"Ich muss ihr helfen."
Dieser Satz brannte sich wie ein Feuer durch Sais Gedanken. Alles woran er denken konnte war wie er Juvia vor den miesen Typen beschützen konnte. Wieder einmal hatte die Menschheit gezeigt wie grausam sie war.
Er sah hilfesuchend auf seine reglose Hand. Wozu war er ein Leviathan, eines der mächtigsten Wesen im Universum, wenn er nicht mal eine Frau beschützen konnte?
Noch immer lehnte er ohne Kraft oder Gefühl an der Wand. Die dunklen Augen stehts auf Juvia gerichtet. Hannbial kniete neben ihm und versuchte die Blutung zu stoppen. "Barbaren. Allesamt. Wenn die dem Leviathan gegenüber stehen würden, wären sie nicht mehr so vorlaut."
Die Taubheit hatte sich nun bis in seine Beine ausgebreitet. Nur schwach konnte er erkennen wie der vordere Mann den Mantel zur Seite warf und bei dem Anblick ihres Körpers vor Freude die Hände rieb. Sie lag nur in Unterwäsche fast nackt auf dem Sofa und hatte keine Chance sich zu wehren.
"Oh man. Fette Beute Jungs. So ein Prachtstück hatten wir schon lange nicht mehr."
"Dann sollten wir jeden einzelnen Moment mit ihr genießen."
Der Vorderste, ein besonders schmieriger und dicker Mann zog ein Jagdmesser und strich ihr damit über die Wange. Langsam öffnete Juvia ihre Augen. Und sofort war sie hellwach.
Ihr bot sich ein Bild des Schreckens. Sai, der halbtot und ausblutend an einer Wand lehnte, und vor ihr die fünf Männer die sie lustvoll anstarrten. Und dann das Messer auf ihrer Wange.
Vor Schreck fuhr sie zusammen.
"Na guten Morgen meine Süße. Wir haben jetzt alle ein bisschen Spaß zusammen.", sagte der Vorderste und öffnete seinen Gürtel.
Juvia zitterte am ganzen Körper. "N-nein! Juvia will das nicht! Lasst mich-"
Die Männer lachten leise als der erste seine Hand auf ihren Mund presste und mit der anderen langsam über ihren Körper fuhr."
"Hahah du bist aber auch echt ein Prachstü- AAH!"
Juvia hatte ihm in die Hand gebissen.
"Fass mich nicht an!"
Jetzt wurde er zornig und drückte sie gewaltsam auf das Sofa. "Okay du kleine Schlampe, wenn du es auf die harte Tour willst, sollst du die harte Tour bekommen!"
Jetzt öffneten auch die anderen ihre Gürtel und zogen die Hosen herunter. "Nein! Hilfe! Bitte, Sai!"Sai. Bitte Sai.
Hatte sie das wirklich gesagt? Die Worte gravierten sich in sein Gehirn ein wie in Marmor.
Diese Scheißkerle, wie konnten sie es wagen sich an ihr zu vergreifen?
Sie wollten den Leviathan? Dann sollten sie den Leviathan auch bekommen.
Sai wusste nicht ob es der Whiskey oder etwas anderes war, doch kein inneres brannte wie verrückt. Und mit einem Mal kam wieder Kraft in seinen Körper. Er ballte seine Faust und hob den Kopf.
Hannibal starrte ihn entgeistert an.
"Herr Sai, Ihre Wunde- sie ist-"
"Bitte. Erzählen sie niemandem von dem was gleich passiert."
Er stand auf. Seine Wunde war zu und ein nie zuvor verspürter Hass stieg in ihm auf.
Der vordere Mann hob Juvias Kopf zu sich ran. "Komm schon Süße, gib Papi einen Ku-"
Die Klinge des Tantos in seinem Hals unterbrach ihn mitten im Satz. Er röchelte kurz und fiel dann zu Boden, wo Blut hustend liegen blieb.
Sai stand vor ihr. Noch immer mit dem blutigen Tanto in der Hand, dessen Klinge im Kerzenlich golden glänzte.
Seine Augen hatten nichts mehr von der beruhigenden Aura, sondern waren viel mehr kalt und bedrohlich.
"Verdammt! E-Er hat Doro getötet! Was bist du und was willst du?!", rief der hinterste und kleinste der Männer.
Sais Stimme hatte sich verändert. Sie war leblos, aber viel tiefer und bedrohlicher als zuvor.
"Sie gehört mir."
Die Männer wichen zurück. "Ja man, klar! Alles was du willst! Aber wer zum Teufel bist du?!"
Sai breitete die Arme aus.
"Ich bin der, den zu jagen ihr beabsichtigt. Ich bin Gott.
Ihr wolltet doch den Leviathan erledigen, nicht wahr? Dann zeige ich euch nun die Macht des Leviathans."
Mit ein, zwei Sätzen war Sai nach vorne gesprungen und hatte 3 der übrigen Männer blitzschnell das Tanto in den Hals gerammt.
Der letzte von ihnen wich heulend zurück.
"Oh bitte töte mich nicht! Nimm dir alles was ich besitze aber bitte! Nein! NEIN! Guagh-" Sai packte seinen Kopf, drückte ihn zur Seite und riss mit seinen Zähnen ein großes Stück Fleisch heraus. Das Blut spritzte in alle Richtungen und besprenkelte Sais Gesicht.
Er sah sich um. Juvia lag noch immer zitternd auf dem Sofa und starrte ihn entgeistert an. Niemand in dem Raum bewegte sich. Für einen Moment schien es so, als wäre die Zeit stehen geblieben.
"Dann will ich mal das Chaos beseitigen."
