Teil 3

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Leser:
Verwirrt blicke ich in die Leere. Ich sehe die Stelle, an der er vorher stand, an, doch was bringt mir das? Genau, nichts! Entschlossen setze ich mich in Bewegung und renne Loki hinterher. ,,Loki!", rufe ich, doch höre, wie sich die Tür zu seinem Zimmer schließt. Ich verschnellere mein Tempo und klopfe an. Keine Antwort. ,,Loki, bitte mach auf.", flehe ich und klopfe erneut. Doch nichts rührt sich. Meine Augen werden feucht... das kann er doch nicht ernst meinen? Ich habe sein Kind in mir und er will nicht mit mir darüber sprechen? - Das kann er vergessen.
Ich schließe meine Augen und hoffe, dass das, was ich vorhabe funktioniert. Komm schon, komm schon, komm schon. Mit einem Mal, spüre ich die Kälte, die aus meinem Körper tritt. Ich blicke hinab zu meinen Händen, doch sehe lediglich etwas weichen Schnee herauskommen. Genervt verdrehe ich die Augen. Dann ist der Plan wohl gescheitert. ,,Bitte, Loki, lass mich rein!", bettel ich nun. Noch immer keine Antwort.

Mit gesenktem Kopf überlege ich, was ich zu tun vermag, um von ihm reingelassen zu werden. Jedoch fällt mir nichts ein. Innerlich leidend lasse ich mich auf den Boden nieder - im Schneidersitz und mit nun tränenden Augen starre ich auf die Tür, die mir den Weg zu meinem Freund versperrt. Was ist bloß mit ihm los? Wenn er kein Kind will, hätte er verhüten sollen!
Ausgelaugt und kurz vor dem Einschlafen sitze ich dort. Noch immer alleine vor Lokis Tür. ,,(D/n), komm schon, es gibt Abendessen.", versucht es Nat erneut. Sie scheitert schon seit zehn Minuten daran, mich zum Abendessen zu holen. Stumm schüttel ich den Kopf, mir ist nicht nach Essen. Seufzend macht sie Kehrt und lässt mich alleine, ich möchte nicht gehen. Ich muss zu Loki, muss mit ihm reden - egal, wie lange er es hinauszögern will.
Ich lege meinen Kopf auf meine Handfläche und stütze meinen Ellbogen auf meinem Oberschenkel ab. Langsam fallen mir meine Augen zu, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich die letzten Stunden nur Tränen vergossen habe und sowas einen ziemlich auslaugt.

Ich wache verwirrt auf und sehe mich um, bevor mir auffällt, dass ich noch vor Lokis Tür sitze. Der Sonne nach zu urteilen, ist schon der nächste Morgen, doch er ist noch immer nicht aus seinem Zimmer gekommen. Ich hoffe zumindest, dass er es nicht getan hat, als ich schlief. Mit schmerzenden Knochen richte ich mich auf und strecke mich. Mein Rücken knackt einige Male und mich überkommt ein angenehmes Gefühl. Ich richte kurz meine Klamotten, fahre mir durch die Haare und lege sie ordentlich über meine Schulter, ehe ich - mal wieder - bei Loki anklopfe und auf Antwort hoffe.
Und ich werde erneut enttäuscht, genau wie gestern. Ich verdrehe die Augen und komme der Tür näher. ,,Loki.", sage ich ruhig, doch so laut, dass er es hören müsste. ,,Loki, ich weiß nicht, was du hast, aber, wenn du es mir sagst, können wir darüber reden. Du weißt doch, dass du mit mir über alles sprechen kannst...", füge ich hinzu. Ich lehne meine Stirn gegen das Holz und atme tief ein, bevor ich mich wieder auf den Boden setze. Erschöpft, da ich seit gestern Vormittag nichts mehr gegessen habe und keinen recht erholsamen Schlaf hatte, setze ich mich auf den Boden und lehne mich mit dem Rücken gegen seine Tür. Ich schließe abwartend meine Augen, mir bleibt ja nichts anderes übrig. Alles was ich tun kann, ist warten... und das werde ich - egal, wie lange.
Ich schließe meine Augen und warte.

Loki:
Nach mehreren Stunden überwinde ich mich. (D/n) hat Recht, ich kann ihr alles erzählen... und das werde ich. Ich habe mir geschworen, sie wie meine Königin zu behandeln - dazu gehört auch, ihr mich zu offenbaren und mit ihr zu reden. Ich sollte sie nicht warten lassen, wir sind hier ja nicht bei unserem Vorspiel...
Mmhhhh, bei dem Gedanken daran huscht mir ein Grinsen über das Gesicht. Aber ich verschwende meine Zeit nicht mit Erinnerungen, sondern mache mich auf den Weg zu meiner Tür.
Ich sollte wohl wirklich zu ihr gehen, sie wartet schon seit gestern. Gerade möchte ich die Tür öffnen - habe schon die Klinke nach unten gedrückt und aufgeschlossen - da bemerke ich, dass ein Gewicht gegen diese drückt. Verwundert lasse ich sie ganz aufgehen und muss feststellen, dass dies eine dumme Idee war.
(D/n), die anscheinend an der Tür gelehnt und geschlafen hat, kippt nach hinten um und öffnet überrascht die Augen. Als sie mich von unten erblickt, bildet sich ein Schmunzeln auf ihren Lippen. Ich muss mir jedoch einfach nur das Lachen verkneifen. In diesem Moment realisiere ich noch gar nicht, dass sie dem Anschein schon seit gestern auf dem Boden sitzt und auf Einlass wartet.

Sudden Change // Loki × Reader (Marvel Ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt