diesen stürzte Rhaegal. Er landete direkt vor mir und ich kletterte über seinen Flügel auf seinen Rücken. Rhaegal knurrte und stieß sich mit geöffneten Flügeln vom Boden ab, um uns mit mehreren kräftigen Flügelschlägen höher in die Luft zu bringen.

Bellatrix Sicht:

Natürlich bemerkte ich die Träne auf Hermines Wange, welche sie schnell wegwischte. Sie wollte vor uns keine Verletzlichkeit zeigen. Hermine pfiff scharf und kletterte auf den Hals ihres Drachens, als dieser vor ihr landete. Der Drache knurrte und schwang sich in die Luft, um in den Wolken zu verschwinden. Rod und Lucius sahen ihr nach. "Könntet ihr uns jetzt vielleicht erklären, warum Granger hier ist, sie noch am leben ist und einen Drachen hat?", fragte Lucius. Ich nickte und sagte: "Das erklären wir euch im Salon." Wir gingen nach drinnen und setzten uns auf die Sofas im Salon. "Also?", fragte Rod. Zissy seufzte. "Na los, mach schon Bella!" Ich sah sie mit gehobener Augenbraue an. "Wieso ich?", erkundigte ich mich und Zissy fasste sich mit einem erneuten Seufzen an die Stirn. "Weil es dein Kind ist, nicht meines!", erklärte sie. Ich wollte etwas erwidern, aber Rod unterbrach mich. "Moment! Hermine ist unsere Tochter?! Du hast gesagt das Kind wäre Tot!", rief Rod und sah mich vorwurfsvoll an. "Ja, ich meine nein! Ich habe zwar gesagt sie wäre tot, aber vielleicht habe ich sie auch zu Muggeln gebracht.", murmelte ich. "Zu den Grangers.", schlussfolgerte Lucius und ich nickte nur. "Und warum ist sie jetzt hier? Weiß sie es?", fragte Rod aufgeregt. "Nein, sie weiß es nicht. Sie ist hergekommen, weil sie Potter und Weasley retten wollte.", erklärte ich kopfschüttelnd. "Seit wann ist sie hier?" "Seit gestern. Sie war zwei Tage nach Potters und Weasleys Tod durch Lupin hier. Komischerweise hat sie mir geglaubt das Lupin es war. Und sie lässt sich von mir beruhigen.", meinte ich und sah Rod dabeizu, wie er überlegend auf und ab ging. "Bella, natürlich lässt sie sich von ihrer Mutter beruhigen, das ist bei jedem Kind so. Sie vertraut dir, aus Instinkt heraus.", erklärte Zissy mir und ich nickte nur nachdenklich mit dem Kopf.