Hannibal war der erste der zu sich kam und fing an eine Leiche nach der anderen durch eine Tür hinter dem Tresen aus dem Raum zu tragen.
Sai und Juvia sahen sich eine ganze Weile an. Niemand sagte was. Juvia kamen wieder die Tränen und sie weinte. Doch dieses Mal unternahm Sai nichts. Er sah ihr einfach nur dabei zu wie sie weinte. Nach einer Weile legte er das Tanto auf den Tisch, an welchem vor kurzem noch die Männer gesessen hatten.
Er zog sein Shirt aus und hielt es Juvia hin.
"Zieh das an."
Sie wich ängstlich vor ihm zurück. "Du- du bist ein Monster. Warum hast du diese Männer getötet?!"
Sai wurde zornig. Er schmiss das Shirt auf den Boden und funkelte sie an.
"Denkst du vielleicht ich hätte zusehen wollen wie dich diese Mistkerle vergewaltigen?! Oder Schlimmeres mit dir anstellen?! Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber ich hab dir gerade dein scheiß Leben gerettet!"
Juvia drehte sich von ihm weg und vergrub ihr Gesicht in eines der Kissen. Auch Sai schnappte sich sein Tanto und ging nach draußen.
Wütend donnerte er mit der Faus gegen einen Baum und hinterließ eine tiefe Kerbe.
Hannibal, der währenddessen alle Spuren beseitigt und das Blut weggewischt hatte setzte sich neben Juvia.
"Weißt du- wo er recht hat, hat er recht. Ohne ihn wär dir vermutlich sonst was passiert. Aber es hat es nicht einfach so getan. Du scheinst ihm schon wichtig zu sein. Wärst du ihm egal, hätte sich Sai nicht trotz der Wunde noch gegen diese Typen aufgelehnt. Und er hätte sein Leben dafür gegeben um dich zu retten.
Als ich seine Wunde versorgte dachte ich, ich müsse ihn jede Sekunde beerdigen. Aber er hat durchgehalten. Und kaum hast du seinen Namen gerufen, da heilte die Wunde.
Ich glaube das du ihm mehr bedeutest als du weißt und auch mehr als er weiß."
Juvia hatte aufgehört zu weinen. Sie starrte zur Tür durch die Sai gerade eben verschwunden war. Was Hannibal ihr erzähl hatte mochte schon stimmen. Sai war von anfang an so unglaublich freundlich und hilfsbereit gewesen.
Er war ihr gegenüber nie aggressiv geworden und wenn sie nicht einen gewissen Wert für ihn hätte, wäre sie doch schon längst zurückgelassen oder sogar getötet worden.
Gedankenverloren betrachtete sie das am Boden liegende Shirt Sais und hob es auf. Es war viel größer und weicher als Juvia erwartet hätte. Das Blut war bereits getrocknet doch sie zog es sich trotzdem über.
In diesem Moment ging die Tür auf und Sai trottete wieder in die Bar. Als er Juvia sah blieb er stehen.
"Du- hast mein Shirt an."
Juvia wurde rot. "Verzeihung. Juvia zieht es gerne wieder aus wenn du wi-"
Doch Sai schüttelte energisch den Kopf. "Nein nein nein. Ich hab es dir ja überlassen. Behalt es ruhig an." Und tatsächlich schien es so als würde Juvia lächeln.Eine halbe Stunde später saß Sai wieder am Tresen neben Hannibal und beide trankem zusammen Whiskey. Juvia hatten sie in einem der Gästezimmer untergebracht und in dem weichen Bett war sie auch sofort eingeschlafen.
"Verzeih den Ärger den wir dir bereitet haben, Hannibal. Wirst du den Vorfall melden?" Hannibal schüttelte den Kopf.
"Nein. Zum einen sind die Kerle selber Schuld und haben es nicht anders verdient. Zum anderen habe ich selber kein Interesse daran ins Fadenkreuz von Ermittlungen zu geraten. Auch ich habe so meine Geheimnisse." Sai sah ihn stirnrunzelnd an.
"Nur mal keine Panik. Sagen wir, ich habe eine ganz spezielle Vorliebe an Fleisch.", Hannibal zwinkerte und Sai musste grinsen.
"Der Braten war also- ah ich verstehe. Na da muss ich dich aber enttäuschen. Der eine Typ hat furchtbar geschmeckt."
"So ganz roh und unmariniert natürlich. Und außerdem war an dem viel zu wenig dran. Mach dir mal keine Sorgen. Wenn jemand die Fünf vermissen sollte sagen wir einfach der Leviathan hätte sie bei seiner Reise erledigt. Und niemand wird wissen das du dieser Leviathan bist, denn du hast von nun an ein Alibi."
Sai nickte dankend und gähnte.
"Ai ai ai. Da ist aber jemand müde. Wen wunderts. Du solltest dich auch etwas aufs Ohr hauen. Keine Sorge. Ich halte hier die Stellung."
Sai stand auf. Trotz der neu gewonnenen Kraft fühlte er sich schlapp und Müde. Er ging in das Zimmer von Juvia und ließ sich auf einem unbequemen Holzstuhl neben ihrem Bett sinken.
Sie hatte sich in die Decke gerollt und atmete leise.
Ehe Sai sich versah fielen auch ihm die Augen zu und er schlief ein.
DU LIEST GERADE
Fairy Tail: Leviathan
Hayran KurguIn den Wäldern vor Magnolia treibt ein Ungeheuer sein Unwesen. Es scheint Menschen lebendig zu verspeisen und hat bereits viele Opfer auf dem Gewissen. Doch als Natsu, Lucy und Co. entsandt werden um das Monster zu bezwingen werden sie getrennt. Si...