Hermine Granger und die Wahrheit

Teil 11

Hermines Sicht:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich immer noch im Sessel, nur dass eine Wolldecke um meine Schultern lag. Also hatte mich jemand gestern noch zugedeckt. Ich stand auf und zog mir ein bequemes, rotes Kleid an. Ich ließ mir von einer Hauselfe etwas zu Essen geben, da das Frühstück schon seit einer halben Stunde zu ende war, da ich bis 10 Uhr geschlafen hatte. Nachdem ich etwas gegessen hatte, ging ich aus dem Zimmer und lief langsam durch die Flure des Manors. Irgendwie strahlte es etwas heimliches, vertrautes auf mich aus. Als würde ich es eigentlich kennen... Ich schüttelte den Kopf, woher sollte ich das Manor der Malfoys bitte kennen? Das war doch totaler Schwachsinn! Ich vermisste das Haus meiner Adoptiveltern. Dort war es nicht so ruhig, dort war es viel lebendiger. Außerdem hatte ich dort meine ganzen Sachen...darunter auch mein Fotoalbum mit den sich bewegenden Erinnerungsfotos. Genau das brauchte ich jetzt. Das Fotoalbum. Ich ging zu dem Gästezimmer zurück, nahm meinen Zauberstab und schrieb einen Zettel den ich auf den Nachttisch legte. Dann ging ich nach draußen und pfiff Rhaegal zu mir. "Also, ich werde heute kurz weg sein, und ich möchte dass du, wenn ich in einer Stunde nicht wieder da bin, mich holen kommst. In Ordnung?" Rhaegal sah mich lange an und neigte leicht den Kopf, was ich als 'Ja' deutete. "Guter Junge!", sagte ich und dann apparierte ich direkt zum Haus meiner Adoptiveltern.

Bellatrix Sicht:

Am Vormittag ging ich kurz nach Hermine schauen. Sie war weg. Ich schaute mich besorgt im Zimmer um und mir fiel ein kleiner Zettel auf dem Nachttisch auf.

Bin in einer Stunde wieder da, wenn alles gut läuft. Ich muss nur kurz was aus dem leeren Haus meiner Adoptiveltern holen. Macht euch keine Sorgen, wenn was passiert soll Rhaegal mich sofort holen kommen. Hermine

Toll. War sie verrückt geworden?! Der Orden wollte sie umbringen und wartete bestimmt nur darauf, das sie zum Haus der Grangers ging. Und was wollte sie überhaupt holen? "Egal, wir müssen sie finden und zurückholen, bevor ihr noch was passiert!", murmelte ich, bevor ich mir den Zettel schnappte und damit zu den anderen ging. Als ich erzählte was Hermine vorhatte, ließ Zissy vor Schreck ihre Tasse Tee fallen. "Sie macht bitte was?!", rief sie entsetzt. "Ja, und ich würde sie jetzt suchen gehen, bevor der Orden sie umbringt!", meinte ich.

Hermines Sicht:

Das Haus meiner Adoptiveltern war genauso wie damals, als ich es vor zwei Jahren zuletzt gesehen hatte. Jedes Möbel war noch an seinem Platz. Ich sah mich kurz um und ging dann die knarzende Treppe hoch, die zu meinem alten Zimmer führte. Überall war Staub und der Holzboden knarzte bei jedem Schritt den ich machte. Langsam machte ich die Tür zu meinem Zimmer auf. Auch hier war alles wie damals, nur etwas staubig. Ich ging zu meinem Schreibtisch und durchsuchte die Schubladen nach dem Album. Als ich es nicht fand richtete ich mich fluchend wieder auf. "Suchst du zufällig das hier?", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich fuhr mit gezücktem Zauberstab herum. Remus stand vor der Tür und hielt das Fotoalbum in der einen Hand, in der anderen seinen Zauberstab. "Wieso hast du sie umgebracht?", fragte ich mit zittriger Stimme. "Willst du das Buch oder nicht?", fragte er, während er damit herum wedelte. "Wieso? Jetzt sag schon!", schrie ich ihn an. "Weil es das einzige richtige war! Harry hat nur noch ärger gemacht und er hätte der Lestrange all unsere Geheimnisse verraten!", donnerte Remus. Er leugnete es nicht mal. "Wenn du das wirklich denkst, dann kennst du Harry überhaupt nicht! Er wäre für den ganzen Orden gestorben! Und ihr dankt es ihm, indem ihr ihn tötet!", flüsterte ich mit Tränen in den Augen. Das war nicht der Remus, den ich kennengelernt hatte. "Du meinst wohl eher 'kanntest'.", meinte Remus leise. Das war zu viel. Ich schrie: "Stupor!" Er schaffte es, den Zauber abzuwehren und feuerte sogleich zurück. Dabei ließ er das Buch fallen, welches durchs Zimmer flog und mich traf. "Autsch!" Ich hob das Buch auf, drückte es an mich und wollte disapparieren, aber ich stieß gegen eine Art Barriere um das Haus herum. Verdammt! Sie hatten eine Apparier- und Disappariersperre über und um das Haus herum verhängt. Jetzt musste ich wohl laufen. Ich landete wieder im Zimmer, dann rannte ich zur Tür, stieß Remus um und hastete die Treppe herunter nach draußen. Da hatte ich wenigstens genügend Platz zum kämpfen.