Teil 7

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Bellatrix Sicht:
Ich führte Hermine durch das halbe Manor und zeigte ihr ein paar Zimmer, damit sie wenigstens den Weg nach draußen wieder fand. Dann zeigte ich ihr das Gästezimmer. Während wir durch die Flure gingen, staunte sie über die Größe des Hauses, was mich schmunzeln ließ. Allerdings schien sie sich alles merken zu können. Als wir im Gästezimmer waren, rief ich eine Hauselfe, die Hermine was zu Essen bringen sollte, da es schon ziemlich spät geworden war. Ich verließ das Zimmer und ging zu Zissy in den Salon. Hermine sollte erstmal schlafen und versuchen, all das zu verarbeiten. Draco war auch schon zu Bett gegangen und gerade als Zissy und ich den Salon verlassen wollten, hörten wir einen leisen Schrei. Ich sah zu Zissy und wir sagten fast gleichzeitig: "Hermine!" Während Zissy zu Draco ging um ihn zu wecken, lief ich zu Hermines Zimmer. Als ich bei ihrem Zimmer ankam, atmete ich erst tief durch, bevor ich die Tür öffnete. Hermine lag in ihrem Bett und zitterte unkontrolliert, während sie wimmerte, schluchzte und weinte. Na super. Sie hatte einen Albtraum und ich konnte mir denken von wem. Vermutlich davon, wie ich und der dunkle Lord ihre Freunde umbrachten. Ich setzte mich vorsichtig zu ihr aufs Bett und streichelte ihre Hand. Das Zittern hörte auf und sie beruhigte sich allmählich. Ich überlegte kurz und berührte sie dann leicht an der Stirn, um ihren Traum sehen zu können.
Hermine saß gefesselt auf dem Boden, weinte und schrie sich die Seele aus dem Leib. Ich folgte ihrem verweinten Blick. Potter und Weasley, beide gefesselt, wurden von zwei Mitgliedern des Ordens des Phönix festgehalten und Lupin stand mit gezücktem Zauberstab vor ihnen und sah fies grinsend zu Hermine. Er sagte etwas zu ihr, aber man konnte nichts hören. Anscheinend schirmte sie den Ton nach außen hin ab. Daraufhin schrie Hermine unter Tränen etwas. Lupin grinste noch mehr und rief einen Zauber. Ein grüner Blitz schoss aus seinem Zauberstab auf Potter und Weasley zu und traf die beiden. Beide fielen leblos zu Boden und rührten sich nicht mehr. Lupin lachte und Hermine weinte und schrie.
Ich nahm schnell meine Hand von ihrer Stirn und zog mich aus dem Traum zurück. Das war ja furchtbar! Wieso spielte sie sich das alles nochmal vor? Sie machte sich damit selbst kaputt. Mir fiel auf, das Hermine sich an meine Hand krallte. Als ich zu ihr blickte, stellte ich fest das sie wach war. Sie saß heftig atmend vor mir, am ganzen Körper zitternd und war Leichenblass. Ich berührte sie an der Schulter und ihr Kopf fuhr erschrocken zu mir herum. Als sie mich erkannte entspannte sie sich etwas. Dann begann sie zu weinen und fiel mir um den Hals. Etwas überfordert und überrascht Strich ich ihr über den Rücken und redete beruhigend auf sie ein. Es schien ihr wirklich zu helfen, auch wenn mein schwarzes Kleid jetzt nass war. Nachdem sie sich beruhigt hatte, ließ sie mich los und sah entschuldigend zu mir auf. "Jetzt habe ich ihr Kleid vollgeweint. Super.", schniefte sie und ich lächelte leicht amüsiert. "Keine Sorge, ich habe noch genügend andere Kleider.", meinte ich und sie lächelte schwach. "Außerdem kannst du mich duzen und Bellatrix nennen.", fuhr ich fort und sie nickte zögerlich. "Danke, Bellatrix." Ich nickte lächelnd und streichelte ihre Hand etwas. Dann deckte ich sie zu und verließ den Raum. Zissy schien draußen auf mich gewartet zu haben. "Zissy, hast du etwa gelauscht und durch den Türspalt geschaut?", fragte ich und sie grinste mich an. "Wie kommst du denn darauf? Als würde ich dabei zusehen, wie du dein Kind beruhigst.", meinte sie gespielt unschuldig und ich lächelte kurz. "Sie träumt davon, wie Lupin ihre Freunde umbringt.", erklärte ich ernst, während wir wieder zum Salon gingen. "Bella, was hast du den erwartet? Natürlich träumt sie davon." Ich schüttelte den Kopf. "Ja, aber Hermine hat es gezielt geträumt. Sie wollte sich das ganze ansehen. Ich glaube, sie will es sich angesehen haben, um es besser verarbeiten zu können.", sagte ich und Zissy überlegte. "Das kann sein. Allerdings ist das etwas dämlich, immerhin gibt es viel einfachere Wege um so etwas zu verarbeiten.", meinte sie dann. "Zissy, sie ist eine Löwin. Die sind doch für ihren Mut bekannt. Wahrscheinlich will Hermine den Weg nutzen, der am meisten Mut von ihr fordert. Sie sieht es als Prüfung, die sie bestehen muss." Sie nickte. "Draco hat mir erzählt, das sie in jeder Prüfung gut abschneiden will, aber ich hätte nicht gedacht, das sie ihre privaten Probleme auch zu Prüfungen macht.", murmelte sie. "Ich glaube, dass das ihre Art ist, mit solchen Problemen umzugehen. Bei Prüfungen kann sie sich ihre Vorgehensweise überlegen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie sich zwischen Gryffindor und Ravenclaw entscheiden musste.", erklärte ich und Zissy nickte.

Hermine Granger und die WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt